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Wie ein Würzburger an das Autogramm von Neil Armstrong kam
Vor 50 Jahren am 20. Juli landete Apollo 11 auf dem Mond. Der Würzburger Erich Achstetter ist stolzer Besitzer eines Autogramms der drei Astronauten. Wie kam er dazu?
Erich Achstetter sammelt Autogramme von Prominenten und Politikern. 1969 schrieb er an die NASA  und bekam das Foto mit den Unterschriften der drei Astronauten der ersten Mondlandung.
Foto: Thomas Obermeier | Erich Achstetter sammelt Autogramme von Prominenten und Politikern. 1969 schrieb er an die NASA  und bekam das Foto mit den Unterschriften der drei Astronauten der ersten Mondlandung.
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:27 Uhr

"Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit." Das waren die berühmten Worte des US-amerikanischen Astronauten Neil Armstrong, als er vor 50 Jahren seinen Fuß als erster Mensch auf den Mond setzte. Es gibt bis heute Zweifler, die diese Geschichte um die Raumkapsel Apollo 11 für ein Märchen halten. Einer, der fest daran glaubt, ist Erich Achstetter. Stolz zeigt er ein großes Farbfoto, das die drei Astronauten handschriftlich signierten.

Als Koch auf den Weltmeeren unterwegs

Wie kommt man an so einen historischen Schatz? Indem man Autogrammjäger ist. Achstetter hat eine unglaubliche Sammlung an Unterschriften prominenter Persönlichkeiten zusammengetragen: von Königen, Präsidenten, Kanzlern, Ministern, von Adeligen und Wissenschaftlern und einfach von Menschen, die sich verdient gemacht haben, wie er sagt.

Auf diese Leidenschaft kam Achstetter als Weltreisender, um Erlebnisse festzuhalten. Angefangen hat er ganz bescheiden: In Ochsenfurt, wo er geboren wurde, absolvierte er seine Lehre zum Konditor im Café Schmied, dann in Triberg im Schwarzwald eine Lehre als Koch im Parkhotel Wehrle. Weil er als Jugendlicher davon geträumt hatte, zur See zur fahren, war er von 1973 bis 1985 in der Christlichen Seefahrt tätig – teils in der Handelsmarine, teils auf Passagierschiffen als Koch.

Über den Beruf zum Hobby gekommen 

Von Alaska bis zum Südpol und rund um den Globus lernte er dadurch so gut wie alle Meere und Küsten kennen. Anschließend arbeitete er quer durch Deutschland als Koch und war auch einmal im Café Brandstetter in Würzburg als Konditor im Einsatz.

In den Hotels, in denen Achstetter arbeitete, stiegen immer wichtige Politiker ab, von denen er sich Autogramme geben ließ. Daraus entstand sein großes Hobby. Über 200 Autogramme von Prominenten sind so zusammengekommen, unter anderem von den Bundespräsidenten Gustav Heinemann, Heinrich Lübke und Walter Scheel oder von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger.

So berichtet die Main-Post über die Mondladung von Apollo 11. Stefanie Müller aus Ulm schickte uns dieses Bild aus dem Fotoalbum ihrer Mutter Dagmar Farrenkopf.
Foto: Dagmar Farrenkopf | So berichtet die Main-Post über die Mondladung von Apollo 11. Stefanie Müller aus Ulm schickte uns dieses Bild aus dem Fotoalbum ihrer Mutter Dagmar Farrenkopf.

Auch weltweit hatte er Erfolg: In seinen Alben finden sich Fotos und Unterschriften von König Faisal von Saudi Arabien, Senator Edward Kennedy, Verteidigungsminister und Weltbank-Präsident Robert McNamara und von der indischen Premierministerin Indira Gandhi.

Achstetter hat an die NASA geschrieben

Wie kam er an diese prominenten Menschen? "Einfach durch Anschreiben. Es braucht aber oft auch viel Geduld", sagt Achstetter. So schrieb er 1969 einen Brief an die National Aeronautics and Space Administration, kurz NASA, in Houston, Texas. Seine Bitte: ein persönliches Autogramm der drei Mondfahrer. Im September kam das Bild schließlich bei ihm an, nachdem die drei Raumfahrer alle medizinischen Untersuchungen absolviert hatten.

Natürlich verfolgte Achstetter im Fernsehen den Start der 110 Meter hohen, dreistufigen Saturn-3-Rakete von Cape Kennedy, die unter der Leitung des deutschen Raketenkonstrukteurs Wernher von Braun entwickelt worden war. Sie brachte die Astronauten mit einer Endgeschwindigkeit von 37 000 km/h zum Mond. Der Ziehvater von Brauns war der deutsche Raketenpionier Hermann Oberth, von dem Achstetter ebenfalls ein Foto mit Autogramm besitzt.

Auch aus Russland kamen Autogramme

Auf dem Mond konnten sich die Astronauten am besten orientieren, wenn keine langen Schatten ihre Sicht störten: Der ideale Tag war deshalb der 20. Juli, deshalb musste die Rakete vier Tage früher am 16. Juli starten. Der Erfolg der USA im Wettlauf zum Mond war für die russische Seite ein Schock und das Ende ihrer Träume: Erich Achstetter schrieb 1969 auch die russischen Kosmonauten an. Auch sie schickten ihm ein Bild mit ihren Unterschriften.

Der Würzburger Autogrammjäger, der, wie er selbst sagt, in 30 Jahren seinen 100. Geburtstag feiert, erhielt in den folgenden Jahren auch Autogramme von anderen Astronauten, aber das Foto von Neil Armstrong, dem ersten Mann auf dem Mond, ist für ihn unerreicht.

 
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