Am 12. September jährt sich zum 20. Mal der Jahrestag der Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages zwischen Würzburg und Umeaa. Deshalb, und weil die schwedische Partnerstadt im Jahr 2014 gemeinsam mit dem lettischen Riga europäische Kulturhauptstadt sein wird, war jetzt eine Delegation aus Nordschweden zu Besuch in Würzburg. Ein Ergebnis des dreitägigen Besuchs ist, dass auch Würzburg durch deutsch-schwedische Kooperationen ein kleines bisschen europäische Kulturhauptstadt werden wird.
In Anwesenheit von gleich drei Referenten – Muchtar Al Ghusain (Kultur), Wolfgang Kleiner (Umwelt) und Robert Scheller (Soziales) – empfing Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake die Gäste aus dem Norden Europas im Wenzelsaal des Rathauses. In ihrer Ansprache hob sie die zahlreichen Kooperationen hervor, die es zwischen den beiden Städtepartnern inzwischen gibt. Auch wenn zwischen ihnen ein großer Altersunterschied besteht, die Uni in Umeaa wurde erst 1956 gegründet, gibt es zwischen den beiden Hochschulen einen regen Austausch, besonders unter den Studierenden. Sehr interessiert hörten die Gäste, dass in Würzburg mit Brennball eine schwedische Nationalsportart gepflegt wird, die durch den Studentenaustausch hierher kam. Auch auf Schul- und Verwaltungsebene gebe es erfolgreiche Austauschprogramme, so die Bürgermeisterin.
Weltklasse-Klarinettist kommt
Besonders hob sie die Verdienste von Peter Sedlacek hervor, der in den Anfangstagen die deutsch-schwedische Partnerschaft mit Leben erfüllte. Zum 20-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft, so Sedlacek, ist in Umeaa ein Konzert mit Werken des in Schweden sehr bekannten Miltenberger Komponisten Josef Martin Kraus (1756 bis 1792) geplant.
Wie die Leiterin des Büros Würzburg International, Eva-Maria Barklind-Schwander gegenüber dieser Zeitung erläuterte, wurde während des Besuchs auch besprochen, wie sich Würzburg 2014 am Projekt Kulturhauptstadt Umeaa beteiligen kann. Geplant ist der Auftritt des schwedischen Klarinettisten Martin Fröst beim Mozartfest und in Umeaa. Fröst ist derzeit international einer der begehrtesten Soloklarinettisten. Beim Projekt „Digital Mirrors“ sollen Bürger beider Städte direkt miteinander Kontakt aufnehmen und gleichzeitig an Events in beiden Städten teilnehmen. Schließlich plant die Oper in Umeaa das „River Stories Project“. Dabei geht es um Städte, die an Flüssen liegen, und um die Auswirkungen dieser Lage auf Entwicklung und Kultur.