Die Partnerschaft der Kommune Hausen b.W. mit dem normannischen Fischerdorf Villerville brannte in den letzten Jahren auf Sparflamme. Nun ist es der Gemeinde Hausen gemeinsam mit dem Partnerschaftskomitee gelungen, diese Partnerschaft neu zu beleben. Dabei spielte der Fußball eine entscheidende Rolle.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zu den damaligen Ortsjubiläen in Rieden und Erbshausen-Sulzwiesen besuchte zuletzt im Jahr 2017 eine Delegation aus Frankreich die Gemeinde Hausen. Als ein Punkt des Besuchsprogramms wurde damals ein Fußballmatch in Erbshausen ausgetragen. Dies erforderte nun ein Rückspiel in Frankreich. So machte sich eine 30-köpfige Gruppe aus der Gemeinde Hausen unter Leitung von Dr. Manuela Hölzer und Horst Westheermann mit einem Reisebus auf die weite Fahrt in die Normandie. Frauen und Männer, vom Jugend - bis zum Seniorenalter waren in der Reisegruppe vertreten. In Villerville angekommen wurden die Besucher auf die Gastfamilien und Hotelzimmer verteilt. Einige junge Fußballer zelteten sogar am Sportgelände des kleinen Küstenortes.
Bürgermeister spielte mit
Tags darauf war es dann soweit. Eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus allen drei Ortsteilen der Gemeinde Hausen trat gegen die erste Männermannschaft der französischen Gastgeber an. Schon nach zehn Minuten stand es 3:0 für die Franzosen. Zur Halbzeit konnte Bürgermeister Schraud nicht länger zusehen, streifte sein Trikot über und griff ins Geschehen ein. Am Ende hieß es zwar 9:1 aber das Ergebnis war für alle Beteiligten doch eher zweitrangig. Es zählte vor allem die freundschaftliche Atmosphäre unter den Beteiligten, welche dann auch beim abendlichen Barbecue zelebriert wurde.
Dabei konnte Bürgermeister Bernd Schraud seinem französischen Kollegen Michel Marescot berichten, dass sie bereits 1990 zusammengetroffen waren. „Ich hatte damals im Rahmen einer Riedener Jugendreise, welche von Bruno Rath organisiert wurde, in der Normandie Fußball gespielt und den Ort Villerville besucht. Als Beweis diente ein Zeitungsfoto, auf dem Michel Marescot, damals bereits Bürgermeister, und der 20-jährige Bernd Schraud nebeneinander standen.
Fränkische Spezialitäten beim Dorffest
Neben dem Fußball durften die Gäste auch ein umfangreiches Besuchsprogramm erleben. Die obligatorische Visite eines alten Bauerngehöftes mit Apfelplantage, in dem der Patron über die Geheimnisse der Herstellung von Cidre, Pommeau und Calvados erzählte, durfte genauso wenig fehlen, wie ein Ausflug ins berühmte Städtchen Honfleur und ein Nachmittag am Strand. Ganz besonders freute sich die deutsche Reisegruppe jedoch über den regen Besuch des fränkischen Standes auf den „fête du village“, dem Dorfest. Fränkische Spezialitäten wie Bratwurst und Bier waren am Ende ausverkauft und als Krönung des Besuches erlebten die deutschen Gäste nachts noch ein Feuerwerk, das seinesgleichen suchte. Beim Abschied am Montagmorgen gab es hier und da feuchte Augen und beide Bürgermeister äußerten die Absicht, möglichst schon im kommenden Jahr wieder zusammen zu kommen.
Von: Bernd Schraud, Bürgermeister der Gemeinde Hausen b. Würzburg