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Winterhausen
Winterhausen wird schuldenfrei
Die Befestigung des Radweges nach Goßmannsdsorf ist die größte Einzelmaßnahme, die dieses Jahr im Haushalt der Gemeinde Winterhausen stehen soll.
Foto: Klaus Stäck | Die Befestigung des Radweges nach Goßmannsdsorf ist die größte Einzelmaßnahme, die dieses Jahr im Haushalt der Gemeinde Winterhausen stehen soll.
Klaus Stäck
 |  aktualisiert: 07.04.2022 02:22 Uhr

Die Marktgemeinde Winterhausen wird schuldenfrei. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, einen großen Kredit, dessen Zinsbindung am 15. Mai ausläuft, nicht zu verlängern, sondern vollständig zu tilgen.

Im Jahr 2012 hatte die Gemeinde für den Neubau des Trinkwasser-Hochbehälters 331.000 Euro zu einem Zins von 1,33 Prozent aufgenommen. Die Restschuld beträgt jetzt 199.564 Euro. Sie wird vollständig zurückgezahlt. Der momentane Rücklagenstand lasse dies zu, meinten Bürgermeister Christian Luksch und die VG-Kämmerei.

"Was weg ist, ist weg", sagte Luksch, gab aber zu bedenken, dass der Zustand nur vorübergehend sei. Denn die Gemeinde werde in der nächsten Zeit viel Geld für größere Aufgaben brauchen. Die finden sich auch im Vorentwurf für den Haushalt 2022, der besprochen wurde. Es seien alles Investitionen in die Zukunft, meinte Luksch, nämlich für Ökologie, Infrastruktur, Digitalisierung, Kinderbetreuung und Mobilität.

Befestigung des Radwegs nach Goßmannsdorf

Ein großer Posten ist die Befestigung des Radwegs nach Goßmannsdorf mit 670.000 Euro, wozu aber erhebliche Zuschüsse erwartet werden. Zum Projekt führte Luksch aus, dass Bodenuntersuchungen gemacht seien. Dabei habe sich aber herausgestellt, dass vom bisher verbauten Material kaum etwas wieder zu verwenden sei. Beispielsweise fehle der Frostschutz. Es werde auf einen kompletten Neubau hinauslaufen.

Unbedingt nötig ist wegen des steigenden Bedarfs eine Erweiterung des Kindergartens. Vorgesehen ist ein Anbau, dessen Gesamtkosten sich wohl auf eine siebenstellige Summe belaufen werden. Im Haushalt 2022 sollen zunächst 100.000 Euro eingeplant werden, womit Planungskosten bestritten werden können. 70.000 Euro sind eingeplant für die Fortsetzung der Kamera-Untersuchungen an den Kanälen. Diesmal ist der Altort an der Reihe. Ebenfalls 70.000 Euro sind jeweils vorgesehen für ein städtebauliches Entwicklungskonzept und für die Ausgestaltung der Mainlände bei der ehemaligen Fähranlegestelle.

Für die Breitbandverkabelung sollen 50.000 Euro eingeplant werden. Weiter sind berücksichtigt die Sanierung von Wasserversorgungsanlagen mit 30.000 und von Straßen mit 35.000 Euro. Um die Auswirkungen von Starkregenereignissen auf den Ort abzumildern sind in der Flur Maßnahmen im Rahmen des Programms "Boden.ständig" geplant. Dazu gehören etwa kleinere Versickerungsflächen im Uptal und ein Polderfeld mit Wasserbassins. 30.000 Euro sieht der Haushalt dafür vor.

Feuerwehr benötigt neues Fahrzeug

Noch nicht im Vorentwurf des diesjährigen Haushalts enthalten war eine größere Investition für die Freiwillige Feuerwehr. Sie benötigt ein neues Einsatzfahrzeug als Ersatz für zwei vorhandene, die 30 und 40 Jahre alt sind. Sicherheitshalber werden im Investitionsplan dafür 300.000 Euro angesetzt.

Einige redaktionelle Änderungen und Ergänzungen werden an der Friedhofs- und Bestattungssatzung vorgenommen. Wesentliche Neuerung ist die Verkürzung der Ruhezeit von 30 auf 20 Jahre bei Sargbestattungen und von 15 auf zehn Jahre bei Urnenbestattung. Dies wurde möglich, nachdem das Gesundheitsamt keine Bedenken aus hygienischer Sicht geäußert hat. Zudem können künftig auch in Einzel- und Doppelgräbern Urnen bestattet werden, die aus kompostierbarem Material sind.

Friedhofsgebühren werden erhöht

Erhöht werden die Gebühren, um einen höheren Kostendeckungsgrad zu erreichen. Der beträgt derzeit 46,74 Prozent. Das kommunale Abgabengesetz schreibt aber vor, dass die nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen ansatzfähigen Kosten zu decken sind. Nach einem komplizierten Schlüssel wurden Berechnungsmodelle für die neuen Gebühren erstellt. Der Gemeinderat entschied sich für die Variante, die eine Kostendeckung von 70 Prozent ermöglichen soll. So verteuert sich ein Einzelgrab von 480 auf 770,40 Euro, ein Doppelgrab (bisher Familiengrab genannt) von 960 auf 1063,20 und für ein Urnengrab von 160 auf 303,60 Euro.

Nicht ganz wohl war dem Ratsgremium bei der Anhörung zum Solarpark Darstadt, der insgesamt 75 Hektar groß werden soll. Bei einem Teilstück, das nah an die Gemarkungsgrenze Winterhausen heranreicht, gab es Bedenken wegen Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds. Weil dennoch keine tatsächlichen gemeindlichen Belange berührt seien, wird auf eine Stellungnahme verzichtet.

 
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