Es ist eine ärgerliche Situation, die immer wieder in der Altstadt auftritt: Ein Bewohner will seine paar Flaschen Altglas entsorgen und steht dann vor einem überfüllten Glascontainer. Und eine ganze Armada weiterer Flaschen steht schon drumherum, ein unschöner Anblick.
Ein Verursacher scheint schnell gefunden: die Gastronomie mit ihren vielen Kneipen und Restaurants in der Innenstadt. Zu viele Wodka- oder Champagnerflaschen stehen da für einen Privathaushalt auf einem Fleck. Dürfen Gastronomen ihr Altglas überhaupt in den Containern entsorgen?
„Ja“, sagt Harald Kunzmann, Geschäftsführer der Würzburger Recycling GmbH (WRG). „Die Wirte dürfen das.“ Die Abholung des Altglases wird von den Getränkeerzeugern über das Duale System bezahlt. Und jeder Endverbraucher kann diese Dienstleistung in Anspruch nehmen, auch Wirte. Bezahlt ist sie ja schon. Arbeiten wie das Leeren von Containern werden ausgeschrieben. Die WRG, ein Tochterunternehmen der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV), ist als Subunternehmer in Würzburg in Sachen Altglas unterwegs. „Standorte und Anzahl der Container legt die Stadt fest,“ erläutert Kunzmann den Ablauf.
„Wir kennen das Problem übervoller Behälter“, sagt der Geschäftsführer. „Es tritt oft an Weihnachten und Neujahr auf. Und dann fahren wir die Standorte häufiger an.“ Ärgerlich wird es für die Männer von der WRG, wenn viele Flaschen, wie kürzlich in der Karmelitenstraße gesehen, neben dem Container abgeladen werden. Dann müssen die Entsorger Flasche um Flasche anpacken und in den Laster werfen. Grundsätzlich gilt: Ist ein Behälter voll, muss jeder Nutzer einen anderen Standort nutzen.
Das Problem lässt sich auch nicht durch weitere Container lösen. Kunzmann: „Die Aufstellfläche ist in der Innenstadt beschränkt.“ 138 Standorte gibt es in ganz Würzburg mit je drei Behältern. In der Innenstadt sind es 18 Aufstellorte.
Wie reagiert die Stadt Würzburg auf die Flaschenlandschaft neben den vollen Behältern? „Wir setzen hier weniger auf Strafe, sondern auf Zusammenarbeit. So appellieren wir an den Endverbraucher, den nächsten Container anzufahren und gleichzeitig die WRG zu informieren, dass der Behälter geleert werden sollte. Diese Telefonnummern findet man an jedem Standort.“
Mein Vorschlag: in diesem Fall eine kleine webcam installieren und bei Überfüllung den Entleerdienst rufen. Hat den Vorteil, daß man auch gleich sehen kann, wer den Müll widerrechtlich "entsorgt".
Nur: Was hilft es, einen anderen Standort aufzusuchen, wenn der auch schon voll ist?