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Würzburg
"Wir müssen jetzt um jedes Kind kämpfen" - Ukraine-Krieg und Energiekrise verunsichern Würzburger Sportvereine
Der neuen Vorstandschaft des BLSV-Kreises Würzburg-Stadt gratulieren (von links) BLSV-Präsident Jörg Ammon und Bürgermeisterin Judith Jörg: Helga Leutner, Volker Renz, Helmut Radler, Anja Pfister, Joachim Jeske, Linda Singer, Christoph Hoffmann, Jochen Gögelein, Isabel Bausewein und Robert Menschick.
Foto: BLSV, Raimund Schäfer | Der neuen Vorstandschaft des BLSV-Kreises Würzburg-Stadt gratulieren (von links) BLSV-Präsident Jörg Ammon und Bürgermeisterin Judith Jörg: Helga Leutner, Volker Renz, Helmut Radler, Anja Pfister, Joachim Jeske, ...
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 18.11.2022 02:42 Uhr

Corona-Pandemie, Angriffskrieg auf die Ukraine und Energiekrise: Zahlreiche Delegierte der Würzburger Sportvereine und Vertreter der Fachverbände kamen zum Kreistag des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) in die Vereinsgaststätte "Blauer Adler" des ETSV Würzburg. Sie wollten aus erster Hand erfahren, wie sich diese für den Sport teilweise bedrohlichen Themen entwickeln. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung entnommen.

BLSV-Präsident Jörg Ammon (Nürnberg) zeigte sich stolz und dankbar, dass die Solidargemeinschaft des Sports auch in den insgesamt sieben Monaten des Corona-Lockdowns, in denen fast kein Sport möglich gewesen war, die Vereine erfinderisch und tatkräftig am Leben gehalten hatte. Der BLSV hatte in dieser Zeit seine Stärke als Serviceeinrichtung gezeigt. Ammon: "Bis zu 50 BLSV-Hauptamtliche – darunter auch die Würzburger BLSV-Geschäftsstellenleiterin Michaela Straub - hatten in dieser schwierigen Phase Vereine und Fachverbände beraten."

Gutscheinprogramm des Freistaats Bayern wertvoll

Die Vereine des BLSV sind mit einem Mitgliederverlust von aktuell drei Prozent aus der Pandemiezeit herausgegangen. "Klingt nicht besonders viel", erläuterte der BLSV-Präsident. Man müsse aber sehen, dass allein bei den Sechs- bis Achtjährigen 25 Prozent verloren gegangen sind. "Wir müssen jetzt um jedes Kind kämpfen", sagte Ammon. Das Gutscheinprogramm des Freistaats Bayern für Grundschülerinnen und Grundschüler habe bereits wertvoll in diese Richtung gewirkt.

BLSV-Präsident Jörg Ammon sprach über Herausforderungen und Lösungsansätze aktueller Krisen für Sportvereine.
Foto: Robert Menschick | BLSV-Präsident Jörg Ammon sprach über Herausforderungen und Lösungsansätze aktueller Krisen für Sportvereine.

Die Folgen des Ukraine-Krieges und die Energiekrise sorgten jetzt in den Vereinen und Verbänden für weitere Unsicherheit, schilderte der BLSV-Präsident. Er zeigte sich der Politik gegenüber dankbar für Gas- und Strompreisbremse sowie Härtefallfonds: "Das hilft nicht nur privaten Haushalten, sondern auch Vereinen."

BLSV-Präsident: Vieles wird ehrenamtlich bald nicht mehr zu leisten sein

Ammon freute sich auch, dass Bayern vor kurzem beschlossen hat, die Förderung durch die Vereinspauschale auch im Jahr 2023 zu verdoppeln. Der Freistaat stockt die Sportförderung so im dritten Jahr hintereinander um 20 Millionen Euro jährlich auf: "Das gibt es in keinem anderen Bundesland. Diese Förderung muss auch nicht zurückbezahlt werden."

Um die Ehrenamtlichen bei der Verwaltung spürbar zu entlasten, hat der BLSV den digitalen "verein360 Manager" entwickelt, der für die Vereine in der Basisversion kostenlos ist. "Der 2026 wirksam werdende, verpflichtende Anspruch auf einen Ganztagsschulplatz wird den Vereinssport grundlegend verändern", ist sich der BLSV-Präsident sicher: "Da wird vieles ehrenamtlich nicht mehr zu leisten sein". Er kündigte deshalb zur Unterstützung für die Vereine die Gründung einer BLSV-Personalserviceagentur an.

Stadt Würzburg hat bereits mehr Geld für hohe Energiekosten eingeplant

Würzburgs Sportreferentin, Bürgermeister Judith Jörg, sagte in ihrem Grußwort: "Für den Betrieb der Sportstätten haben wir bereits höhere Mittel für Energiekosten eingeplant." In seinem Rechenschaftsbericht machte BLSV-Kreisvorsitzender Helmut Radler klar, dass dem BLSV-Kreis viel daran liegt, die Vereine vor Ort kennenzulernen, zu beraten, das Ehrenamt zu stärken und die Angebot der Vereine unter die Leute zu bringen.

Er erinnerte an die Vereinsabende des BLSV-Kreises, die Veranstaltung "BLSV direkt" des Dachverbands, die Teilnahme am Würzburger Gesundheitstag sowie das Sportprogramm zum 50-jährigen Bestehen der BLSV-Kreise Würzburg-Stadt und -Land beim Würzburger Stadtfest. Die Main-Post-Aktionen "Vorstand des Jahres" und "Fair ist mehr" unterstützt der BLSV-Kreis durch Mitarbeit in den Jurys. Der BLSV-Kreis Würzburg-Stadt umfasst aktuell 32.000 Mitglieder in 86 Vereinen.

Alte und neue Delegierte in der BLSV-Kreisvorstandschaft

Für die nächsten fünf Jahre bestätigten die Delegierten in der Kreisvorstandschaft: Kreisvorsitzender Helmut Radler (TV Unterdürrbach), 1. Stellvertreter Joachim Jeske (TG Würzburg), 2. Stellvertreter Robert Menschick (Hockey- und Tennis-Club Würzburg), Schatzmeisterin Isabel Bausewein (TG Würzburg-Heidingsfeld), Frauenvertreterin Anja Pfister (FT Würzburg).

Neu gewählt wurden: Sportabzeichen-Referent Dr. Volker Renz (TG Würzburg/1. SSR Pilziggrund) und Bildungs-Referent Jochen Gögelein (FSC Würzburg). Die bisherige Referentin Sport für Ältere, Helga Leutner, führt ihr Amt kommissarisch weiter, bis ihre Nachfolge geregelt ist. Der Kreisvorstandschaft gehören auch der Vorsitzende der Kreisjugendleitung Christoph Hoffman und die stellvertretende Vorsitzende der Kreisjugendleitung Linda Singer an.

Gewählt wurden auch die Delegierten zum BLSV-Verbandstag am 23./24. Juni 2023 in München und für die BLSV-Bezirkstag am 4. März 2023 in Veitshöchheim. Zudem gedachte die Versammlung der verstorbenen langjährigen Mitglieder der Kreisvorstandschaft.

 
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