Das Herbstfest der Würzburger Wärmestube ist ein besonderer Höhepunkt im Jahreslauf. Rund 60 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung des Fördervereins Wärmestube. Ein zwölfköpfiges Bläserensemble der Laurentius-Musikanten aus Heidingsfeld begleitete die Feier. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Wärmestube entnommen.
Unter den Gästen war auch Landrat Thomas Eberth. Er wollte bei dieser Gelegenheit die niederschwellige Anlaufstelle für Wohnungslose näher kennenlernen, die auch vom Landkreis Würzburg anteilig pauschal bezuschusst wird.
Die essenziellen Dinge des Lebens
Die Würzburger Wärmestube sei eine seit vielen Jahren etablierte, gut frequentierte niedrigschwellige Einrichtung, die ihre Funktion als Anlaufstelle für wohnungslose und bedürftige Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Landkreises Würzburg von Beginn an vorbildlich erfüllt habe. Nadia Fiedler, Geschäftsführerin der Christophorus-Gesellschaft als Trägerin der Einrichtung, und Einrichtungsleiter Christian Urban erklärten, dass es gerade während der sehr bedrohlichen Zeiten der vergangenen Pandemiewellen oder in Frostperioden unschätzbar wichtig war und sei – für manche Betroffene sogar überlebenswichtig –, dass es Anlaufstellen für wohnungslose, verarmte Menschen gebe.
Einrichtungen wie die Wärmestube hielten das ganze Jahr über, auch am Wochenende, mit ihren Hilfsangeboten die essenziellen Dinge des Lebens bereit: Essen, Kleidung, Wärme, Duschen, Toiletten und nicht zuletzt die Präsenz und Zuwendung der Haupt- und Ehrenamtlichen. Eberth zeigte sich beeindruckt von dem vielfältigen Angebot, gerade von den breit gefächerten gesundheitlichen Hilfen.
Paul Lehrieder, Vorsitzender des Fördervereins sowie Bundestagsabgeordneter und Kreisrat, hob das Engagement des ehrenamtlich tätigen Ärzteteams hervor. Schon seit vielen Jahren hielten die Medizinerinnen und Mediziner in der Einrichtung regelmäßige Sprechstunden ab. Lehrieder deutete an, dass diese medizinischen Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten demnächst um psychiatrische Sprechstunden erweitert werden könnten.
Neues Angebot
Schon seit einiger Zeit sei der Förderverein Wärmestube um die Versorgung gerade auch der psychisch kranken Wohnungslosen bemüht. Nicht nur in Fachkreisen werde auf diesem Gebiet erhöhter Nachholbedarf attestiert. Lehrieder war zuversichtlich, dass ein entsprechender Antrag des Vereins bald positiv beschieden werden könnte. Der Antrag sehe die Finanzierung einer spezialisierten Fachkraft über die Dauer von zwei Jahren vor, was durchaus als Modellprojekt weit über Würzburgs Grenzen hinaus bewertet werden dürfte.
Ohne ehrenamtliches Engagement wäre der Betrieb von niederschwelligen Einrichtungen wie der Wärmestube nicht aufrechtzuerhalten. Zum Abschluss seines Besuchs überreichte Eberth den beiden Ehrenamtlichen Helga Becker und Gitti Krüger einen herbstlichen Blumenstrauß. Für ihn stünden sie stellvertretend für "Ehrenamtlichkeit mit Herz", die benachteiligten Menschen etwas Licht in den sonst sorgenvollen Alltag brächte.