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Würzburg
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Umwelt aus?
Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wirken sich nicht nur positiv auf die Stickstoffdioxid-Belastung aus, sondern auch auf die Abfallmengen.
Gerade an der Uferpromenade am Würzburger Mainkai quillen die öffentlichen Abfallbehälter für gewöhnlich über. In Zeiten der Corona-Pandemie ist dies nicht der Fall.
Foto: Patty Varasano | Gerade an der Uferpromenade am Würzburger Mainkai quillen die öffentlichen Abfallbehälter für gewöhnlich über. In Zeiten der Corona-Pandemie ist dies nicht der Fall.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 17.04.2020 02:10 Uhr

Die Corona-Pandemie und die Umwelt: In Venedig ist durch Abwesenheit von Touristen das Wasser in den Kanälen wieder klar, in China ist die Luftverschmutzung sichtbar und messbar zurückgegangen, viele Städte weltweit melden einen deutlichen Rückgang der Schadstoffe. Da stellt sich die Frage, wie sich die Ausgangsbeschränkungen in Würzburg auf die Umwelt ausgewirkt haben.

Fest steht, dass das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) an den beiden Messstationen im Stadtgebiet im März einen deutlichen Rückgang der Stickstoffdioxid-Belastung festgestellt hat. An Stelle von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wie im März 2019 waren es nur noch 23 Mikrogramm als Monatsmittelwert – allerdings gelten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie im Freistaat erst seit dem 21. März.

Feinstaubbelastung höher als im vergangenen Jahr

"Der Rückgang dürfte auf das etwas windigere Wetter, aber natürlich zum Teil auch auf die geringeren Verkehrsmengen zurückzuführen sein", teilte der städtische Pressesprecher Christian Weiß auf Nachfrage mit. Für konkrete Aussagen zu möglichen Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen auf die Luftqualität seien aber Auswertungen über einen längeren Zeitraum bei vergleichbaren meteorologischen Verhältnissen erforderlich.

Beim Feinstaub fallen aktuelle Tagesmittelwerte der LfU-Messstation am Stadtring Süd/Rottendorfer Straße teilweise deutlich schlechter aus als der 2019 gemessene Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm. An den drei Werktagen vor dem verlängerten Osterwochenende lag der Tagesmittelwert zum Beispiel jeweils über 30 Mikrogramm – was vor allem daran liegen dürfte, dass der Anteil des Verkehrs an der Feinstaubbelastung anders als beim Stickstoffdioxid eher gering einzustufen ist, wie Umweltreferent Wolfgang Kleiner erst im Februar bei der Vorstellung des Lufthygieneberichts 2019 erläuterte.

Weniger Abfall in den öffentlichen Behältern

Auch in anderen Bereichen machen sich die Ausgangsbeschränkungen bemerkbar: Durch weniger Menschen auf den Straßen, in den Parks und am Mainufer fällt in den öffentlichen Abfallbehältern weniger Müll an. Ausnahmen sind laut Christian Weiß stark frequentierte Stellen in den Grünanlagen oder Straßen- und Bushaltestellen. Die Stadtreiniger haben außerdem festgestellt, dass die Restmüllmengen durch die Entsorgung des Biomülls in der Restmülltonne bisher nicht wesentlich gestiegen sind.

Die seit 6. April eingeschränkt geöffneten Wertstoffhöfe – Anlieferungen sind nur nach vorheriger Terminvereinbarung und für dringende Entsorgungen möglich – halten sich im Rahmen "und können durch das Wertstoffhofpersonal in Verbindung mit dem dort eingesetzten Kommunalen Ordnungsdienst problemlos bewältigt werden", so Weiß weiter.

Feuchttücher führen zu Verstopfung

Obwohl die Menschen deutlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, muss das Klärwerk keine größere Abwassermenge reinigen als vor den Ausgangsbeschränkungen. Werkleiter Benjamin Schneider und Christine Neuland, die Leiterin des Kanalbetriebs, appellieren aber an die Würzburger, kein Toilettenpapier zu hamstern.

Das führe dazu, dass Menschen, die in den Geschäften kein Toilettenpapier mehr finden, zu Küchentüchern, Papiertaschentüchern oder Feuchttüchern greifen. Weil sich dieses "nassfeste" Papier im Gegensatz zu Toilettenpapier nicht auflöst, könne es schnell zu Verstopfungen im Abwassernetz führen.

Außerdem müssen solche Tücher im Entwässerungsbetrieb, der wegen der Corona-Epidemie wie alle städtischen Dienststellen im Notbetrieb arbeitet, aufwändig aus dem Abwasser gefischt werden. "Zwingen sie ihre Mitbürger nicht durch Verknappung des Toilettenpapiers zu kreativen Hygiene-Ideen", bittet Christine Neuland.

 
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  • Ach ja: Auch Baumaßnahmen in der Umgebung spielen da eine Rolle ... Darmstadt hat sich auch das mal genauer angeschaut. Die Stadt, die wir uns als "Partner" für das "Smart-City"-Projekt teilweise ausgeguckt haben.
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  • Feinstaub: Man darf nicht vergessen, daß auch Blütenpollen, vom Wind verwehte feinste Ackerkrume und Dreschstäube, Feinstäube sind.
    Deshalb wird ja der "Hintergrundwert" an der Uniklinik gemessen ... Und der "Verkehrswert" am Stadtring Süd. Allerdings sind das alles höchstens halbe Sachen. Zum Einen muß man natürliche Feinstäube und dann die Verbrennungs-Feinstäube unterscheiden (Toxizität!). Das ist technisch extrem aufwendig (nur mikroskopisch). Zudem werden nicht an beiden Standorten alle relevanten Luftdaten für Vergleichszwecke erhoben (Ozon z. Bsp.) Der Ozongehalt hat nämlich Rückwirkungen auf den NOx-Gehalt der Luft. Und umgekehrt. Und beide stehen auch in Korrelation zum UV-Index, sprich, der tatsächlichen Strahlungsintensität der Sonne in der Umgebungsluft. Luftchemie ist nicht so trivial wie sich das manche denken oder gerne hätten. Der ist Politik Wurst ... Wer für mehrinteressiert: https://www.dwd.de/DE/forschung/forschung_node.html (als Beispiel).
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  • hanswzbg
    Es wurde kein Rückgang gemessen, sondern sogar kleine Zunahme, mit der Begründung, dass der Wind von falscher Seite kam. Also die Grünen drehen sich dies so hin, wie man es braucht. Statistiken kann man von verschiedenen Seiten betrachten!!
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  • kej0018@aol.com
    @hanswzbg

    Ach nee, schon wieder die bösen, bösen Grünen!

    Hab ich mir doch gleich gedacht, daß der Dreck in der Luft keinesfalls was mit dem Autoverkehr zu tun hat (ACHTUNG: für alle, die es nicht gemerkt haben: das war IRONIE!)
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  • schuema@web.de
    Das Landesamt kann den Rückgang in den Stickstoffdioxidwerten nicht auf weniger Verkehr zurückführen, da sich fast zeitgleich mit dem Shutdown die Wetterlage wesentlich verändert hat. Es könnte also durchaus sein, dass auch das Wetter "schuld" ist. Zudem ist der Rückgang der Emissionen offensichtlich unterschiedlich ausgeprägt, was sich nicht mit dem Verkehr erklären lässt. Fahrverbote waren schon immer Nonsens und es zeigt sich immer mehr, dass die Umwelt weniger vom Menschen beeinflusst wird als das den Grünen lieb wäre.
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  • to-mu@gmx.net
    Andersherum wird ein Schuh daraus...so viele Veränderungen in so kurzer Zeit...

    https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/corona-auswirkungen-klima-umwelt-emissionen-muell

    https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2020/03/kurzfristig-positiv-corona-effekte-auf-die-umwelt

    Hoffentlich lernen wir was aus dieser Krise!
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  • tommy33
    Bin mal gespannt wie uns manch Grüner erklären wird wie Regenwald unter dem Eis wächst 🤔🤔.

    https://www.mainpost.de/ueberregional/wissenschaft/Spuren-eines-Regenwaldes-vor-der-Westantarktis-entdeckt;art105,10430407

    Wird wahrscheinlich unter den Teppich gekehrt.
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  • Die Ironie daran versteht ich grade nicht - bitte abholen.
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  • tommy33
    Jobi ganz einfach, es gab vor ganz langer Zeit kein oder wenig Eis am Südpol und es war dort bedeutend wärmer. Deswegen konnten dort Bäume wachsen. Zu dieser Zeit gab es auch keinerlei Autos geschweige denn eine Industrie. Und da jetzt ja die Polkappen schmelzen soll laut den Grünen unser Lebensstil insbesondere unsere Autos, Flugzeuge oder Kohlekraftwerke etc. an der Erderwärmung schuld sein. Na dämmerts?
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  • > es zeigt sich immer mehr, dass die Umwelt weniger vom Menschen beeinflusst
    > wird als das den Grünen lieb wäre.

    Diese derart pauschalisierte Aussage ist definitiv falsch. Aus rein wissenschaftlicher Sichtweise. Politik bleibt da sogar außen vor. Und: Der Natur ist das alles Wurst! -- Haben Sie Kinder?
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  • tommy33
    In Stuttgart sieht’s offensichtlich anders aus:
    https://www.focus.de/auto/news/diesel-fahrverbote-kaum-verkehr-trotzdem-schlechte-luft-corona-entlarvt-fahrverbote-als-sinnlos_id_11866874.html

    In Venedig würde mich die Wasserqualität interessieren nicht ob es klar oder trüb ist, denn wenn keine Schiffe fahren wird auch der Dreck vom Meeresboden nicht aufgewühlt.
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