Die Stadt Würzburg und die Gemeinde Gerbrunn haben einstimmig sowohl im Würzburger Stadtrat als auch im Gerbrunner Gemeinderat eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung beschlossen. Damit sei gesichert, dass Erstklässler aus dem Stadtteil Hubland, die an der Grenze zur Gemeinde Gerbrunn wohnen, ab Schuljahr 2021/22 in Gerbrunn beschult werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Nun unterzeichneten Würzburgs Stadtschulrätin und Bürgermeisterin Judith Jörg und Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl die gemeinsame Vereinbarung.
Acht leere Räume
Die Eichendorffschule in Gerbrunn, die mit acht leeren Schulräumen über gute Möglichkeiten verfügt, weitere Schüler aufzunehmen, da der Mittlere-Reife-Zug ausgelaufen ist, wird somit in den kommenden Jahren wieder um eine Klasse pro Schuljahr anwachsen. Für diesen Bereich des Hublands wird ein neuer, notwendiger Schulsprengel festgelegt, denn der Stadtteil Hubland wächst schnell und stetig. Aktuell leben dort 173 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. War ursprünglich keine neue Grundschule am Hubland geplant, zeigen doch die Geburtenzahlen, dass die kommenden Grundschülergenerationen nur unter schwersten Bedingungen in der Mönchberg- und Goethe-Kepler-Schule beschult werden könnten.
Stadtschulrätin und Bürgermeisterin Judith Jörg hatte der Gemeinde Gerbrunn daher den Vorschlag zur Zusammenarbeit unterbreitet, der bei Bürgermeister Stefan Wolfshörndl, dem Gemeinderat und der Schulleitung auf offene Ohren traf. Aufgrund bestehender Erweiterungsmöglichkeiten an der Eichendorffschule wurde sogar eine perspektivisch mögliche weitere Kooperation mit dem Ziel der Stärkung der Mittelschule in die Präambel der gemeinschaftlichen Vereinbarung aufgenommen.
„Zum Wohl für beide Seiten arbeiten wir auf vertrauensvoller Basis zusammen und haben die Vereinbarung einfach und zügig auf den Weg gebracht“, freute sich Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl bei der Unterzeichnung des Vertrags. Auch für Stadtschulrätin Judith Jörg markierten die Unterschriften einen entscheidenden Schritt: „Dies garantiert den Eltern eine wohnortnahe Beschulung ihrer Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse ohne lange Wege. Dies ist ein schönes Beispiel problemloser interkommunaler Zusammenarbeit.“
Die Gemeinde Gerbrunn trägt den Schulaufwand für die Grundschule. Die Stadt Würzburg beteiligt sich laut Vereinbarung am Schulaufwand je Schüler mit dem jeweils geltenden Gastschulbeitragssatz für Grundschulen nach dem Bayerischen Schulfinanzierungsgesetz. Die notwendige Beförderung der Kinder mit dem ÖPNV auf dem Schulweg organisiert die Gemeinde Gerbrunn in Abstimmung mit der Stadt.
Sollte eine Beförderung auf dem Schulweg im freigestellten Schulverkehr erforderlich sein, wird diese von der Stadt Würzburg organisiert und finanziert. Das Lehrpersonal für die Grundschule Gerbrunn wird durch den Freistaat Bayern gestellt, das staatliche Schulamt Würzburg wird für den Einsatz des Lehrpersonals verantwortlich sein.