Das Café Journal an der Juliuspromenade hat eine schöne Erfolgsgeschichte geschrieben. Nun wird dort ein neues Kapitel aufgeschlagen: Gestern unterzeichneten im Sternbäck dessen Wirt Jan Endres, der auch die Alte Mainmühle und die Sternbar betreibt, und seine Geschäftspartnerin Marina Imgrund einen Vertrag mit der Distelhäuser Brauerei.
Denn: An diesem Wochenende zieht sich Hermann Ströbel, der seit 1989 das Café Journal betrieben hat, aus der Würzburger Kneipenszene zurück. Er ist 65 geworden und möchte es etwas ruhiger angehen. Die 31 Jahre seien schön, aber auch anstrengend gewesen. In der Gastronomie sei es nicht einfacher geworden in den vergangenen Jahren, betont er. Speziell für die Küche sei es schwierig, Personal zu finden. Deshalb habe man im vergangenen Jahr an mehreren Tagen die Küche nicht mehr öffnen können. Zudem werde die Juliuspromenade von der Stadt auch etwas "stiefmütterlich" behandelt, klagt der 65-Jährige.
Abschiedsparty an Fasching
Das, was Ströbel im Café Journal gastronomisch aufgebaut hat, soll im Wesentlichen erhalten bleiben, verspricht Jan Endres. Glücklich zeigt er sich, mit Marina Imgrund eine "tolle Partnerin" gefunden zu haben. Die künftige Wirtin stammt aus Russland, ist in Gemünden am Main aufgewachsen und kam mit dem Studium nach Würzburg. Vom Projektmanagement wechselte sie in die Gastronomie. Zuletzt war sie bei Endres als Geschäftsführerin tätig.
Auch unter ihrer Leitung bleibt das Café Journal eine Gaststätte mit Frühstück, kleiner Küche und mit französischem Flair. Abends gebe es auch weiterhin Bier, Wein, Cocktails und Musik. Das Stammpersonal werde - soweit gewünscht - übernommen. Was sich allerdings ändern wird, ist der Name, denn "Café Journal" ist rechtlich geschützt. Wie das Café künftig heißen wird, ist noch offen. Zweite Änderung: Künftig wird hier nicht mehr Hofbräu, sondern Distel ausgeschenkt, denn Jan Endres pflegt mit der Brauerei aus dem Taubertal seit Jahrzehnten eine gute Partnerschaft.
Jetzt wird die Gaststätte erst einmal grundlegend umgebaut. Wiedereröffnung ist Mitte/Ende April. Zum Abschied darf aber an den Faschingstagen bis zum Aschermittwoch nochmal ordentlich gefeiert werden.
Aber ich möchte wissen, woher mein Bier, genauso wie meine Lebensmittel kommen.
Glücklicherweise gibt es noch einige andere, auch regionale Brauereien.