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Würzburg
Würzburg will besonders schutzbedürftige Flüchtlingskinder aufnehmen
Bearbeitet von Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 12.03.2020 02:10 Uhr

Die Stadt Würzburg hat ihr Angebot, Kinder und Jugendliche aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland aufzunehmen, bekräftigt. Darüber informiert die Stadt in einer Pressemitteilung.

Die Große Koalition hat die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Kindern aus dem Krisengebiet beschlossen. Deutschland sei bereit, im Rahmen einer "Koalition der Willigen" auf europäischer Ebene einen angemessenen Anteil zu übernehmen.

Dabei soll es sich um Kinder handeln, die entweder wegen einer schweren Erkrankung dringend behandlungsbedürftig, unbegleitet oder jünger als 14 Jahre sind. Ihre Unterbringung soll in Deutschland im Rahmen einer europäischen Lösung erfolgen. Seit der Öffnung der Grenze durch die Türkei versuchen Tausende Menschen, nach Griechenland zu gelangen.

Zustände in den Lagern sind katastrophal

"Die Zustände an der Grenze und in den Lagern sind den Medienberichten nach katastrophal", sagt Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

"Dies ist mit den Menschenrechten und unseren europäischen Werten nicht vereinbar. Gerade für die Kinder ist die Situation dramatisch. Eile ist geboten." Schätzungen zufolge befinden sich etwa 1000 bis 1500 Kinder in einer schwierigen humanitären Lage.

In Würzburg bestünden günstige Strukturen der Jugendhilfe, so dass gute Bedingungen für die Betreuung, Versorgung und Integration von Kindern oder Jugendlichen vorzufinden seien. Persönlich wünsche sich Schuchardt eine zügige Verteilung und Aufnahme.

Mitglied im Bündnis "Städte Sicherer Hafen"

Sozialreferentin Hülya Düber hatte am 29. Januar die Koordinierungsstelle für das Bündnis "Städte Sicherer Hafen" in Potsdam angeschrieben und erklärt, dass man als Mitglied die Forderungen nach einer globalen humanitären Lösung für geflüchtete Menschen unterstützt.

Düber schrieb: "Wir schätzen die aktuelle Lage der Geflüchteten – insbesondere von Kindern und Jugendlichen – in griechischen Flüchtlingslagern als dramatisch ein und sehen allen voran die Bundes- und Landesebene zum raschen Handeln aufgerufen."

Im Falle der Aufnahme von geflüchteten Menschen sei auch Würzburg prinzipiell bereit, sich entsprechend ihrem Anteil der Wohnbevölkerung im Verhältnis zur Gesamtsumme der Bevölkerung der aufnehmenden Städte zu engagieren, teilte Düber mit.

Eine Aufnahme wäre problemlos zu organisieren

Diese Aufnahmebereitschaft hat die Stadt unabhängig vom damals noch nicht existierenden Netzwerk Anfang 2019 bereits dem Bundesinnenministerium erklärt. Würzburg könne ihre 2015 aufgebauten Infrastrukturen und Unterstützerkreise kurzfristig, falls notwendig, reaktivieren.

Schuchardt sagt: "Das solidarische Netzwerk der Sicheren-Hafen-Städte verhindert, dass einzelne Kommunen überfordert werden. Eine kurzfristige Aufnahme von Kindern oder Jugendlichen in Würzburg wäre problemlos zu organisieren. Der Stadtrat und auch die weiteren OB-Kandidaten stehen hinter unserem gemeinsamen Handeln."

 
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