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WÜRZBURG
Wo Surfen auf dem Lehrplan steht
gini
 |  aktualisiert: 14.10.2012 12:03 Uhr

Gehörten zu Schule und Studium früher Bücher, Lexika, Duden und Telefone, so holen sich inzwischen Kinder und Jugendliche ihre Auskünfte per Computer, Laptop oder Smartphone aus dem Internet. Die Informationen stehen im Netz, und damit es die richtigen sind, betreiben die Schulen Medienbildung. Bertram Wagner ist an der Gustav-Walle-Mittelschule zuständig für Medienerziehung und Mediendidaktik. Seine Schule kann sich jetzt „Referenzschule für Medienbildung“ nennen – als einzige in Unterfranken.

Im Fokus hat der Freistaat bei diesem Projekt die Stärkung der Medienkompetenz der bayerischen Schüler und die weitere Verbesserung der Unterrichtsqualität. Dazu heißt es in einer Mitteilung des Kultusministeriums: „Schulen, die die besondere Förderung der Medienkompetenz als Schwerpunkt ihres Schulprofils ansehen“, würden unterstützt, „sich zur Referenzschule für Medienbildung weiter zu entwickeln“. Die Erfahrungen und die entstandenen Konzepte werden dann von den Referenzschulen an andere Schulen der Region weitergegeben – Medienbildung im Schneeballsystem. Dabei gibt die Walle-Schule bei den Mittelschulen in Unterfranken zurzeit den Ton an.

Vor zwei Jahren hatte das Ministerium zu einer verantwortlicheren Nutzung des Internets aufgerufen. An den Schulen sollten Methoden gelehrt werden, mit deren Hilfe die Schüler qualitativ besser arbeiten und fitter gemacht würden, so Wagner. Es mussten Medienentwicklungspläne passgenau auf die Jahrgangsstufen abgestimmt und fächerübergreifende Medien-Lehrpläne erstellt werden. So fangen die Schüler im 5. und 6. Jahrgang mit dem Fach „Tastschreiben“ an. Hier lernen sie, mit der Tastatur umzugehen. Ab der 7. Klasse geht es darum, Computerwissen für den Unterricht zu nutzen: Bei der Suche nach Wiesenblumen und Insekten helfen Suchmaschinen, bei der Frage nach den Kosten für einen Klassenausflug wird in Excel gerechnet.

Mit ihrem Konzept wurde die Gustav-Walle-Mittelschule eine von 30 „Referenzschulen für Medienbildung“ in Bayern. Die mitwirkenden Lehrer können weitere staatliche Angebote testen. Sie werden durch ein Stundenkontingent entlastet, das das Ministerium der Schule zur Verfügung stellt. Weitere Referenzschulen sollen kommendes Jahr folgen.

 
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