In Gerbrunn, quasi auf der anderen Straßenseite der Uni am Hubland, soll Wohnraum zukünftig ausschließlich zum Wohnen genutzt werden und nicht als kurzfristige Vermietung, etwa über die Internet-Platform Airbnb.
Das hat der Gemeinderat am Montagabend einstimmig beschlossen. Allerdings wird diese Vorgabe nicht, wie die SPD-Fraktion beantragt hatte, über eine Satzung zur Zweckentfremdung umgesetzt. Vielmehr ändert der Rat seine Bebauungspläne so um, dass Umwandlungen in Ferienwohnungen und ähnliche Vermietungen nur noch dann genehmigt werden können, wenn sie im Bauantrag auch explizit als solche beantragt werden.
Hintergrund ist, dass unter anderem auch an Monteure immer wieder Zimmer oder ganze Wohnungen vermietet werden, die dem Mietwohnungsmarkt dann nicht zur Verfügung stehen. Um solcherlei Vermietungen einen Riegel vorzuschieben lag der Antrag auf eine "Wohnraumzweckentfremdungssatzung" der SPD vor. Nur: wenn eine solche Satzung erlassen wird, "dann muss sie auch von der Gemeinde überwacht werden, und das ist nicht so einfach", sagte Geschäftsleiter Markus Meyer in der Sitzung. Zwar würden sich immer wieder Bürger bei der Gemeinde melden, aber dann lieber anonym bleiben wollen.
Kein "fliegender Wechsel"
Da war Meyer der "Plan B" der Verwaltung lieber: eine Anpassung im Baurecht, nach der ein Umbau in eine Ferienwohnung speziell beantragt werden müsse. Sinn und Zweck dieser Sache sei es, sagte Bürgermeister Stefan Wolfshörndl, "einen fliegenden Wechsel von einer Miets- in eine Ferienwohnung zu unterbinden". Es könne nicht sein, dass dringend benötigter Wohnraum "durch die Hintertür" vom Markt verschwinde, weil sich mit Vermietung an Urlauber oder Monteure wesentlich mehr Geld verdienen lasse als mit einer normalen Vermietung.
Mit 19:0 stimmte der Rat dem "Plan B", also einer Anpassung im Baurecht, zu. Danach ist Wohnraum auch Wohnraum und darf nicht so ohne weiteres für gewerbliche Zwecke umgenutzt werden, zumal in einem reinen Wohngebiet eine Beherbergung untersagt. Und: "Wir sind hier nicht in Oberammergau oder anderen Feriengebieten", so Wolfshörndl.