Die letzten Stunden des alten Jahres 2021 sind angebrochen. Eindrücke und Erlebnisse des zu Ende gehenden Jahres gehen mir durch den Kopf. Manche stimmen mich froh und dankbar, andere machen nachdenklich. Für jeden und jede sieht diese persönliche Jahresbilanz sicher anders aus.
Für mich war es ein sehr aufregendes Jahr mit meinem Wechsel nach Würzburg, den neuen Aufgaben als Dompfarrer und vieles andere mehr, zuletzt mein Dienstbeginn als Dekan für das neu errichtete Dekanat Würzburg. Es war fordernd, aber doch auch sehr schön.
Ich hoffe, dass auch viele andere von Ihnen sagen können, es war ein gutes Jahr. Gleichzeitig wird es aber auch Menschen geben, die schwer zu tragen hatten, Verluste erleben mussten und froh sind, dieses Jahr 2021 nun abzuschließen.
Und je näher der Uhrzeiger am Silvesterabend auf Mitternacht, auf den Jahreswechsel zurückt, tauchen Gedanken auf wie: Was wird das neue Jahr 2022 mit sich bringen? Welche freudigen Überraschungen und welche Herausforderungen hält es bereit? Was wird mit mir, meiner Familie und meinen Freunden und Bekannten in einem Jahr sein? Werden wir dann dankbar zurückblicken können?
Wir haben es nicht in der Hand, wie das heraufziehende Jahr werden wird. So manches liegt nicht in unser Verfügung, sondern kommt auf uns zu, fordert uns.
Am ersten Tag des neuen Jahres 2022 wird in der ersten Lesung ein Segen zitiert. Es ist das Versprechen Gottes, überbracht von Mose, an Aaron und seine Söhne. Ein Segen, der dem Israel gilt und den ich auch uns allen weitergeben möchte: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Num 6, 24-26)
Gesegnet und behütet sein. Gnade finden. Vom Herrn voller Liebe betrachtet werden bei all dem, was im kommenden Jahr auf uns wartet. Und mit innerem Frieden dieses Jahr beginnen. Diese Segensworte machen mir Mut, richten mich auf und geben mir Schwung, das neue Jahr zu beginnen und seine Höhen und Tiefen anzunehmen.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und uns allen diesen Schwung. Die Gewissheit, dass wir den Herrn an unserer Seite haben und dass er bereit ist, durch alle Momente des beginnenden Jahres mit uns zu gehen.
Ihnen allen ein gutes, neues, gesundes und gesegnetes Jahr 2022!
Der Autor: Domkapitular Stefan Gessner, Dompfarrer, regionaler Priesterreferent und Dekan.
