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Randersacker
Wie geht es dem Main?
Bei der Naturheilinsel. Die Insel droht durch Verlandung des naturbelassenen Main-Arms zu Festland zu werden. Hierdurch verschwände ein wertvolles Biotop, das die Fischerzunft Würzburg gerne erhalten würde. 
Foto: Fischzunft | Bei der Naturheilinsel. Die Insel droht durch Verlandung des naturbelassenen Main-Arms zu Festland zu werden. Hierdurch verschwände ein wertvolles Biotop, das die Fischerzunft Würzburg gerne erhalten würde. 
Bearbeitet von Stefan Pompetzki
 |  aktualisiert: 25.06.2021 02:21 Uhr

Wie geht es dem Main? "Gut", meint Andreas Gugel von der Fischerzunft Würzburg. Gugel führte für den Arbeitskreis Umwelt (AKU) der CSU gut 20 Interessierte von Würzburg nach Randersacker. Die Strecke sei aussagekräftig für den allgemeinen Zustand des Gewässers, heißt es in einer Pressemitteilung des Arbeitskreises.

Man könne sogar sagen, der Main sei "zu sauber", befindet Gugel, weil zu wenig Schwebteile in den Main gerieten. Das verursache einerseits eine ungebremste Einstrahlung der Sonne, wodurch das Pflanzenwachstum am Grund beeinflusst werde, andererseits seien die Schwebteile Nahrung für viele Tiere. Da die Schwebteile gerade nach starken Regenfällen dem Main zugeschwemmt werden, hängt das Thema eng mit einem anderen großen Thema der Wanderung zusammen: Das Wasser-Management im immer heißeren und trockeneren Unterfranken.

Diese Entwicklung habe der Fischerzunft und dem Fischereiverband in den vergangenen Jahren zunehmend Sorgen gemacht. Das Gewässer sei kurz davor gestanden zu “kippen”, was bedeute, dass beinahe eine Wassertemperatur von 28 Grad und mehr erreicht worden sei. Ab diesem Moment bestehe akute Lebensgefahr für die Fische. 

Überall entlang der Strecke fanden sich Nebenwirkungen der intensiven Freizeitnutzung, sowohl an Land als auch im Wasser: Müll. Deshalb arbeite die Fischerzunft daran, die besonders schützenswerte Natur optisch zugänglicher zu machen.

Sinnvoll erscheine Gugel der Erhalt der Auenwälder. Früher seien die Uferstreifen gerodet worden, um die Treidelschifffahrt zu ermöglichen. Dass sich die Natur hier etwas zurückgeholt habe, finde die Fischerzunft begrüßenswert. Jedoch bleibe es sinnvoll, an ausgewählten Stellen Einblicke zu schaffen.

Als Bundeswasserstraße wird die Tiefe und Wassermenge des Mains reguliert, um die Berufsschifffahrt zu ermöglichen. Diese Nutzung sei zwar nicht die beste für die Natur, aber auch hier sehe die Fischerzunft die Notwendigkeit, abzuwägen: Der Transport auf der Straße schade ungleich mehr.

Immer wieder sei es um das Bewusstsein für die Zusammenhänge des Öko-Systems gegangen: Sei es besser ein Frachtschiff durch hunderte LKW zu ersetzen, wenn die Erwärmung so krass sei, dass das Gewässer in den vergangenen Jahren beinahe gekippt wäre? Laut Gugel müssten immer wieder pragmatische Lösungen gefunden werden.

So sei der Fischereiverband dafür, ab und an auch die Altwasser frei zu räumen, damit das Wasser wieder besser fließen könne und keine Verlandung stattfinde. Andere Verbände lehnten dies wegen geschützter Wasserpflanzen ab.

Ob es irgendwann nötig sein werde, den Fischbestand durch Arten zu ergänzen, die mit höheren Temperaturen und dem daraus folgenden Sauerstoffmangel besser auskommen, vermochte Gugel nicht zu sagen. Er blicke aber mit Sorge darauf, weil gewässerfremde Neozoen in der Vergangenheit Probleme mit sich gebracht hätten.

Außerdem gebe es akutere Fragen für den Erhalt der Artenvielfalt im Main. So seien die vielen für die Schifffahrt nötigen Staustufen, Wehre und Kraftwerke ein unüberwindbares Hindernis - gerade für wandernde Arten wie den Aal. Andere Turbinenarten, wie die in den USA und Kanada verbreitet, könnten helfen.

Aber auch bauliche Maßnahmen, die die Querung der Hindernisse mehr erleichtern als Fischtreppen, wären wichtig. Als gutes Beispiel nannte und zeigte der Obmann der Fischerzunft die Schleusenanlage bei Randersacker: Dort werde ein ausreichend breiter Kanal so frühzeitig vom Main abgeleitet und so spät wieder zugeführt, dass Strömung und Duftstoffe so stark seien, um die Fische durch den Kanal zu leiten.

Anhand dieser beiden Hinweisgeber orientierten sich Fische und zu oft kämen diese Hinweise nicht von der Fischtreppe, sondern vom Haupstrom, der durch Turbinen und andere potentiell gefährliche Hindernisse führe.

Das Buhnenfeld bei Randersacker ist ein wertvolles Biotop und ein Rückzugsort für allerlei Lebewesen im und am Wasser. 
Foto: Fischzunft | Das Buhnenfeld bei Randersacker ist ein wertvolles Biotop und ein Rückzugsort für allerlei Lebewesen im und am Wasser. 
 
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Kommentare
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  • franz-barthel@t-online.de
    Lindelbach am Main ?

    Ein interesanter Beitrag über den Zustand des Mains zwischen Würzburg und Randersacker, aber was hat das mit Lindelbach zu tun ?
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    • Antworten
  • JohannaHeim
    Hallo beyene,

    danke für den Hinweis! Wir haben den richtigen Ort nachgetragen.

    Viele Grüße
    Johanna Heim
    Digital Management
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