Die Gesichter vieler Leser dieser Überschrift dürften wohl ein einziges Fragezeichen sein. Was hat der Fuchs mit dieser Pandemie zu tun? Und um was für Fans handelt es sich hier? Um von vornherein Unklarheiten zu beseitigen: Es sollen hier nicht nur Jäger angesprochen werden, sondern alle diejenigen, die Interesse an einer anspruchsvollen Freizeitgestaltung haben.
Nun, für Kenner und Könner des Kartenspieles Doppelkopf sind die obigen Fragen einfach zu beantworten. Ganz besonders die Mitglieder des 1. Doppelkopf-Klub Würzburg durchlaufen momentan Zeiten der „Karten-Fastenzeit“. Zum letzten Mal haben sich am 9. März diesen Jahres, von den 38 Mitgliedern immerhin 25 Teilnehmer, zum Karteln getroffen.
Doppelkopfrunde im Internet
Seitdem trifft man sich zwar jeden Montag im Internet zu einer Runde Doppelkopf, sofern die Hemmschwelle für das Doppelkopfspielen im Internet überwunden wurde. Hier kann man also noch immer den Fuchs fangen. Doch alle Klubmitglieder bestätigen immer wieder: Es geht nichts über live spielen am Spieltisch, mit Menschen aus Fleisch und Blut. Nur hier kann man Lust und Freude über Siege und Erfolge erleben, ebenso wie Frust und Verzweiflung über misslungene Spielzüge und schlechte Karten.
Was hat es mit dem oben erwähnten Fuchs auf sich? Beim Doppelkopf sitzen zwei Mannschaften zu je zwei Spielern am Tisch. Es stellt sich erst während des Spiels heraus wer mit wem eine Mannschaft bildet. Das Karo Ass ist eine besonders wertvolle Karte und wird im Doppelkopf-Jargon Fuchs genannt. Wird der im Besitz der eigenen Mannschaft befindliche Fuchs an die „feindliche“ Mannschaft verloren, so ist dies gern Anlass für Häme oder eine gewisse Schadenfreude.
In 2020 gab es weder Quartalssieger, noch Sieger an den einzelnen Spielabenden. Wir konnten nicht unsere langjährigen Klubmitglieder hochleben lassen. Auch die Feier des Klubgeburtstages fiel ins Wasser. In Kürze wäre dann das Nikolausturnier fällig und zum Abschluss des Doppelkopfjahres gibt es nicht das gemeinsame, festliche Weihnachtsmenü im Stammlokal. Ebenso fällt die Ermittlung des Klubmeisters und seiner zwei Vize aus. Dieses Jahr gehört wahrlich nicht zu den Prachtexemplaren seiner Art.
Der Geist des Klubs lebt weiter
Doch der Geist des Klubs lebt weiter. Zwei Mitglieder haben sich die Mühe gemacht und für alle Mitspieler Nase-Mund-Masken mit dem Klubemblem erstellt. Der Vorstand hat die Mitglieder gebeten, ihm ein der Zeit entsprechendes Bild zu schicken und es ist wenig überraschend, dass sich sowohl Corona wie auch die Weihnachtszeit in den Bildern wiederfinden. Die Bild-Collage ist das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen.
Doppelkopf ist ein anspruchsvolles, interessantes Kartenspiel für vier Personen, das vornehmlich nördlich von Bayern bis nach Flensburg verbreitet ist. Es ist gleichermaßen für Singles wie für Paare geeignet. Auch ehemalige Schafkopfspieler bestätigen immer wieder das der Abwechslungsreichtum der Spielsituationen unvergleichlich ist.
Leider können momentan keine Anfängerkurse durchgeführt werden. Interessenten können sich trotzdem vormerken lassen, ebenso wie diejenigen, die Doppelkopf spielen können oder die ihr Doko-Wissen auffrischen oder gegebenenfalls um neueste Taktiken ergänzen wollen. Sobald sich die Coronasituation entspannt hat, geht der normale Spielbetrieb wieder los. Nähere Information erhält man bei Eckhard Stretzel, Tel. 0931-35 99 176 oder www.doppelkopf-wuerzburg.de
Von: Eckhard Stretzel, Vorstand des 1. Doppelkopf-Klub Würzburg