Willi Stein aus Dittelbrunn wurde neuer Präsident des Fischereiverbandes Unterfranken e.V. Er folgt Thomas Hartmann, der sich aus persönlichen Gründen von dem Ehrenamt zurückzog. Die Mitgliederversammlung des Verbandes war wegen der Covid-19-Pandemie um Monate verschoben worden und konnte nun mit verkürztem Programm, in der Scherenberghalle der Drei-Flüsse-Stadt durchgeführt werden.
Der scheidende Präsident Thomas Hartmann begrüßte 83 Delegierte der Fachgruppen Angelfischer, Berufs- und Nebenerwerbsfischer, Hegefischereigenossen und Fischereirechtsinhaber an den Nebenflüssen des Mains, Teichwirte sowie Fischerjugend.
Im Zentrum des Jahresberichts des Präsidenten stand die Problematik der Wasserknappheit. So müsse die Fischerei darum ringen, dass die Wasserentnahme aus dem Main begrenzt bleibt und an den Nebenflüssen gänzlich unterbunden wird, forderte Hartmann.
Eine Neuorientierung steht, nicht zuletzt wegen der Auswirkung von Corona-Beschränkungen, bei der Fischerprüfung an. So werde die Theorie künftig verstärkt online von über 25.000 Euro seien aber nun nicht mehr aufzufangen. Er schlug eine Beitragserhöhung zum 1. Januar 2021 auf 25 Euro vor. Die Abstimmung dazu fiel einstimmig aus.
Ein Antrag auf besondere Berücksichtigung schwerbehinderter Personen bei der Beitragsgestaltung wurde, bei zwei Gegenstimmen, abgelehnt. Hartmann schlug dagegen vor, die Inklusion im Fischereiverband weiter voranzubringen. Das helfe mehr als ein paar Euro Beitragsersparnis.
Die Zahlen zum Kassenbericht 2019 stellte Schatzmeister Karl-Heinz Sander vor. Die Jahresrechnung schloss positiv, mit einem Plus von 1928 Euro.
Einstimmig wurden der Schatzmeister und das gesamte Präsidium von der Versammlung entlastet, ebenso wie die Kassenprüfer.
Der Voranschlag für das laufende Jahr, mit einer Bilanzsumme von 320.000 Euro, wurde ebenfalls einstimmig genehmigt. Wegen weiter steigender Kosten geht man davon aus, dass zur Deckung des Haushalts rund 20000 Euro aus der Rücklage des Verbandes entnommen werden müssen.
Bei den Neuwahlen wurde jeweils einstimmig per Handzeichen vermittelt und auf das Wesentliche verkürzt. Für praktische Schulungen an Gewässern gelten dann neue Vorschriften, die den Prüflingen einen intensiveren Kontakt zum Fischfang ermöglichen sollen. Zudem sollen die Lerngruppen in den Vorbereitungskursen kleiner werden.
Auch der Rechtsrahmen für Fischereiaufseher wird erweitert. Allerdings wehrt sich Hartmann dagegen, dass die Ehrenamtlichen an den Gewässern kostenpflichtige Verwarnungen erteilen sollen, so lange es keinen verbindlichen „Bußgeldkatalog“ gebe.
Einen weiterhin positiven Verlauf nahm die Mitgliederentwicklung. 541 Austritten standen 617 Neuanmeldungen gegenüber. Zum 31. Dezember 2019 zählte der Fischereiverband Unterfranken 11508 Mitglieder.
Weniger erfreulich verlief die Kostenentwicklung. So stiegen die allgemeinen Kosten moderat. Ein steiler Kostenanstieg steht dem Bezirksverband allerdings bevor. So hebt der Bayerische Landesverband die Umlage ab 2021 je Mitglied von zuletzt 6,80 Euro auf 9,30 Euro im Jahr an. Kostenerhöhungen habe der Verband laut Thomas Hartmann in den letzten Jahren stets aufgefangen. Der Mitgliedsbeitrag von 19 Euro sei über 15 Jahre stabil geblieben. Zusätzliche Mehrkosten entschieden. Präsident wurde Willi Stein. Als Vizepräsident folgte Joachim Alka, er löste Kurt Fröhlich ab. Schatzmeister Karl-Heinz Sander kündigte seinen Rückzug in drei Jahren an. Bis dahin soll ein Nachfolger gefunden und eingearbeitet werden. Zu Kassenprüfern wurden Werner Schäfer sowie Kurt Fröhlich berufen, der Horst Brenneis ablöste.