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Höchberg
Wie eine junge Vikarin ihre Zukunft sieht
Vikarin Annika Kringel fühlt sich in Höchberg schon sehr wohl, obwohl sie erst seit kurzem im Dienst ist.
Foto: Matthias Ernst | Vikarin Annika Kringel fühlt sich in Höchberg schon sehr wohl, obwohl sie erst seit kurzem im Dienst ist.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 12.09.2021 03:01 Uhr

Klar, hätte man denken können, der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum, wenn man sich den Beruf von Annika Kringel anschaut. Beide Eltern sind als evangelische Pfarrer in Bayern seit vielen Jahren im Einsatz. Was lag da also näher, als den Beruf der Pfarrerin ebenfalls zu ergreifen? Doch so einfach war es dann doch nicht mit der Berufswahl für die mittlerweile 25-Jährige. "Ich hätte mir auch gut vorstellen können, etwas mit Journalismus zu machen", erzählt die neue Vikarin der St. Matthäus Gemeinde mit ihren Orten Höchberg, Waldbüttelbrunn und Hettstadt beim Gespräch mit dieser Redaktion. Aber dann entschied sie sich doch für ein Theologiestudium an der evangelischen Augustana-Hochschule in Neuendettelsau. "Ich wollte einfach was machen, wo ich viel mit Menschen zu tun habe", begründet sie ihre Entscheidung für ein Leben unter und mit dem Talar.

Seit dem 1. September ist Annika Kringel nun nach abgeschlossenem Studium als Vikarin in der Gemeinde St. Matthäus tätig. Das Vikariat, so erklärt sie, ist eine Art praktische Bewährung, in der angehende Pfarrer und Pfarrerinnen testen können, ob sie sich wirklich ein Leben als Seelsorger vorstellen können. Mit allen Vor- und Nachteilen. Kringel ist sich aber jetzt schon sicher, dass sie den richtigen Beruf gewählt hat. Nach dem eher theoretischen Studium an der Hochschule in Neuendettelsau und einer weiteren Station in Heidelberg freut sich die neue Vikarin nun auf ihren praktischen Einsatz.

Freundlich aufgenommen

Froh ist sie, dass sie in Höchberg gelandet ist, wo sich das Pfarrersehepaar Daniel und Sabine Fenske eine Stelle teilen. Beide sind die Mentoren der angehenden Pfarrerin, und sie fühlte sich gleich gut aufgehoben. Man habe sie freundlich aufgenommen und unterstützt, wo es nur ging. Das machte den Schritt in die Selbständigkeit für die junge Frau natürlich noch einfacher. Denn nach dem Studium war so einiges zu organisieren. Neben dem Umzug aus dem Studentenwohnheim in Neuendettelsau in die erste eigene Wohnung in Höchberg war es auch die Umstellung der Lebensgewohnheiten.

Annika Kringel ist leidenschaftliche Sportlerin. Neben Volleyball gehört dem Fußball ihre ganze Aufmerksamkeit. Als Jugendliche war sie sehr erfolgreich, und noch heute merkt man die gute Ausbildung am Ball, welche sie damals erfahren durfte. Beim Sport hatte sie sich kurz vor ihrem Umzug allerdings eine Bänderverletzung zugezogen, die ihre Mobilität etwas einschränkt. Doch das ist hoffentlich bald überwunden, sodass Annika Kringel wieder voll durchstarten kann.

Schließlich will sie bei ihrem Einführungsgottesdienst am 12. September um 10 Uhr im Bonhoeffer Gemeindehaus in Höchberg "gut dastehen". So ein bisschen aufgeregt ist die angehende Pfarrerin dann doch, was in den kommenden zweieinhalb Jahren auf die zukommt. Werden die Gemeindeglieder sie mit ihrer jungen und unkomplizierten Art annehmen und wie kann sie all die Eindrücke, die auf sie einstürzen werden, verarbeiten, fragt sie sich immer wieder. "Ich mache mir im Vorfeld immer wieder sehr viele Gedanken und versuche mich bestens auf eine Situation vorzubereiten". Aber wie das in Gesprächen mit den Mitgliedern der St. Matthäus Gemeinde gelingen wird, da hat sie noch keine befriedigende Antwort parat.

Durchweg positive Erfahrungen

Sehr freut sie sich auf das gemeinsame Singen und Musizieren, auf die Senioren- und die Jugendarbeit in der Gemeinde und vor allem auf viele Gespräche. Sich dabei immer wieder zurückzunehmen und zu reflektieren, hat sich die Vikarin fest vorgenommen. Schließlich beschäftigte sie sich in ihrer Examensarbeit mit dem Thema "Burnout im Pfarrberuf". Da habe sie viel gelernt, wie man rechtzeitig erkennt, dass man selbst überfordert ist. Doch die Gefahr sieht sie in Höchberg nicht, denn ihre bisherigen Erfahrungen seien durchweg positiv gewesen. "Ich freue mich auf die Gemeindearbeit hier und vor allem auf die Begegnungen mit den Menschen."

 
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