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Eibelstadt
Wie sich Eibelstadt verändern soll: Mehr Grün, weniger Parkplätze, kein neuer Mauerdurchbruch
Das Gros des Maintor-Vorplatzes wird entsiegelt werden. Vor der Stadtmauer sind teils Kleingärten geplant, dazu ein Spielplatz und begrünte Parkplätze.
Foto: Antje Roscoe | Das Gros des Maintor-Vorplatzes wird entsiegelt werden. Vor der Stadtmauer sind teils Kleingärten geplant, dazu ein Spielplatz und begrünte Parkplätze.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 22.11.2024 02:41 Uhr

Eine fast komplett grüne Parklandschaft als Spiel- und Begegnungsraum war eine Option für das Areal zwischen Schützenhaus und Aschenhügel, die mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) 2017 als erstrebenswert vorgestellt worden war. Doch das 2021 ergänzte Verkehrsentwicklungskonzept sah den Maintor-Vorplatz vor allem als Stellfläche für möglichst viele Autos. Die Altstadt sollte vom Verkehr entlastet werden. Der Maintor-Vorplatz soll seitdem beides können: nämlich für Bewohner und Besucher möglichst viel Parkraum bieten und Aufenthaltsqualität im Grünen, mit Spielplatz und Erhalt der Kleingärten.

Mehr als 30 Anregungen und Bedenken aus der Einwohnerschaft waren zur ersten Vorplanung mit damals 190 Parkplätzen bei der Stadt eingegangen. Diese wurden diskutiert, abgewogen und in der Fortschreibung durch das Würzburger Büro Kaiser, Juritza und Partner Landschaftsarchitekten berücksichtigt. Verändert hat sich die Lage zwischenzeitlich außerdem, da die Stadt Eibelstadt einerseits noch weitere Privatflächen für das Projekt kaufen konnte und andererseits die überplante Fläche erweitert hat. S

Diese erstreckt sich nun über das Haus der Musik bis zum Mühlweg. Der Bedarf an Stellplätzen wurde mit insgesamt 160 neu festgelegt: 140 gemäß Straßenverkehrskonzept, 20 für abgelöste Stellplätze. Nachdem Teile der Gesamtmaßnahme im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Beckenweinberg liegen, wird der nördliche Bereich bis zur Pfarrer-Manger-Gasse als Bauabschnitt 1 geführt. Die Planung sieht hier 105 Parkplätze vor, die weiteren im Bauabschnitt zwei.

Kleingärten zwischen Schützenhaus und Stadtmauer

Die auffälligste Änderung ist die teilweise Umverlegung des Schützenrings in Richtung des bestehenden Parkplatzes Wiesenweg. Der Schützenring wird hier zugleich eine mit Bäumen gesäumte Parkgasse. Der große Unterschied zum früheren Entwurf: Es wird nur eine Parkgasse geben. Im restlichen Bereich zwischen Schützenhaus und Stadtmauer werden die Kleingärten angesiedelt, die im zweiten Bauabschnitt wegfallen, wenn die Straßenführung über den Maintorvorplatz geändert wird.

Etliche Kritik hatte es ursprünglich wegen des Eingriffs in das bestehende Baumland hinter dem Schützenhaus gegeben, was teils als Biotop mit Erhaltungsgebot für bestimmte Bäume gekennzeichnet ist. Da für die Neugestaltung sieben gekennzeichnete Bäume nicht erhalten werden könnten, waren in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Ausgleichsmaßnahmen besprochen worden. Fledermäuse und Eidechsen seien nicht festgestellt worden, so Planerin Janka Jung.

De facto handele es sich zudem um wenig vitale, teils verwilderte Streuobstbestände. Zur Kompensation seien 600 Quadratmeter Ausgleichsfläche auf dem Ökokonto der Stadt festgelegt worden. Zudem würden 42 Bäume neu gepflanzt, wesentlich mehr als die vorgeschriebenen 28 Bäume

Umfangreiche Absprachen habe es bereits mit dem Wasserwirtschaftsamt gegeben, nachdem das Areal im Rückstaubereich des Mains liegt. Es wird ein Geländeauftrag für den neuen Schützenring nötig werden. Die Oberflächenwässer sollen versickern und nicht mehr im Kanal abgeleitet werden.

Wie sich Eibelstadt verändern soll: Mehr Grün, weniger Parkplätze, kein neuer Mauerdurchbruch

"Aus städtebaulicher Sicht", so Bürgermeister Markus Schenks Einschätzung, sei das Projekt "eine  große Aufwertung". "Mehr Möglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer bei eigentlich wenig Versiegelung", fielen Stadtrat Mathias Herrmann (SPD/UB) am überarbeiteten Konzept positiv auf.

Neben diversen Detailfragen aus dem Stadtrat, der sich mit der Planung sehr zufrieden zeigte, hatte Benedikt Machnig (CSU), "im Sinne kurzer Wege" zu den Parkplätzen aber auch nach einem neuen Durchgang in der Stadtmauer für die Schulgasse gefragt. Die Obere Denkmalschutzbehörde würde dringend abraten, auch um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Der Hochwasserschutz und der bestehende Niveauversatz waren weitere Argumente dagegen.

Der Stadtrat hat den Bauantrag für den ersten Bauabschnitt zur Umgestaltung des Maintorvorplatzes an diesem Dienstag auf der Tagesordnung.

 
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