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Bergtheim
Wie geht es weiter mit der Bergtheimer Wasserversorgung?
Der markante Wasserturm in Bergtheim ist weithin sichtbar. Er wird wohl auch in Zukunft als Trinkwasserspeicher gebraucht.
Foto: Irene Konrad | Der markante Wasserturm in Bergtheim ist weithin sichtbar. Er wird wohl auch in Zukunft als Trinkwasserspeicher gebraucht.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 19.02.2021 02:17 Uhr

Bürgermeister Konrad Schlier informierte die Mitglieder des Bergtheimer Gemeinderats über seine Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt. Es ging um den Anschluss an die Fernwasserversorgung Franken. Diesen Anschluss hat das Ratsgremium nach eingehender Diskussion des Für und Wider vor zwei Jahren beschlossen.

Bisher gingen die Bergtheimer davon aus, dass sie mit dem Anschluss an das Fernwasser ihre eigenen Brunnen schließen. Das Nitratproblem ist weiterhin hoch. Investitionen in ein Pumpwasserwerk oder das Wasserhaus sollten nicht mehr getätigt werden. Und der niedrige Wasserdruck im eigenen Netz bereitet seit Jahren Probleme.

Nun bekam Bürgermeister Schlier die Auskunft: "Wenn wir Förderungen bekommen wollen, dürfen wir unsere bisherige Wasserversorgung nicht komplett aufgeben". Wie es weitergeht mit der örtlichen Trinkwasserversorgung, ist deshalb wieder offen.

Gemeinderat kann nur Bedenken anmelden

Ein grundsätzlicher Anschluss an das Fernwasser soll auf jeden Fall erfolgen. Es hat sich gezeigt, dass eine Mischung des eigenen Wassers mit dem Fernwasser möglich ist. Das wurde bisher verneint. Das jetzige Wasserschutzgebiet bleibe im Großteil bestehen.

Nachdem die künftige Trinkwasserversorgung noch nicht geregelt ist, wies Bürgermeister Schlier auf eine andere bekannte Problematik in diesem Zusammenhang hin. Es geht um neue Anträge zur Grundwasserentnahme für die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen. Wie soll die Gemeinde künftig damit umgehen?

Bei diesen Anträgen wird die Gemeinde jeweils um ihre Zustimmung gefragt. Das Genehmigungsrecht zur Grundwasserentnahme hat sie nicht. "Wir können lediglich unsere Bedenken anmelden", klärte Bürgermeister Schlier bei der Gemeinderatssitzung auf.

Keine Informationen wegen Datenschutz

Er bedauert, dass die Kommune wegen des Datenschutzes keine Informationen vom Wasserwirtschaftsamt darüber bekommt, aus welchem Brunnen welche Wassermenge entnommen werden darf. Außerdem würde er gern auf wissenschaftlicher Basis Auskünfte darüber in den Händen halten, "woher genau unser Grundwasser in der Bergtheimer Mulde zufließt".

Gemeinderat Edgar Bauer fühlt sich vom Wasserwirtschaftsamt nicht ausreichend informiert. "Wenn ich nicht alle Infos habe und nicht weiß, wer aktuell wie viel Grundwasser entnehmen darf, habe ich keine Basis, um eine Stellungnahme abgeben zu können", gestand er. Auch andere Gemeinderäte baten zu diesem Thema um "einen runden Tisch nach Corona" mit einem Vertreter des Wasserwirtschaftsamts.

Keine Zustimmung für weitere Anträge zur Grundwasserentnahme

Bei zwei Gegenstimmen bekräftigten die Ratsmitglieder ihren Grundsatzbeschluss von einst, dass weitere Anträge auf die Entnahme von Grundwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen erst nach dem Anschluss an das Fernwasser sowie nach dem Vorliegen von Studien und Untersuchungen zur Grundwasserbildung in der Region bewertet werden können.

Dass die Versorgungssicherheit der Trinkwassermenge nicht gefährdet werden darf, darüber sind sich alle einig. "Ich hoffe, dass wir in zwei Jahren verlässliche Daten zu unserem Trinkwasser haben", gestand Bürgermeister Schlier. Der Gemeinderat Bergtheim wird somit bis auf weiteres keinen neuen Anträgen auf Entnahme von Grundwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen zustimmen.

 
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