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Würzburg entdeckt Leonhard Frank: Die große Lese-Woche beginnt
Würzburg liest ein Buch: Die große Aktionswoche zu Ehren des Schriftstellers beginnt an diesem Freitag. Es wird gelesen, gelesen, gelesen. Die Neuauflage seines Romans „Die Jünger Jesu“ hat sich schon 5000 Mal verkauft.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:09 Uhr

Lange, zu lange, hat seine Heimatstadt Würzburg dem Schriftsteller Leonhard Frank die ihm eigentlich gebührende Aufmerksamkeit nicht entgegen gebracht. Das ändert sich gerade, über 50 Jahre nach seinem Tod. „Schuld“ daran ist die Aktion „Würzburg liest ein Buch“, die den Frank-Roman „Die Jünger Jesu“ ins öffentliche Interesse rückt. Eine gewaltige Aktion mit langer Vorbereitung und vielen, vielen Beteiligten: Von diesem Freitag an gibt es bis zum 13. April in der ganzen Stadt an unterschiedlichsten Orten Lesungen, Theateraufführungen, Filmvorführungen, literarische Spaziergänge, Diskussionen, Vorträge und Ausstellungen.

Über 100 Veranstaltungen haben die Initiatoren der Aktionswoche organisiert und dabei quer durch alle Schichten der Stadtgesellschaft Menschen mobilisiert und sie motiviert, sich mit dem großen sozialkritischen Schriftsteller zu beschäftigen. Dem Autor, mit dem sich Würzburg lange Jahre so schwer getan hat. Doch plötzlich, initiiert durch die Leseaktion, scheinen die Würzburger „ihren“ Leonhard Frank zu entdecken. Veranstalter der Aktionswoche sind die inhabergeführten Buchhandlungen Knodt, Dreizehneinhalb, Neuer Weg und Schöningh sowie die Stadtbücherei und die Leonhard-Frank-Gesellschaft.

In der Stadtbücherei, so erzählt Norbert Herrmann, der stellvertretende Bibliotheksleiter, sind Leonhard-Frank-Bücher seit Wochen ununterbrochen ausgeliehen. „Das Thema Leonhard Frank ist gerade sehr präsent“, sagt Herrmann. Angestoßen wurde die neue Lesefreude durch die preisgünstige Neuauflage des in Würzburg spielenden Romans „Die Jünger Jesu“ im Sommer 2013 im Würzburger Verlag Königshausen & Neumann. Inzwischen ist die dritte Auflage des Buches erschienen, und der Roman zum Preis von acht Euro erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit – sowohl zur persönlichen Lektüre, als auch als Geschenk. 5000 bisher verkaufte Exemplare sprechen eine unmissverständliche Sprache.

Auch hinsichtlich des Riesenangebot an Veranstaltungen muss sich die Lektürestadt Würzburg nicht verstecken. In der Metropole Frankfurt, wo derzeit auch ein Buch gelesen wird, nämlich Eckhard Henscheids Roman „Die Vollidioten“, ist die Anzahl der Veranstaltungen sogar geringer als in Würzburg.

Los geht der Würzburger Veranstaltungsmarathon an diesem Freitag, 4. April, in der Stadtbücherei. Pünktlich zur Mittagsstunde um 12 Uhr öffnet dort die Reader's Corner, die Vorlese-Ecke. Hier wird am Freitag und Samstag, 4. und 5. April, sowie vom 7. bis 11. April jeweils zwischen 12 und 13 Uhr der Roman „Die Jünger Jesu“ gelesen. Mitmachen können alle, die Lust dazu haben. Man muss sich nur in die Liste in der Stadtbücherei für einen bestimmten Termin eintragen. Gelesen wird das ganze Buch – und man schließt dort an, wo der Vorleser aufgehört hat.

Morgen, am 5. April, rollt dann auch der „Literatur-Express“ durch die Innenstadt. Der Schoppenexpress der Würzburger Straßenbahn wurde dafür umfunktioniert: Zwischen 12 und 16 Uhr dient er Mitgliedern des Autorenkreises als Lesebühne. Die Würzburger Schriftsteller und Publizisten lesen ausnahmsweise nichts Eigenes, sondern natürlich ebenfalls aus „Die Jünger Jesu“. Mitfahrer und Zuhörer im Leonhard-Frank-Express sind erwünscht, die Teilnahme an der literarischen Fahrt ist kostenlos.

Eine weitere Non-Stop-Dauerlesung findet am Sonntag, 6. April, von 11 bis 18 Uhr im Museum im Kulturspeicher statt. Außerdem kann man sich hier den Lithografie-Zyklus „Fremde Mädchen am Meer und eine Kreuzigung“ von Leonhard Frank ansehen. Beim Lesemarathon im Kulturspeicher gibt es eine feste Leseordnung, an der sich unter anderem auch Museumsleiterin Marlene Lauter beteiligt. Zuhörer sind willkommen, der Eintritt zur Non-Stop-Lesung ist frei.

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Würzburg liest: am Main.
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Würzburg liest: im Kino.
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Würzburg liest: beim Einkaufen.
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Würzburg liest: in der Bücherei.
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Würzburg liest: in Uniform.
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Würzburg liest: Beim Servieren.
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Würzburg liest: Beim Schneiden.
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Würzburg liest: im Lusamgärtchen.
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Würzburg liest: beim Schneidern.
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Würzburg liest: mit Hund.
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Würzburg liestam Schreibtisch.
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