Der Gemeinderat von Eisenheim hat in seiner Sitzung im Juli über die möglichen Ausnahmeregelungen bezüglich der Sperrung des Kaltenhausener Bergs abgestimmt. Dort wird für längere Zeit mit Straßenausbesserungsarbeiten gerechnet. In den vergangenen Wochen konnte man unter Vorlage eines triftigen Grunds eine solche Ausnahmegenehmigung beantragen. Geht der Antrag durch, bekommt man einen Schlüssel für den umklappbaren Pfosten, der die Zufahrt zur Straße versperren wird, und kann den Kaltenhausener Berg weiterhin als "Abkürzung" nutzen.
Von einzelnen Bürgern des Ortes wurde angefragt, ob nicht zumindest die Eisenheimer Anwohner weiter mit dem Auto über die Straße abkürzen dürfen. Unter anderem wird die Fahrt zu Ärzten, Apotheken oder aber auch zum Arbeitsplatz als sinnvoller Grund für eine Zeitersparnis genannt. Dafür müsste die Strecke natürlich weiterhin befahrbar sein, weswegen der Aufbau eines Pfostens wegfallen soll.
Weinbauern in Nutzung weiter erlaubt
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dagegen aus, da man kaum kontrollieren könne, ob wirklich nur Anwohner von der Ausnahmeregelung profitieren. Mitglieder des Rats geben zu bedenken, dass es darum geht Radfahrer und Landwirte zu schützen. Auch für Stefan Reitemeyer (UWG) ist die Sache klar. Vor allem die Fahrt zur Arbeit sei kein Grund, dass eine Zeitersparnis von wenigen Minuten zu rechtfertigen ist.
Den örtlichen Weinbauern wurde die Nutzung der Straße dagegen weiterhin erlaubt. Sie können mit ihrer Flurnummer und ihrem Kennzeichen einen Schlüssel zum Öffnen der Schranke ausgehändigt bekommen.
Auch dem Pflegedienst Nolte wurde die weitere Nutzung gestattet. Hier erachtete das Ratsgremium die mögliche Zeitersparnis als sinnvoll und beschloss mit nur einer Gegenstimme die Ausnahmeregelung.
Antrag der Deutschen Post wurde abgewiesen
Eine Privatperson beantragte eine Genehmigung für die Caritas-Einrichtung des Volkacher Bürgerspitals. Konkret wurde die Benutzung des Weges bei "Notfällen zur Nachtzeit" als notwendig bezeichnet. Gemeinderat Stefan Reitmeyer bemängelte, dass der Begriff "Notfall" nicht näher definiert ist. Außerdem weiß der Gemeinderat nicht, ob der Caritas-Dachverband überhaupt über diesen Antrag in Kenntnis gesetzt wurde. Der Gemeinderat lehnte den Antrag mit 1 zu 11 Stimmen ab.
Zuletzt beriet man über den Antrag der Deutschen Post. Da abgesehen von Zeitersparnis allerdings kein weiterer Grund genannt wurde, handelt man diesen Punkt schnell ab. Der Rat entschied einstimmig dagegen. "Die Post kommt jetzt eben ein paar Minuten später", fasst Bürgermeister Christian Holzinger die Konsequenzen zusammen.
Gemeinderätin Julia Stühler (CSU) gab außerdem zu bedenken, dass die Straße im Winter nicht geräumt wird und dazu noch häufig sehr matschig ist. Das soll bei der Nutzung beachtet werden. Bürgermeister Christian Holzinger verwies darauf, dass die Benutzung auf eigene Gefahr erfolgt.