
Wenn es in einem Gemeinderat um Baugebiete geht, ist das Ziel des jeweiligen Gremiums fast immer, neue Bauplätze auszuweisen und Baugebiete zu erschließen. In Simmershofen ging es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates genau in die andere Richtung. Hier hatte sich der Gemeinderat im Dezember 2019 für das Neubaugebiet Equarhofen Nordwest II ausgesprochen und wollte im beschleunigten Verfahren einen Bebauungsplan aufstellen. Das neue Baugebiet grenzt an das bestehende Wohnbaugebiet an.
Bis heute aber konnte die Gemeinde die benötigten Grundstücke nicht erwerben, der Eigentümer eines der Grundstücke will nicht verkaufen. Außerdem spricht ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes aus dem Jahr 2023 der Gemeinde das Recht ab, ohne Umweltprüfung eine Freifläche außerhalb des Siedlungsgebietes im beschleunigten Verfahren zu überplanen. Die gewünschte Bauleitplanung müsste wohl in das Regelverfahren übergeleitet werden, in der ein Umweltbericht erstellt, und möglicherweise Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bereitgestellt werden müssten.
Angesichts dieser notwendigen Vorgehensweise und der Tatsache, dass die Gemeinde auch nach mehr als fünf Jahren nicht Eigentümer der Fläche werden konnte, schlug die Verwaltung vor, den Einleitungsbeschluss aus dem Jahr 2019 aufzuheben. Einstimmig folgte der Gemeinderat diesem Vorschlag. Ein erneuter Aufstellungsbeschluss kann bei Bedarf jederzeit wieder gefasst werden.
Einige der Verkehrszeichen sind nicht mehr zugelassen
Im weiteren Verlauf der Sitzung befasste sich das Gremium mit Verkehrszeichen und Ortstafeln. Einige der Verkehrszeichen, Pfeilwegweiser und Ortstafeln im Ortsbereich sind nicht mehr zugelassen. Die Schilder sind einige Jahrzehnte alt und kaum noch lesbar, reflektieren nicht mehr. Der Bauhof hat sämtliche Schilder, die ausgetauscht werden müssen, bereits erfasst, ein Angebot für das Erneuern der betroffenen Schilder liegt bereits vor und beläuft sich auf rund 5200 Euro. Hinweisschilder zur Musikhalle, Sportheim, Schützenhaus, zum Friedhof und Dachsenkeller sollen für weitere 700 Euro angeschafft werden. Ferner schlug der Bürgermeister vor, für den Bauhof eine Transportkombination für Absperrmaterial im Wert von 1000 Euro anzuschaffen.
Verkehrsschau in Equarhofen geplant
Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag zu, jedoch soll im Vorfeld eine Verkehrsschau in Equarhofen durchgeführt werden, um zu klären ob manche Zeichen noch nötig sind oder wegfallen können. Bürgermeister Florian Hirsch informierte den Gemeinderat über das neu erstellte Integrierte ländliche Entwicklungskonzept (ILEK), das im November im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung bekanntgegeben wurde. Das Konzept wurde bereits mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken abgestimmt. Die Behörde stimmte zu. Auch der Simmershöfer Gemeinderat gab seine Zustimmung und beauftragte den Vorsitz der Allianz, dieses beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken zur Anerkennung einzureichen.
Weiter informierte der Bürgermeister über die aktuellen Einwohnerzahlen. Demnach waren zu Jahresbeginn 972 Personen in der Gemeinde gemeldet, mit 243 einige mehr im Hauptort Simmershofen als im Ortsteil Equarhofen. Hirsch nannte die Zahlen stabil.
An der Brücke am Feldweg zwischen Equarhofen und Langensteinach muss die Steinachbrücke saniert werden. Vor zwei Jahren war die Brücke durch ein Fahrzeug, das sich unerkannt entfernt hatte, beschädigt worden. Die erforderlichen Absturzsicherungen an der Brücke kosten die Gemeinde voraussichtlich zwischen 15.000 und 20.000 Euro. Aktuell ist die Brücke vollständig gesperrt, die Sperre dauert voraussichtlich bis Ende März.
Eine weitere Baustelle betrifft die Eisenhöfer Quelle in Equarhofen. Dort erneuert das Wasserwirtschaftsamt Treppe und Geländer. Hirsch wies weiter hin auf eine Infoveranstaltung zu vier geplanten Bürgerwindrädern am 13. März in der Musikhalle in Equarhofen.