
Rund 30 000 Einsätze hatte die Polizei 2017 im Stadtgebiet. 10 042 Straftaten (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte) hat sie registriert. Das sind 987 weniger als 2016 – und der Rückgang betrifft fast alle Delikte. Bereinigt man die Statistik um rein ausländerrechtliche Missetaten wie Passvergehen, liegt die Gesamtzahl bei 9711. Am häufigsten waren Betrug, Eigentums-, Rauschgift- und Körperverletzungsdelikte.
Nur Augsburger Polizei ist besser
69,1 Prozent der Straftaten konnte die Würzburger Polizei aufklären und liegt damit in eigenen Worten „deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 66,8 Prozent“. In den bayerischen Städten mit über 100 000 Einwohnern liegen nur die Augsburger Polizisten (69,5 Prozent) weiter vorne.
Gewalt gegen Menschen
Zwei Tötungsdelikte wurden 2017 ermittelt und 349 Fälle von Vergewaltigung, Raub, gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Das sind 20 Fälle weniger als 2016. 85 Tatverdächtige, zwei Drittel davon betrunken oder auf Drogen, haben Polizisten tätlich oder verbal angegriffen; 43 Polizisten wurden dabei verletzt.
Dass die Zahl der Straftaten „gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ von drei auf 22 angestiegen ist, liegt an der Novellierung des Sexualstrafrechts: Seit Januar 2017 gibt es die neuen Straftatbestände „sexuelle Belästigung“ und „sexuelle Übergriffe“. Solche Delikte wurden früher nur als Beleidigung gewertet.
Gewalt gegen Sachen
1016 Sachbeschädigungen (zum Beispiel an Autos oder auf Straßen) hat die Polizei 2017 registriert – das sind 14,5 Prozent weniger als 2016. In dieser Zahl enthalten ist nur ein kleiner Teil der Taten des berüchtigten „Lackkratzers“, weil in diesem Fall laut Polizei die Ermittlungen „noch auf Hochtouren“ laufen und deshalb diese Taten erst in kommende Statiken einfließen. Von den 205 festgestellten mutmaßlichen Vandalen waren übrigens 80 zur Tatzeit alkoholisiert.
Diebstahl, Einbruch, Betrug
Während bundesweit die Zahl der Wohnungseinbrüche ansteigt, geht sie in Würzburg zurück: 2017 gab es 50 Betroffene. Dafür gibt es mehr „einfache“ Diebstähle, zum Beispiel in Läden. Insgesamt hat die Polizei im vergangenen Jahr in 2749 Diebstahlsdelikten ermittelt. Betrugsfälle wurden 2749 gezählt. Den Löwenanteil macht das so genannte „Erschleichen von Leistungen“, also das Schwarzfahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus.
Fahrbare Untersätze
342 Fahrräder haben 2017 unfreiwillig den Besitzer gewechselt. Das sind zwar 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Aber hier ist die Aufklärungsquote mit nur 10,2 Prozent ziemlich schlecht. Autos, Motorräder und Mopeds sind bei Dieben offenbar nicht mehr so beliebt wie in der Vergangenheit. 2017 wurden „nur“ 16 Wagen und neun motorisierte Zweiräder gestohlen.
Alkohol und Drogen
Von allen 5604 im vergangenen Jahr ermittelten Tatverdächtigen waren 15,7 Prozent betrunken. Eine besonders große Rolle spielt der Alkoholkonsum laut Polizei bei Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Widerstand gegen Polizeibeamte.
Die Zahl der Drogendelikte ist 2017 um sieben Prozent gestiegen und macht 14,9 Prozent der Gesamtkriminalität aus. Die Steigerung bedeutet aber nicht unbedingt, dass mehr Rauschgift im Umlauf war als in der Vergangenheit – die Polizei hat nämlich mehr Kontrollen durchgeführt und deshalb mehr „Stoff“ entdeckt.
Tatverdächtige
80 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer und 76,1 Prozent über 21 Jahre alt. Kinder (unter 14 Jahren) wurden hauptsächlich beim Stehlen erwischt, Jugendliche (14 bis 18 Jahre) und Heranwachsende (18 bis 21 Jahre) waren bei der Drogenkriminalität relativ stark vertreten.
Ausländerkriminalität
Der Anteil von Ausländern an den Verdächtigen betrug 1937 und somit 34,6 Prozent. Die Steigerung lag, verglichen mit 2016, bei sechs Prozent. Ein Grund für die hohen Zahlen sind jene Nichtdeutschen, die Delikte begangen haben, die Einheimische gar nicht begehen können: Zum Beispiel Passvergehen, illegaler Aufenthalt oder Missachtung eines Arbeitsverbots. Bereinigt man die Statistik um diese „ausländerrechtlichen Verstöße“, gab es 2017 in Würzburg 1606 (also 28,7 Prozent) ausländische Tatverdächtige. Ihr häufigstes Vergehen sind Schwarzfahrten.
Setze man die „nachweislich von Zuwanderern verübten Straftaten“ (ohne ausländerrechtliche Verstöße) „in Relation zur Gesamtkriminalität im Stadtgebiet Würzburg“, mache der Anteil „lediglich 7,9 Prozent“ aus, sagt die Polizei.
Einsätze bei Sportveranstaltungen
Fast 3500 Polizisten waren 2017 rund 23 000 Stunden lang bei 79 Sportveranstaltungen in Würzburg im Einsatz. Und zwar bei Spielen des Würzburger FV und des FC Würzburger Kickers II in der Bayernliga-Nord, den s. Oliver Baskets in der Bundesliga, der DJK Rimparer Wölfe in der zweiten Handballbundesliga - und natürlich bei den Würzburger Kickers. In der zweiten und dritten Liga gab es laut Polizei jeweils drei „Risikospiele“, 37 Strafanzeigen und zwei Fälle von Widerstand gegen Polizeibeamte.