
Ein städtebaulich anspruchsvolles Projekt soll eine Lücke in der Würzburger Theaterstraße schließen: Das Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann (Würzburg) hat in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) einen ersten Entwurf für die denkmalgerechte Sanierung des ursprünglich nach Plänen von Balthasar Neumann gebauten Wohn- und Geschäftshauses in der Theaterstraße 4 vorgestellt – und ebenso Pläne für die Bebauung der Lücke daneben.

Das vom Landesamt für Denkmalpflege unter Schutz gestellte so genannte "Wüstefeldhaus" wurde zwar im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, in der Nachkriegszeit auf den Grundmauern aber weitgehend restauriert. Es ist laut Stadtheimatpfleger Hans Steidle das letzte Überbleibsel der früheren Theaterstraße, die bis 1945 eine barocke Prachtstraße war. Besonders markant ist bis heute die von Lukas Anton van der Auwera (1710 bis 1760) geschaffene große Madonna über dem Eingangsportal, die den Bombenangriff der Alliierten vom 16. März 1945 überstanden hat.
Geplant ist ein viergeschossiges Gebäude
Südlich daneben befindet sich seit den 1960er Jahren der flache eingeschossige Bau mit der Passage zur dahinter liegenden Oberthürstraße. Durch ihn ist auf der Westseite der ansonsten durchgehend mehrgeschossig bebauten Theaterstraße eine Lücke entstanden, die der Bauherr des Wüstefeldhauses schließen möchte. Geplant ist ein viergeschossiger moderner Bau mit begrüntem Biodiversitätsdach, in beiden Gebäuden sollen Wohnungen, Arztpraxen und Büros entstehen.

Zwischen dem Neubau und dem Sanierungsobjekt soll es eine Gasse zu einem etwa 140 Quadratmeter großen Innenhof geben, der mit einem großen Baum bepflanzt werden und eine gastronomische Nutzung bekommen soll.
Auch die Lücke mit der Tiefgarageneinfahrt hinter dem Wüstefeldhaus in der Oberthürstraße soll baulich geschlossen werden, die Zufahrt bleibt aber an dieser Stelle. "Damit soll auch die Oberthürstraße eine Fassung erhalten. Wir schließen den Raum dort entsprechend der Traufhöhe der Nachbarbebauung", erläuterte Architekt Rainer Kriebel.

In der KoSA, die zum zweiten Mal als Videokonferenz tagte, kam sein Entwurf überwiegend gut an. Der Stadtheimatpfleger sprach von einer durchdachten Vorstellung: "Sie zeigt aber auch, wie schwierig es ist, Fehler auszumerzen, die dort schon seit Jahrzehnten bestehen", sagte Steidle.
In Sachen Begrünung und äußerem Erscheinungsbild erhielten die Planer einige Anregungen, mit denen sie jetzt weiter an dem Projekt arbeiten wollen: "Sie sollten die Potenziale der Fassade besser ausnutzen", meinte zum Beispiel Architekt Norbert Diezinger aus Eichstätt.
Westdeutschland, insbesondere Städte wie WÜ, wo auch die Umgebung der Altstadt durch hässliche Institutsblöcke etc. und die weitere Umgebung (Maintal) bereits weitgehend verschandelt wurde muss aufpassen! Wenn dann auch noch die Klimaerwärmung Wald & Natur schädigt gibt es in einer mobiler gewordenen Gesellschaft keinen Grund mehr hier zu studieren, zu wohnen und oder zu arbeiten.
Ach ja, der Gebäudeentwurf gefällt trotzdem.
Die Zufahrt von hinten finde ich allerdings problematisch. Der gesamte Bereich inklusive Barbarossaplatz, Ecke am Kolping Haus etc eigenet sich nicht für KFZ-Verkehr. Die Einfahrt zieht in weiter dort hin.
Die beiden Laternen im Gelsenkirchner Barock in der Oberthürstraße demonstrieren anschaulich einen verzweifelten Kampf. Den kompletten Gegenentwurf, einschließlich Lateren, sieht man in der Krummen Gasse in Schweinfurt. Fairerweise muss man aber sagen, dass das nicht vergleichbar ist, da SW nur etwa halb so stark wie WÜ zerstört wurde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Altstadt_(Schweinfurt)#/media/Datei:Schweinfurt-Altstadt.jpg