Die Zielsetzung ist klar seit die Gemeinde Leinach 2006 einen Antrag auf eine Waldflurbereinigung gestellt hat. Nun also sind die Grundstückseigentümer nach langen Jahren des Wartens gefragt, sich sowohl am Arbeitskreis und am Verfahren selbst zu beteiligen. Deshalb appellierte Bürgermeister Arno Mager "an den Gemeinschaftsgeist, um etwas Gutes zu erreichen." Neben der mit dem Verfahren verbundenen Neuordnung der über Jahrhunderte durch die fränkische Realteilung undurchsichtigen Besitzverhältnisse kristallisierte sich bei der Auftaktveranstaltung in der Leinachtalhalle auch heraus, in welche Richtung sich der Wald der Zukunft entwickeln sollte. Schon für Mittwoch, 1. März, wurde das nächste Treffen vereinbart.
Eine überraschend große Zahl an Besucherinnen und Besuchern der Auftaktveranstaltung brachten die besondere Wertschätzung für den Wald innerhalb der Bevölkerung zum Ausdruck. Überrascht von fast einhundert Grundstückseigentümern waren neben dem Bürgermeister-Trio Arno Mager (UBL), Walter Klüpfel (CFW) und Erhard Franz (CSU) auch die Experten Manfred Stadler, Abteilungsleiter am Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), und Forstrat Bernd Günzelmann. In seinen Ausführungen widmete sich ALE-Abteilungsleiter Stadler insbesondere dem Verfahrensablauf. Beim Ziel einer Verbesserung der Bodenordnung als Voraussetzung zu einer effizienten Waldbewirtschaftung auf Grundlage des Flurbereinigungsgesetzes werde das ALE aber nur Hilfestellung geben, verdeutlichte Stadler. Die Durchführung des Verfahrens obliege der zu gründenden Teilnehmergemeinschaft samt eines zu wählenden Vorstands. Seine Hoffnung zur endgültigen Verfahrensanordnung durch das ALE zur Durchführung der Waldflurbereinigung äußerte Stadler für das kommende Jahr.
"Stehaufmännchen-Wald" aus unterschiedlichen Baumarten
Zuversicht zu einem ebenso erfolgreichen Ergebnis zu kommen wie im benachbarten Greußenheim, verbreitete Forstrat Bernd Günzelmann. In diesem Zusammenhang warb Günzelmann um Vertrauen in die künftige Teilnehmergemeinschaft als Untere Flurbereinigungsbehörde. "Ohne Vertrauen geht's nicht, und Waldflurbereinigung bedeutet nicht, ein fertiges Konzept überzustülpen", betonte Günzelmann. Pessimismus sei laut Günzelmann nicht angebracht angesichts der aktuellen Klimakrise. So wie nach den "Steppensommern" in den Jahren 1911, 1947, 1976 wird der Wald auch weiterhin grün bleiben, gab sich Günzelmann optimistisch.
Die besondere Bedeutung des Schwarzkiefernwaldes für die Gemeinde betreffend äußerte Günzelmann die Überlegung, in die Waldflurbereinigung auch Herkunftsversuche verschiedener Kiefernarten zur Sicherung des Kiefernbestandes zu integrieren. Als generelles Ziel zur Sicherung des Waldbestandes empfahl Günzelmann jedoch "einen kaum zu kippenden sogenannten Mehrgenerationen-Mischwald." Dabei handelt es sich, so Günzelmann, um einen "Stehaufmännchen-Wald" bestehend aus unterschiedlichen Baumarten mit Flach-, Herz- und Tiefwurzlern unterschiedlichen Baumalters. Möglich sei dies nach Günzelmanns Überzeugung "selbst auf unseren Muschelkalk-Buckeln".
Schwerpunktthemen des nächsten Treffens am 1. März sind Informationen zur Bewertung des Waldes, Vermessungskosten und Zusammenlegungsgewinne. Neben Einführungen in die Thematik Wegebau werden weitere vorbereitende Arbeitskreistreffen auch Waldbegehungen beinhalten. Von dem 838 Hektar umfassenden Gesamtwaldbestand auf dem Gemeindegebiet befinden sich rund 265 Hektar im Privatbesitz.