Bei ihrem Festabend im Maritim Hotel in Würzburg zeichnete die Weinbruderschaft Franken das Weingut Kirch (Volkach-Fahr) mit dem Winzer-Ehrenpreis für den besten Rieslaner aus. Mit seiner 2017er Rieslaner Auslese "Magna Maior Maxima" aus der Lage Volkacher Ratsherr hatte sich das Weingut in einer Blindverkostung durch eine fachkundige Jury an die Spitze des Klassements setzen können. Auf den Plätzen folgten der Staatliche Hofkeller (Würzburg) mit einer 2020er Würzburger Stein Auslese und das Weingut Göbel (Randersacker) mit einer 2019er Randersackerer Pfülben Auslese.
Seit 2005 lobt die Weinbruderschaft alljährlich einen Winzer-Ehrenpreis aus. In diesem Jahr lautete das Thema "100 Jahre Rieslaner", denn im Jahr 1921 kreuzte Ökonomierat Dr. August Ziegler an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Silvaner und Riesling miteinander. Nach ausgiebiger Prüfung der Nachkommenschaft wurde die neue Sorte 1953 unter dem Namen Mainriesling in Franken zum Anbau zugelassen. Wegen Verwechslungsgefahr wurde dieser anfänglich verwendete Name aber später vom Bundessortenamt verworfen. Seit dem 5. Juli 1963 trägt die Sorte den Namen Rieslaner.
Durch ihre Frostverträglichkeit war die Neuzüchtung in früheren Zeiten sehr beliebt. Spitzenweine dieser Rebsorte weisen ein sehr großes Reife- und Lagerungspotential auf, was die Verkostung der 38 Weine für den Winzer-Ehrenpreis in Würzburg eindrucksvoll bestätigt hat. Aktuell wird der Rieslaner in Franken auf gut 30 Hektar angebaut, die Gesamtfläche in Deutschland liegt bei 74 Hektar.
Im Verlaufe des Festabends wurden außerdem acht neue Mitglieder offiziell in die Weinbruderschaft Franken aufgenommen. Es sind Johannes Börner (Eibelstadt), Prof. Dr. Helmut Flachenecker (Gerbrunn), Dr. Markus Frankl (Würzburg), Philipp Grümpel (Rottendorf), Michael Kilian (Güntersleben). Dr. Wolfgang Knothe (Kitzingen), Diana von Petery (Wiesenbronn) und Katharina Räth (Würzburg).
"Ich freue mich sehr, dass wir diese festliche Veranstaltung im November mit den 2G-Plus-Regeln durchführen konnten. Nachdem der Festabend im vergangenen Jahr komplett ausgefallen ist, konnten wir jetzt die neuen Weinschwestern und -brüder aus 2020 und 2021 würdig in unseren Reihen begrüßen", berichtet Bruderschaftsmeister Peter Schwappach.
Die Weinbruderschaft Franken hat aktuell rund 200 Mitglieder. Ihre Ziele sind die Vertiefung des Wissens um den Wein, die Pflege und Förderung der Weinkultur in Franken, die Verbindung des Weines mit den Künsten, die wachsame Weinkritik zur Erhaltung der charakteristischen Eigenschaften des Frankenweines und des deutschen Weines in seiner Vielfalt sowie die Förderung der Literatur und des Brauchtums um den Wein.
Von: Gabriele Dr. Brendel (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Weinbruderschaft Franken e.V.)