Seit 2004, zum 1300-jährigen Bestehen Würzburgs, bieten die Residenzlauf-Macher Läufe für Kinder an. Nicht einmal Günther Schwärzer, der langjährige Chef der Main-Post-Sportredaktion, kann sich erinnern, dass aus einem Sieger der Läufe für Knirpse ein Topläufer oder eine Topläuferin geworden wäre. Darauf kommt es aber auch nicht an.
Sportamtsleiter Jens Röder sagt, die Läufe für die Kleinen seien „Sportförderung pur“, ihretwegen beteilige die Stadt sich am Residenzlauf. Da wird die Zeit nicht gemessen, da gibt es keine Sieger. Viel wichtiger findet Röder, dass die Kleinen beim Laufen Gemeinschaft erleben, etwa wenn sie mit ihrer Klasse teilnehmen. Dass auch erwachsene Schülerinnen und Schüler von der FOS/BOS als Klasse antreten, begeistert ihn. Röder war in jungen Jahren ein erfolgreicher Basketballer. Offenbar hat er sich die Freude am Teamgeist erhalten.
Sogar Kinderwagen auf der Strecke
Die Kleinen haben sichtlich Spaß. Mütter, Väter, Omas, Opas laufen mit ihnen, auch Lehrerinnen und Lehrer. Manche Kinder sind so klein, dass sie nur winzige Schrittchen machen und der große Mensch neben ihnen auf der Stelle trippelt.
Ein Vater ist zu sehen, der an der 300 Meter-Wende, nahe der Ecke Balthasar-Neumann-Promenade/Neubaustraße, seinen Nachwuchs in den Arm nimmt und 300 Meter lang bis ins Ziel trägt. Sogar Babys im Kinderwagen werden über die Strecke geschoben.
Das Gewusel auf dem Residenzplatz ist enorm. 4400 Kinder und erwachsene Begleiter laufen die 600 oder 1000 Meter. Das macht so viel Freude, dass Verwandtschaft weite Wege unternimmt, um mitzuerleben. Bis aus Österreich kommen sie, wie Hermine und Franz Herzmaier, die schon zum zweiten Mal dabei sind, um ihren Enkel Felix laufen zu sehen.
Schweiß und Fröhlichkeit
Zur Faszination der Läufe gehört das Miteinander. Alle sind zusammen, Kinder und Erwachsene jeder Hautfarbe, mit und ohne Behinderungen, Mädchen und Jungen, Sportliche und Unsportliche. Es ist erstaunlich, wie viel Fröhlichkeit über einer Veranstaltung liegt, bei der so viel geschwitzt wird.