Die Grünen verdanken ihren Erfolg bei der Europawahl vor allem auch Jungwählern. 34 Prozent der Wähler unter 25 Jahren haben laut der Auswertung von Infratest dimap am Sonntag grün gewählt. Die Union mit 13 Prozent bei den Jungwählern und SPD mit neun Prozent können da nicht ansatzweise mithalten. Eine entscheidende Rolle spielte den Wahlforschern zufolge das Thema Klima- und Umweltschutz. Hier halten die Wähler aller Altersgruppen die Grünen für die glaubwürdigste Partei.
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Droht nach der SPD nun auch den Volksparteien CDU und CSU eine ganze Generation an Jungwählern verloren zu gehen? Für Jugendforscher Klaus Hurrelmann bestätigt das Wahlergebnis einen Konflikt zwischen Jung und Alt, der die gesamte Gesellschaft spalten könnte: „Klima- und Umweltpolitik haben die junge Generation heftig politisiert, wie die Bewegung ,Fridays for Future‘ zeigt.“ Es sei durchaus denkbar, "dass sich dieser Generationenkonflikt weiter zuspitzt“, warnt der Experte aus Bielefeld. Er verweist auf Großbritannien, wo der Brexit das Land und die Generationen gespalten habe. „Die Politiker in Deutschland müssen aufpassen, dass uns nicht das gleiche Schicksal mit der Klimapolitik ereilt.“
Jugendforscher befürchtet Radikalisierung
Gefragt seien jetzt Politiker, die zwischen den Generationen Brücken bauen könnten, sagt Hurrelmann. Sonst drohe eine "Radikalisierung der jungen Generation", zumal auch Themen wie Digitalisierung und Rente Sprengkraft besäßen. "Auch sie spiegeln eindeutig unterschiedliche Interessen von Generationen wider.“
Auch in Unterfranken hat die Politisierung der Jugend zuletzt massiv zugenommen, beobachtet Sebastian Hansen von der Grünen Jugend Würzburg. Als er vor fünf Jahren dazu stieß, seien sie häufig noch "zu dritt, zu viert" bei den Treffen gewesen, schildert der 24-Jährige. "Jetzt sind es jede Woche 25 bis 30 Leute." Die Mitgliederzahl habe sich in kurzer Zeit von 40 auf 130 fast verdreifacht. Da mache das Diskutieren gleich viel mehr Spaß, so Hansen. Wenn jetzt auch noch Wahlerfolge dazu kämen, motiviere es noch mehr, sich zu engagieren.
Rottmann: "Diese Generation tickt anders"
Ihre größten Erfolge erzielten die Grünen bei der EU-Wahl am Sonntag in den Großstädten, in Bayern liegen sie in München, Erlangen und Würzburg vor der CSU. "Aber auch in der Fläche bewegt sich einiges", freut sich Manuela Rottmann über gute Grünen-Ergebnisse in ihrem Wahlkreis Bad Kissingen. Die Bundestagsabgeordnete hat ein gestiegenes Interesse an Grünen-Politik ausgemacht, "längst nicht nur bei jungen Leuten, aber dort besonders". Dass Schüler selbst in Kleinstädten wie Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) "Fridays-for-Future"-Demos veranstalten, zeige die Politisierung der jungen Leute. Rottmann: "Diese Generation tickt anders als ihre Vorgänger."
Derweil schieben die Jungsozialisten das schlechte Abschneiden der SPD bei der Europawahl auf die Große Koalition. Man würde schon gerne den Klimaschutz "mehr in den Fokus stellen", sagt Bezirkschef Michael Reitmair. Weil die SPD aber viele Forderungen in der Regierung nicht durchsetze, habe die Partei ein Glaubwürdigkeitsproblem. (Mitarbeit: Leonie Küthmann, Nicolas Bettinger)
Jeder Mensch ist ein Individuum, der das Recht hat, als Einzelner gesehen zu werden, und die Pflicht, als Einzelner je nach seinen Möglichkeiten zu handeln.
denke ich nicht so sehr eine Spaltung der Gesellschaft von Alt gegen Jung sondern eher von Kinderlosen und Nachwuchs habenden.
Wer eben Kinder oder Enkel hat sieht die Klimaerwärmung kritischer als Menschen denen die Zukunft egal ist, da sie keine Zukunft auch nicht in Form von Kindern und Enkeln haben. Es gibt auch unter den "Jungen Alten" in meinem Bekanntenkreis viele die kinderlos geblieben sind und deren ökologischer Fussabdruck übertrifft meinen um ein mehrfaches. Das ist am Fahrzeug sichtbar (SUV muss sein wegen der "Sitzposition"), geht weiter mit dem Reisen weltweit per Flugzeug und Schiff, usw. auf..
Das sind alles Sachen, die ich mir früher nicht leisten konnte und heute im Zuge der Erkenntnis nicht mehr leisten will, obwohl es jetzt finanziell ging.
Generationen übergreifend denken ist glaube ich zum größten Teil verloren gegangen, leider.
Wenn ich mir den Personenkreis der mit dem fettesten CO2 Abdruck,
fetter SUV 4.2 Benziner, Steinwüsten-Vorgarten, Lufthansa Senatorcard
...Sie wissen was ich meine so anschaue,
finden sich gerade hier reichlich Grünen-Wähler !!!!!!
(Woher ich das weiss, ...gutes Zuhören,viele Trainings aus der aktiven Berufszeit)
Und viele von ihnen fliegen in den Urlaub: nach Florida, Kalifornien, Bali oder Australien. Wenn alle 7 Mrd. Menschen den ökologischen Fußabdruck der deutschen Grünen-Wähler hätten, sähe die Welt jetzt schon aus wie in Michael Jacksons Earth Song.
Eine totale Verlogenheit eines Teils der jungen Generation. Noch schlimmer ist die Blauäugigkeit heutiger Journalisten, die das nicht durchschauen.
Was also werfen Sie den jungen Leuten eigentlich vor? Oder dass Sie was ändern wollen? Dass viele erkannt haben, dass es so nicht weitergehen kann?
Die Welt in die sie geboren wurden, von den Älteren so festgelegt, kann man den Leuten jedenfalls nicht vorwerfen.
Junge Leute buchen oft online (Pauschal)Urlaub mit Billigflügen, weil sie keine Landkarten mehr lesen können und gar nicht mehr in der Lage sind, eine Reise selber zu planen.
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Wobei nahe Flugreisen, wie Berlin, nicht besser sind, weil es Alternativen gibt!
Dazu alle 2 Jahre ein neues Smartphone (seltene Erden) und Online-Shopping: laut Untersuchung müsste man 22 Artikel gleichzeitig bestellen, für die Umweltbilanz eines herkömmlichen Einkaufs! Junge Frauen bestellen sogar online Schuhe, mit endloser Retoure! Die Verpackungen nahmen durch online-Shopping enorm zu!
Und dann wählen sie grün und stellen sich bei Fridays for Future in die Fußgängerzone. Alles total verlogen! Jeder soll sich erst an der eigenen Nase fassen, sonst ändert sich nichts!
Der eine oder andere Punkt mag sicherlich zutreffen, aber sicher nicht alle Punkte bei allen Jugendlichen.
Trotzdem kann man den jungen Leuten nicht das Recht absprechen, für eine Veränderung zu stimmen.
Beispiel Plastikverpackungen.
Haben Sie schon mal versucht, ohne den Mist aus zu kommen? Das ist praktisch unmöglich. Rückgabe beim Händler macht ja auch keinen Sinn, da ist der Müll ja schon entstanden.
Also: ich verursache leider auch Plastikmüll, bin Teil des Problems. Trotzdem kann ich es scheiße finden, dass alles doppelt un dreifach in Plastik eingepackt sein muss. Ich habe das Recht, mich bei den Herstellern zu beschweren und tue es auch. Keiner würde sagen: Du produzierst immer noch Plastikmüll, du hast nicht das Recht, dich zu beschweren.
Man ist ein Teil des Systems und ist auf gewisse Mittel und Wege dieses Systems angewiesen, um sich zu organisieren um etwas zu verändern. Anders geht es nicht. Das gilt eben auch für die F4F Kids.
Aber angesichts einer weltweiten Protestbewegung junger Menschen den Stab über ihnen zu brechen, das ist unangemessen.
ich würde es eher ein Dilemma nennen, das müssen die jungen Leute eben noch lernen und das werden sie sicher auch.
Vielleicht will die nächste Generation einfach nur einen lebenswerten Planeten erhalten. Mit Recht! Ziehen Sie gerne in eine Wohnung, in der noch der Dreck vom Vormieter liegt?
Was das Rezo Video betrifft: Bei uns herrscht Meinungsfreiheit, auch wenn AKK aktuell überlegt, solche Videos künftig zu zensieren aus "Sorge vor Auswirkungen derartiger Aufrufe auf die Demokratie."
Betreff "hochrangige" Wissenschaftler: Weltweit sind sich Wissenschaftler einig was ab geht. Die Beweislast ist erdrückend. Das können ein paar bezahlte Lobbygutachten nicht widerlegen.
Und wenn das endlich auch mal auf Weltebene angekommen ist, könnte sich endlich mal im Bewusstsein (und den Handlungen) der gesamten Weltbevölkerung was ändern. Und dann haben wir vielleicht doch mal eine Chance.
Was soll also so ein Kommentar wie Ihrer?
Nur weil andere noch nicht so weit sind, sollen wir auch nichts tun?
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen."
Das sagte schon Konfuzius vor ca. 2500 Jahren.
Wir sprechen uns in 10 Jahren wieder...
durch verbrennen von fossilen Brennstoffen. Und dann stellen sich Leute hin und sagen das hätte keine Auswirkungen auf die Erde. Da fehlen mir die Worte.
Die Medien (auch MP) müssen sich fragen, warum sie die Pressefreiheit selbst einschränken und einseitig berichten und warum REZO als youtuber zu Wort kommt, aber hochrangige Wissenschaftler von EIke z.B. nicht.