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Estenfeld
Wie Corona Lieferketten der medizinischen Versorgung ändert
Thomas (rechts)  und Adrian Neundörfer, die Geschäftsführer der Estenfelder Medizintechnik-Ausrüsterfirma Strätz FN GmbH.
Foto: Regina Hahn | Thomas (rechts)  und Adrian Neundörfer, die Geschäftsführer der Estenfelder Medizintechnik-Ausrüsterfirma Strätz FN GmbH.
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 20.01.2021 02:16 Uhr

Seit einem Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem, auch das Estenfelder Unternehmen Strätz FN GmbH Medizintechnik, dessen Branche besonders gefordert ist. Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien nur so gut wie die Einhaltung der Verhaltensmaßregeln und, häufig übersehen, wie die Versorgung mit medizinischer Ausrüstung für die besonders geforderten Einrichtungen – Krankenhäuser, Arztpraxen, Impfzentren, Alten- und Pflegeheime etc, heißt es in einer Pressemitteilung der Firma.

Etwa 1000 Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und weitere medizinische Dienstleister aus ganz Nordbayern zählen zum Kundenstamm der Firma Strätz. Um die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach dringend benötigter Ausrüstung, Hilfsmitteln und Hygieneartikeln zu bedienen, musste man spätestens seit dem ersten Lockdown neue Wege suchen. In der ersten Pandemiewelle gab es plötzlich keine geordneten Lieferketten mehr, nachdem staatliche Stellen vielfach in großem Maße Schutzartikel wie Mund-Nasen-Schutz, Einmal-Handschuhe, Desinfektionsmittel, Spender und Schutzbekleidung aufkauften, so die Pressemitteilung. Der Fachhandel konnte nicht mehr wie gewohnt liefern. Gleichzeitig stiegen Preise sprunghaft an, bei manchen Artikeln um das Zehnfache.

Mittlerweile habe sich der Markt für Schutzartikel – ausgenommen Einmal-Handschuhe – wieder etwas entspannt, dafür zeigt sich derzeit laut Thomas Neundörfer, gemeinsam mit seinem Sohn Adrian Geschäftsführer des Medizintechnikausrüsters, nun eine ähnliche Entwicklung bei Impfartikeln, insbesondere Kanülen, aber auch bei OP-Material wie Wundvliesen und Desinfektionstüchern.

Für das Unternehmen bedeutete das spürbare Mehrarbeit. Man musste Kunden vertrösten und Hersteller direkt fragen, um einzelne Schutzprodukte zu beschaffen, so der Geschäftsführer. Um wenigstens den bestehenden Kundenstamm versorgen zu können, beschloss die Geschäftsleitung, bis auf Weiteres nur bedingt Neukunden anzunehmen. Dass zahlreiche Kunden sinnvolle Investitionen in ihre Praxen derzeit verschieben oder zurückfahren, wirke sich spürbar auf die Umsätze der Firma aus.

Um in Zukunft besser auf Krisenszenarien vorbereitet zu sein, arbeiteten die Firma Strätz und verbundene Unternehmen an mehreren Konzepten. Die Schlagworte heißen Kooperation und Alternativen. Um einen Puffer vorzuhalten, richtete das Unternehmen zum Beispiel ein Extra-Außenlager ein. Der Einkauf auf europäischen Märkten gehört auch zu den Maßnahmen.  Im Prinzip würde die Firma Strätz gefragte Produkte gerne generell von europäischen Herstellern beziehen. Allerdings bezweifelt Thomas Neundörfer, dass Kunden bereit sind, das im Vergleich zum asiatischen Markt höhere Preisniveau zu akzeptieren.

 
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