Der Würzburger Friedenspreis 2020 geht an die Bürgerinitiative "Etzt langt´s!" aus dem mittelfränkischen Ansbach. Das teilte das Komitee der Auszeichnung am Donnerstag mit. Demnach engagiere sich "Etzt langt´s!" seit 2007 gegen "die massiven Belastungen durch militärischen Lärm, Schadstoffe und Umweltzerstörung, verursacht durch die im Raum Ansbach stationierten Streitkräfte der US-Armee".
Aktuell hätten die Recherchen der Bürgerinitiative (BI) "erschreckende militärisch bedingte Schadstoffbelastungen rund um die Kaserne Ansbach-Katterbach ans Licht gebracht". Ohne die Aktivitäten von "Etz langt´s!" wären die unlängst ergriffenen ersten Sanierungsmaßnahmen kaum denkbar, heißt es weiter in der Mitteilung des Friedenspreises.
Forderung: Abrüstung auf nationaler und internationaler Ebene
Die über 300 Mitglieder der BI fordern den Abzug der US-Armee aus dem Raum Ansbach sowie Abrüstung auf nationaler und internationaler Ebene. Die Initiative will nach eigenen Angaben "dem Kriegsgott Mars auf den großen Zeh treten".
Das Friedenspreiskomitee sieht das hartnäckige Engagement von "Etzt langt´s!" als "wertvollen, preiswürdigen Beitrag zu friedlicher Konfliktlösung und gegen militärische Umweltzerstörung". Vor dem Hintergrund des Klimawandels hätten militärisch bedingte Umweltschäden eine besondere Brisanz erlangt.
Preis ist mit 3000 Euro dotiert
Der Würzburger Friedenspreis ist 2020 mit 3000 Euro dotiert. Getragen, verliehen und finanziert wird er vom "Komitee Würzburger Friedenspreis" - einem Zusammenschluss von derzeit 27 Gruppen, Organisationen und Parteien sowie Einzelpersonen aus dem Raum Unterfranken.
Das Komitee will mit dem Preis eigenen Angaben zufolge regionales Engagement "von unten" für friedliches Zusammenleben und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen würdigen. Wegen der Corona-Pandemie werde von einer öffentlichen Preisverleihungsfeier abgesehen. Sobald möglich, soll die Arbeit von "Etzt langt´s!" mit einer Veranstaltung in Würzburg gewürdigt werden.