
In Randersacker entwickelt sich der schön länger gehegte Wunsch nach einem Wohnangebot speziell für Senioren gerade in ein konkretes Projekt. Dem Bauausschuss lag der Bauantrag mit einem ersten Planungsentwurf vor.
Ein gut 1000 Quadratmeter großes Areal am Wiesenweg soll zur Adresse für Service-Wohnen, ambulant betreute Senioren-WGs und einer Tagespflege entwickelt werden. Bauherr ist die Greiner Planung und Projektentwicklung GmbH in Würzburg, die in enger Zusammenarbeit mit dem Rathaus plant. Für die Tagespflege sind derzeit 20 Plätze vorgesehen, das Service-Wohnen soll 16 Wohneinheiten umfassen. Darüber hinaus sind zwei Senioren-Wohngemeinschaften mit je zehn Zimmern und einem Gemeinschaftsbereich vorgesehen.
Der Projektträger hat bereits ein ähnliches Vorhaben in Rottendorf umgesetzt. Für den Betrieb des Hauses ist Bürgermeister Michael Sedelmayer, wie er auf Anfrage sagte, mit dem Kommunalunternehmen des Landkreises im Gespräch sowie verschiedenen in der Seniorenpflege tätigen Verbänden.
Baugrund liegt im Hochwassergebiet
Zwischen Feuerwehrhaus und Wiesenweg, wo sich früher der Wertstoffhof befand, liegt der Baugrund und damit im Hochwassergebiet (HQ100). Sedelmayer, der das Projekt vorstellte, erklärte, bereits Vorgespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt geführt und auf positive Resonanz gestoßen zu sein. Die Retentionsberechnung muss allerdings noch erstellt werden. Vier Ebenen seien vorgesehen, wobei Ebene 0, der Hochwasserbereich, für Fahrzeugstellplätze geplant wird. Das Gebäude fußt auf Stelzen, so dass im Wohnbereich kein Hochwasser zu erwarten ist (HQ300). Mit Balkonen, Rundungen und der Grundstücksform angepassten Baukörpern ist die Wohnanlage mehrfach gegliedert. Ebene 3, wird zurückgenommen, sodass eine umlaufende Terrasse entsteht. Knapp 2200 Quadratmeter Wohnfläche sollen entstehen und etwa 30 Autostellplätze. Insgesamt wird Wohnraum für etwa 65 Personen erstellt, je nach Belegung der Wohnungen mit Service-Angebot und der weiteren Planungen.
Man habe auf die höhenmäßige Einfügung und eine auflockernde Gebäudestruktur geachtet, so der Bürgermeister, was den eigenen Anforderungen an Bauen in diesem Sanierungsgebiet entspreche, laut Flächennutzungsplan ist es ein Mischgebiet. Für das Flachdach ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen, einige Fassadenflächen sollen mit Muschelkalk verkleidet werden. Viele Details und Absprachen seien noch in der Abstimmung. Im Bauausschuss erhielt das Projekt dennoch volle Zustimmung, auch weil man die vergangenen Jahre "viel versucht" habe, etwas für die ältere Generation zu schaffen, so Oliver Menz (SPD) und dies laut Jürgen Hart (UWG) alle in ihrem Wahlprogramm hatten. Das Konzept sei schlüssig und für Randersacker gut umsetzbar.
Gliederung nimmt dem Ganzen "die Wucht"
Froh war man, dass es auf einer gemeindeeigenen Fläche realisiert werden kann – und sich der Bau von der Ortsgestaltung her gut einfüge, was Alfred Holl (ödp/AB) vor allem der Gliederung zusprach, "die dem Ganzen die Wucht nimmt". Um den vorgestellten Entwurf zur Baureife zu bringen "werden noch viele kleine Schritte nötig sein", kündigte Sedelmayer an. Die Marktgemeinde hatte unter anderem eine Weile mit dem ideal gelegenen Grundstück am Kreisverkehr geliebäugelt, wo gerade ein Penny-Markt neu eröffnet hat. Allerdings waren alle Bemühungen, das Gelände zu erwerben, ins Leere gelaufen.