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Würzburg
Würzburger Entenrennen ohne Eile: 43 Minuten bis ins Ziel
Das 18. Entenrennen des Vereins Wildwasser e.V. war aus Sicht der Veranstalterinnen ein voller Erfolg. Und die Enten stellten diesmal einen Gemütlichkeits-Rekord auf.
Mit kleiner Verspätung ging's los: Die Enten gehen an der Alten Mainbrücke an den Start zum 18. Würzburger Entenrennen. 
Foto: Patty Varasano | Mit kleiner Verspätung ging's los: Die Enten gehen an der Alten Mainbrücke an den Start zum 18. Würzburger Entenrennen. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:17 Uhr

So lange wie bei der 18. Auflage am Samstag waren die gut 6000 Plastik-Badeenten und ihre 60 großen Brüder und Schwestern noch nie auf dem Main unterwegs: Eine knappe dreiviertel Stunde brauchte die Siegerente, um die Strecke von der Schleuse an der Alten Mainbrücke zum Ziel am Viehmarkt-Parkplatz zurückzulegen. Das war aber der einzige Wermutstropfen an einem schönen erfolgreichen Samstagnachmittag für den Verein Wildwasser e.V. – die Veranstalterinnen des traditionellen Entenrennens konnten mit dem Zuspruch und dem Erlös wieder einmal sehr zufrieden sein.

Stattliche fünfstellige Summe für Vereinsarbeit von Wildwasser Würzburg

Nach dem Abzug einiger Unkosten wird von den gut 25 000 Euro Einnahmen durch den Verkauf der kleinen und großen Enten eine stattliche fünfstellige Summe als Reinerlös für die Arbeit des Vereins übrig bleiben. Wildwasser e.V. kümmert sich seit 30 Jahren um von sexueller Gewalt betroffene Frauen und Mädchen – derzeit sucht der Verein übrigens neue und größere Räume in der Innenstadt für seine Geschäfts- und Beratungsstelle.

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Außerdem ist das Entenrennen im nunmehr 18. Jahr eine wichtige und wirksame PR-Maßnahme für  den Verein und seine Arbeit. "Wildwasser ist eine der schönsten und besten zivilgesellschaftlichen Initiativen in unserer Stadt, die für Menschen in Not da ist. Die professionelle Arbeit, die dort geleistet wird, hat eine sehr große Bedeutung", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, ehe er zusammen mit der fünfjährigen Anne die Schaufel des kleinen Baggers der Kitzinger Straßenmeisterei auf der Alten Mainbrücke senkte und die rund 6000 gelben Badeenten ins Rennen schickte – mit etwa zehnminütiger Verspätung, weil genau um 15 Uhr erst noch ein Schiff in die Schleuse einfahren musste.

Wobei "Rennen" in diesem Fall nicht der richtige Ausdruck ist: Bei Gegenwind und ohne ausreichende Strömung drehten sich die kleinen gelben Enten und die "Big Ducks" erst einmal eine ganze Weile nur im Kreis und schwammen auch danach nur sehr langsam Richtung Ziel. Die erste kleine Ente erreichte den Zielkanal nach exakt 43 Minuten. Und auch die vom Stadtmarketing-Verein "Würzburg macht Spaß" (WümS) organisierten und wieder sehr kreativ gestalteten großen Enten entwickelten keinen besonderen Ehrgeiz, sich einen Platz auf dem Siegertreppchen zu sichern. Nach exakt 70 Minuten war die von der "Alten Mainmühle" ins Rennen geschickte "Big Duck" als Sieger endlich im Ziel angekommen.

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Viele Zuschauer blieben bis zur Siegerehrung

Auch eineinhalb Stunden nach dem Start hatte der Großteil der Enten erst die Hälfte der Strecke zurückgelegt und das Rennen musste beendet werden - die freiwilligen Helfer von DLRG und Wasserwacht trieben das Feld zusammen und fischten jede einzelne Ente aus dem Wasser.

Mehrere tausend Zuschauer, die meisten davon auf der Leonhard-Frank-Promenade, hatten trotz des zähen Rennverlaufs ihren Spaß – bei schönstem Sommerwetter blieben viele auch nach der Siegerehrung bis zum Schluss um 18 Uhr auf dem Viehmarkt-Parkplatz. "Ich hatte den Eindruck, viele wären auch gerne noch länger geblieben. Wir sind happy", sagte WümS-Geschäftsführer Wolfgang Weier. Der erste Preis im Schönheitswettbewerb der "Big Ducks" ging übrigens an eine von der Firma BASF Coating gestaltete "WC-Ente".

 
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    Was gibt‘s in Würzburg doch für Korinthenkacker.“Selig die Armen im Geiste“!!!
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  • I. F.
    Es wird immer...

    ...Miesmacher geben, da kann eine Aktion noch so gut, anerkannt und spassvoll sein.
    Manche Zeitgenossen (leider auch hier im Forum) können nur meckern.

    Ich finde die Aktion von Wildwasser toll und wünsche dem Verein weiterhin viel Erfolg bei seiner Tätigkeit sowie den Menschen auch im nächsten Jahr viel Spaß beim Entenrennen grinsen

    MfG
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  • R. D.
    Weichmacher und Farbstoffe im Plastik welche an das Wasser abgegeben wurden?
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  • S. W.
    Ein normales Duschgel, Zahncreme mit Aufhellern und Bleichmitteln und andere Kosmetika des Alltags bringen tendenziell mehr Mikroplastik ins Wasser als die Enten, die nach Ablauf des Rennens ALLE aus dem Wasser gezogen werden, auch das Ufer wird abgesucht. Und dann werden sie in ihre Behausung bis zum nächsten Mal gebracht.
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  • G. R.
    Würde mich auch interessieren, wie der ganze Plastikkram wieder raus geholt wird?
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  • P. W.
    Einfach mal einen Artikel bis zum Ende lesen - das erspart häufig solche Fragen. zwinkern
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  • W. S.
    Mecker, mecker. Mal lesen, die Enten wurden doch wieder eingesammelt.
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  • H. S.
    Wäte mal schön zu wissen, wieviele Enten wieder rausgefischt wurden und wieviele in der Turbiene der nächsten Staustufe zu Microplastik verarbeitet wurden...
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    Von diesen Tur-Bienen, die Kunststoff zerfetzen, hab ich bisher noch nie was gehört.
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  • R. D.
    Eine schöne Umweltverschmutzung. Hoffentlich sind die Teilnehmer nicht die gleichen, die Freitags fürs Klima und sonst gegen Feinstaub demonstrieren.
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    " die freiwilligen Helfer von DLRG und Wasserwacht trieben das Feld zusammen und fischten jede einzelne Ente aus dem Wasser"
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    Wo sehen sie da eine Umweltverschmutzung?
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  • M. Z.
    Dachte ich zuerst auch. Aber wenn man den Bericht zuende liest ...
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