
"Wir haben massive Parkplatzprobleme", sagt Frickenhausens Bürgermeister Günther Hofmann. "Ich will die Gärten nicht weghaben, aber ich brauche Parkplätze", skizziert er das Dilemma. Es betrifft vor allem den östlichen Dorfbereich, so das Mühlviertel und die Fischergasse mit der engen Bebauung. Teils werden derzeit Abrissgrundstücke als Parkflächen genutzt. Parkplätze wie auf dem Dreschplatz vor dem Ochsenfurter Tor existieren hier nicht.
Für die Anlieger und die wieder vermehrt vorhandene Gastronomie würden aber Parkplätze gebraucht. Außerhalb der Saison sei es nicht ganz so gravierend, aber im Sommer sei am Dreschplatz und im Dorf alles vollgeparkt. "Zum Glück" kommt Gastronomie dazu, wie er meint und bezieht sich auf das im vergangenen Jahr neu eröffnete Restaurant "Zum Frickenhäuser Fischer" und den "Bären", der kürzlich zum Hotel Wilma umgebaut wurde.
Seine Anregung, die er einmal im Gemeinderat angesprochen und bei der Bürgerversammlung in die Runde gegeben habe, ist, die östlichste Reihe der Dorfmauergärten zwischen Segnitzer Straße und Leinritt in Parkplätze umzuwandeln. Favorisiert wäre die letzte Gartenreihe inklusive des Güßgrabens – wie der Wiesenstreifen heißt. Zum Radweg hin könnte eine Hecke abschließen. An der Segnitzer Straße wie auch zum Kindergartengelände würden die alten Gartenmauern erhalten bleiben. Sie wären gleichsam Sichtschutz.
Abklärung mit dem Denkmalschutz
"Es soll alles zum Ortsbild passen", so seine Überlegung "und möglichst viel erhalten bleiben". "Ich weiß gar nicht, ob es zum Tragen kommt", schränkt er ein. Vom Hörensagen im Dorf und den Informationen, die die Redaktion erreichten, war die Idee jedenfalls schon weiter. Es gab die Vermutung, es würden "Tatsachen geschaffen". Hofmann jedoch sieht zunächst den Marktgemeinderat gefordert und eine Abklärung mit dem Denkmalschutz. Er kann sich vorstellen, dass die Städtebauförderung mitzieht und eine Machbarkeitsstudie gefordert wird.

Die Gärten zu nehmen und den Straßenverkehr aus Richtung Kitzingen vor dem Altort abzufangen, war eine Anregung, wie er sagt. Ob die Idee gut ist und Akzeptanz findet, werde man sehen. Noch sei nichts beschlossen. Im Gegenteil: auch erste Anfragen wegen des Grunderwerbs waren nicht so erfolgreich, wie erhofft. Vier Gärten seien Privateigentum, wie die meisten Gärten in der historischen Anlage. Einen Gartenbesitzer habe er noch gar nicht gefragt. Zwei der zwischen 30 und 70 Quadratmeter großen Gärten gehören der Gemeinde.
Die Idee wurde vor Jahren schon einmal vorgestellt
Planungsunterlagen gebe es noch nicht und deshalb auch keine Zahlen zur Anzahl der Stellplätze, oder den Kosten. Allerdings sei die Idee, wie Hofmann sagt, bereits vor Jahren schon einmal von Stadtplaner Prof. Dipl.-Ing. Martin Schirmer so vorgestellt worden, und damals mit dem Denkmalschutz abgestimmt gewesen. Es sei darum gegangen, wie die Belebung des Altorts gelingen könnte. "Wer kauft denn ein Haus, wenn es keine Möglichkeiten gibt, das Auto abzustellen?", fragt Günther Hofmann. Tatsächlich liegt die fragliche Reihe von Gärten außerhalb des Denkmalensembles Altort. Dieses endet am Güßgraben.
Und Alternativen? Die hat Bürgermeister Hofmann bislang nicht gefunden. Am östlichen Ende des Leinritts sei kaum Platz, vielleicht könnten zwei oder drei Fahrzeuge mehr abgestellt werden. Für Parkplätze am Ortsende, bergseitig in Richtung Segnitz, sieht Hofmann keine Akzeptanz. Das sei zu weit draußen. Angehen will er das Parkplatzproblem definitiv dieses Jahr.