1924/25 hatte der spätere MAIN-POST-Verleger Karl Richter die neubarocke Villa bauen lassen, Fritz Saalfrank war der Architekt. Im Gegensatz zur Außenansicht ist das Innere fast nüchtern: Zwei Etagen á 130 Quadratmeter (nach dem Ausbau des Dachs werden es drei Etagen sein), 3,50 Meter hohe Räume, große Fenster, aber kein Stuck oder sonstige aufwändige Verzierungen.
Dachboden brannte aus
Am 16. März 1945 trafen britische Bomben das Haus schwer, der Dachboden brannte aus. Nach dem Krieg wurde er nur notdürftig repariert.
600 000 Euro gibt der VVW nun aus, um das Haus, so Kummer, "grundlegend in Stand zu setzen und zu revitalisieren". Die Wiedergeburt eines Hauses sei die Generalsanierung vom Keller bis zum Dach. Das sei ein bedeutsames Engagement des VVW fürs Stadtbild: Der Standort gegenüber vom Käppele, neben dem Huttenschlösschen am Sanderring sei eine "Gelenkstelle" und "ganz sensibel".
Der VVW will das Erdgeschoss für kulturelle Zwecke nutzen. Dagegen steht derzeit das ins Vermächtnis geschriebene lebenslange Wohnrecht alter Freunde der Vorbesitzerin. Zur Finanzierung der Kultur suchte der Verein nach einer wirtschaftlichen Verwertung der oberen Stockwerke. Kummer stellte beim Richtfest den neuen Mieter vor: das Würzburger Ingenieurbüro Mittnacht, das, wie passend, das Sanieren und Instandsetzen historischer, meist denkmalgeschützter Gebäude als Schwerpunkt seiner Tätigkeit angibt.
Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.