Die Bürgerwindenergie Theilheim GmbH & Co KG ist der Antragsteller für die Windenergieanlagen (WEA) im Vorbehaltsgebiet Windkraft WK 44. Sie ist eine Gründung der "Wust – Wind & Sonne" aus Markt Erlbach, eines der drei Projektentwickler, die sich im Mai in Theilheim vorgestellt hatten.
Das Landratsamt Würzburg habe die Projekt-Entwickler aufgefordert, zur Klärung der Standorte Anträge auf Vorbescheid nach dem Bundesimmissionsgesetz zu stellen, erläuterte Bürgermeister Thomas Herpich dem Gemeinderat. Dessen Einvernehmen war jetzt gefragt, da zwei der drei geplanten Windräder gemäß Antrag in den Randzonen, in einem "regionalplanerischen Unschärfebereich" von WK 44 liegen würden.
Konkret lautete die Frage, ob die Gemeinde einer Zuordnung der Anlagen WEA 2 und 3 zum WK 44 zustimmen würde. Während die Anlage WEA 1 in sicherer Entfernung zu sensiblen Bereichen liegt, würde bei WEA 3 der im Regionalplan festgesetzte Abstandspuffer von 1000 Metern zur Besiedelung "im äußersten Randbereich geringfügig unterschritten". Demnach wären von dieser Anlage der Theilheimer Gesamtbebauungsplan II und der Bebauungsplan Spitzweg/Nußäcker tangiert, jedoch keine Bebauung betroffen, wie es nach Rückversicherung bei der Regierung von Unterfranken im Sachvortrag hieß.
Angemerkt war ferner, dass andere Planungsverbände auch nur 800 statt 1000 Meter Abstand festgelegt hätten. Bei WEA 3 würden etwa zwölf Meter Randbereiche wie etwa Gärten in der 1000 Meter-Zone liegen, hatte Andreas Elbert (MTg) zur Antwort bekommen, auf die Frage, was genau "geringfügig unterschritten" bedeute. Bei WEA 2 seien alle maßgeblichen Abstände zu den 110 kV-Freileitungen, zu Bauflächen und Außenbereichobjekten eingehalten. Die höhere Landesplanungshehörde habe bereits zugestimmt. Letztlich hatten auch die Theilheimer Gemeinderäte keine Einwände.
In drei Jahren könnten sich die Rotoren drehen
Die Bürgerwind Theilheim beabsichtigt die Errichtung von drei Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 175 Metern und einer Gesamthöhe von 261 Metern. Die Nennleistung der Anlagen beträgt jeweils 7,2 Megawatt. Laut Bürgermeister sei mit Baugenehmigungen in weniger als einem Jahr zu rechnen. Wenn es gut laufe, würden sich in drei Jahren die Rotoren drehen.
Ob und wer weitere Anlagen plant, sei bislang nicht bekannt. Im Ungewissen sei diesbezüglich auch Randersacker. Es gebe noch keine offizielle Information für Projekte auf der Randersackerer Gemarkung, so Bürgermeister Michael Sedelmayer auf Nachfrage. Er wolle sich jedoch vorbereiten, damit die Randersackerer Interessen berücksichtigt werden können.