So einen freudigen, bunten, musikalischen und dankerfüllten Nachmittag haben die Dorfbewohner in Rieden lange nicht erlebt. Erwachsene und Kinder feierten glücklich die Segnung und Wiedereröffnung ihres Spielplatzes in der Oberen Straße. Mit Reden, Blasmusik, Gebäck und Getränken sowie mit farbenreichen Luftballons setzten sie ein Zeichen des Neubeginns.
Der einst "schönste Spielplatz Bayerns" ist bei einer TÜV-Prüfung im Frühjahr 2019 bemängelt worden. Das "große Klettergerüst" und andere Spielgeräte mussten abgebaut werden. Zunächst dachte die Gemeinde Hausen an 10 000 Euro zur Ersatzbeschaffung. Aber schnell wurde klar: Das reicht bei weitem nicht. Aktuell wurden 98 000 Euro investiert, und es gibt noch ausstehende Posten für den Zaunbau und Pflanzanlagen.
Eine Elterninitiative hat sich in den letzten zwei Jahren mit imponierendem Engagement um die Neuanlage des Spielplatzes gekümmert. Mit Sandra und Klaus Römert an der Spitze wälzten Stephanie Baumeister, Franziska Krause, Maria Lorenz, Philipp Kühn, Sebastian Stahl, Ansgar Stollhofen und Tom Weisgeber Dutzende Spielzeugkataloge. Sie hatten unzählige Arbeitstreffen und koordinierten Termine.
"Unser Fokus lag auf abwechslungsreichem Spielspaß für alle Generationen sowie auf der Langlebigkeit und guten Pflegbarkeit der Geräte und des Platzes", erläuterte Klaus Römert bei der Wiedereröffnung. Die Spielplatzinitiative sprach mit dem Gemeinderat, initiierte den Förderantrag der Gemeinde beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) und sammelte bei Firmen und Privatleuten die hohe Spendensumme von 10 000 Euro.
Schweiß und Geist
Das ALE fördert den Spielplatz zu 50 Prozent, und dank der Spenden, des tüchtigen Bauhofs und der Tatkraft unzähliger Riedener bleiben die Ausgaben für die Gemeinde in einem erträglichen Rahmen. Es sind viel Mühe und Schweiß sowie Geistes- und Arbeitskraft in den neuen Spielplatz geflossen. Dazu kamen kreative Talente zutage. So wurde der Spielplatz nicht nur sicher und funktionell, sondern auch originell und adrett.
Bei der Wiedereröffnung sind viele Dankesworte gesagt worden. Für die fleißigen Männer Werner Mohr, Erich Schneider und Gerd Haderlein etwa sowie für Sandra und Klaus Römert und die Elterninitiative, für den Gemeinderat und die ausführenden Firmen. Bürgermeister Bernd Schraud gestand, dass "ich wirklich glücklich bin, dass der Spielplatz so gut gelungen ist".
"Wir eröffnen diesen Spielplatz nicht nur für die Kinder, sondern auch für uns Erwachsene", meinte Pfarrer Ivar Brückner, der zusammen mit Augustinerpater Edmund Popp den Platz segnete. Auch Erwachsene bräuchten Gelegenheit, um ihre Kräfte aufspüren und entfalten zu können. Die beiden Priester stellten die Menschen und den Platz unter Gottes Schutz und wünschten, dass es ein belebter Ort zum Spielen und Entdecken werde.
Baudirektor Manfred Stadler vom ALE war begeistert "von der Kompetenz und spürbaren Lebensqualität im ländlichen Raum". In Rieden passe die Zusammenarbeit. Für ihn gebe es nichts Schöneres als "die Menschen und Gemeinschaft auf dem Land fördern zu können". "Dann liebe ich meinen Job beim Amt besonders", gestand er.
Die Einigkeit und Begeisterung am Festtag wurden mit Klatschen und dem Singen des Frankenliedes verdeutlicht. Die Musikkapelle Rieden spielte und sang tüchtig auf. Als Höhepunkt der Wiedereröffnung durften die Kinder bunte Luftballons in den blauen Himmel schicken. Dann endlich wurde ihr Spielplatz wieder frei gegeben.
Bäume werden gepflanzt
Nun kann der Mehrgenerationenspielplatz am kleinen Hang mit seinem geschlungenen Weg und hübschen Spielecken von Jung und Alt wiederentdeckt werden. Im September werden noch Bäume gesetzt, Büsche gepflanzt und der Steingarten mit robusten und insektenfreundlichen Stauden bestückt.