Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Eine gewaltige Welle der Dankbarkeit schwappt in diesen Tagen durch unser Land. Wir verneigen uns vor den Helden des Alltags. Jenen Menschen also, die in der Corona-Krise keine Heimarbeit machen können. Die überall dort ihren Dienst tun, wo sie unverzichtbar sind. Denken Sie nur an Ärzte, Arzthelferinnen, Pflegepersonal, Kassiererinnen und Angestellte in den Supermärkten, Tankwarte und Postboten, Polizisten, Soldaten, Müllmänner und viele andere mehr. Etliche dieser Jobs haben in der Vergangenheit selten die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Obwohl diese Frauen und Männer eine lebensnotwendige Infrastruktur am Laufen halten. Wissend, dass sie dabei ihre Gesundheit riskieren. Wenn das kein herzliches Dankeschön wert ist…!
"Den Einsatz unserer Zusteller kann man gar nicht hoch genug wertschätzen."
Eine Gruppe fehlt noch in meiner Aufzählung. Es sind die Zeitungszustellerinnen und -zusteller. Sie sind das ganze Jahr über bei Wind und Wetter nachts unterwegs und trotzen jetzt auch der Coronagefahr. "Den Einsatz und das Engagement dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann man gar nicht hoch genug wertschätzen", sagt Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter bei unserem jüngsten Videogespräch. Verbunden mit der Bitte, in der "Wir über uns"-Kolumne "allen mehr als 1500 Zustellerinnen und Zustellern für ihren herausragenden Job zu danken". Denn: "Was wären wir ohne diese Austrägerinnen und Austräger? Gerade in Coronazeiten ist die Main-Post für unsere Leserinnen und Leser mehr noch als sonst eine unverzichtbare Informationsquelle. Ich weiß wirklich sehr zu schätzen, was unsere Zusteller täglich leisten."
"Das Echo unserer Leser auf die Mutmacher-Seite ist einfach überwältigend."
Alexander Brümmer, Geschäftsführer des Main-ZustellService, schließt sich diesem Dankeschön von David Brandstätter gerne an und verweist drauf, dass es sich bei den Austrägern nicht nur um hauptberufliche Boten handelt. "Menschen, die sich etwas dazuverdienen, gehören genauso zu dieser Gruppe wie Studenten, Hausfrauen und Rentner." Der Älteste ist übrigens 90 Jahre alt und trägt täglich sechs Zeitungen aus. Und es gibt sogar einen Rentner, der steckt Tag für Tag noch 200 Abonnenten die Zeitung in den Briefkasten. Der gute Mann ist allerdings auch erst 85 Jahre...
Apropos Dankbarkeit, liebe Leserinnen und Leser. Diese empfinden übrigens auch meine Kollegin Andrea Czygan und Kollege Daniel Biscan. Sie sind für unsere erst kürzlich eingeführte Mutmacher-Seite verantwortlich. "Das Echo unserer Leserinnen und Leser ist einfach überwältigend", berichtet mir Andrea Czygan. "Einerseits werden wir reichlich mit Inhalten und Themenideen eingedeckt. Zum anderen erreichen uns viele Dankesschreiben und –mails mit aufmunterndem Inhalt. Sie sind für uns eine wahre Freude und Motivation pur. Dafür möchte ich mich bei allen Einsendern bedanken."
"Dankbarkeit macht das Leben erst reich."
Es ist ermutigend, zu beobachten, dass der Corona-Schock bei den Menschen nicht nur Sorgen und Ängste verursacht. Wir erleben gleichzeitig eine wohltuende Renaissance der Dankbarkeit und Mitmenschlichkeit. Vor der einschneidenden Covid-19-Krise hatte man den Eindruck, dass sich viele Leute oft mehr um die Pflege ihres Egos gekümmert haben, als um hilfsbedürftige Mitmenschen. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat dieses Phänomen sehr schön wie folgt beschrieben: "Im normalen Leben wird es einem gar nicht bewusst, dass der Mensch unendlich mehr empfängt, als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben erst reich macht. Man überschätzt leicht das eigene Wirken und Tun in seiner Wichtigkeit gegenüber dem, was man nur durch andere geworden ist."
Dankbarkeit ist also weit mehr als nur eine freundliche Geste. Sie kann sogar helfen, unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und die seelische Abwehrkraft zu stärken. Das haben internationale Forscherteams in Studien herausgefunden. Psychologen an der Leuphana Universität Lüneburg haben für eine Untersuchung ein spezielles Dankbarkeits-Onlinetraining entwickelt. Sie ahnen es sicher schon, liebe Leserinnen und Leser: Die Ergebnisse der Studie haben die Erwartungen der Forscher übertroffen: Dankbarkeitsübungen reduzierten nachweislich Sorgen und Grübeleien. Das virtuelle Training hat sich positiv auf Zuversicht, Stressresistenz und Depressivität ausgewirkt.
In diesem Sinne: Danke, dass sie diesen Text bis zu Ende gelesen haben!
Bleiben Sie gesund!
Herzlichst
Ihr Michael Reinhard