Abgasskandal und Dieselverbote: Auch in Ippesheim gibt es jetzt Umweltzonen. Zumindest im Fasching. Auch zwei Dreierräte erhielten keine Plakette mehr und mussten durch jüngere Modelle ersetzt werden, denn auf die Einhaltung der neuen Grenzwerte achtet in Ippesi ein neuer Ordnungsbeamter sehr streng. Auch das Publikum war in Zonen zwei bis vier eingeteilt, was Auswirkungen auf die "Kohlrabi-Rufe" hatte, was dem normalen Helau entspricht. Doch die Ippesheimer heißen im Volksmund nun einmal Kohlraben.
Einen Elferrat gibt es beim Ippesheimer Fasching in der ASV-Sporthalle nicht, dort führt ein Dreierrat durch das abwechslungsreiche und bunte Programm. Doch nur Friedrich Meixner hatte überraschenderweise eine Plakette bekommen - er ging als Oldtimer durch. Neu im Bunde waren der Unterfranke Jens Koschnicke und der Schwabe Andreas Stegmüller. Die drei waren dann auch für die Witze zwischen den einzelnen Auftritten zuständig. Zum Beispiel: "Smog im Schlafzimmer - dicke Luft und kein Verkehr".
Büttenredner, Tänze und Show-Acts wechselten sich ab. Brunhilde Pfannes widmete sich in diesem Jahr dem menschlichen Unterschied. Sie machte aber auch keinen Halt vor Vegetariern und militanten Tierschützern, die ihr sogar die Thunfisch-Pizza beim Italiener vermiesen wollten.
ASV-Vorsitzender kam als Putzfrau
ASV-Vorsitzender Benjamin Herrmann, der schon als Putzfrau verkleidet, einen saubere Begrüßung hingelegt hatte, hatte als Ordnungsbeamter eine Umweltzone eingerichtet. An der Reuscher Straße beim Friedhof darf kein Auto mehr durch. Die Luft sei dadurch schon besser geworden. Er musste aber einräumen, dass das den direkten Anliegern nicht mehr viel nütze. Für den Dreierrat hatte er Atemschutzmasken dabei und für manchen Zuhörer bestimmte Plaketten.
Als altgedienter Soldat riss Jens Koschnicke seine Witze wie immer gekonnt, ebenso wie Claus Fragner, der sich der Frage "Was brauche ich zum Glück?" widmete.
Heinrich Stang und Richard Müller schlüpften wieder in ihre Paraderolle als Elfriede und Luise. Die Lachmuskeln wurden da sehr strapaziert. Nicht nur, weil Elfriede, wenn sie acht Schoppen getrunken hat, sich ein Taxi nimmt. Nein, weil sie es dann auch wieder zurückbringt. Sie widmeten sich alltäglichen Themen wie dem Foto schießen mit Handys, was früher ja mit den Telefonen mit Wählscheiben nicht möglich gewesen sei. Die passenden Einspielungen wurden insbesondere von der Zone vier im Publikum kräftig und lautstark mitgesungen.
Bürgermeister mit Augenmaske am Mikrofon
Eine gesungene Einlage gab es vom Hofsänger Ulrich Beigel, der nach eigener Aussage auch schon größere Säle leer gesungen hatte. Viel Applaus gab es für ihn besonders für seinen Handy-Song zur Melodie von "Mandy" und für sein Fastenlied. Sein Fazit: "Wenn man seine Figur behalten will, muss man auch essen, wenn man keinen Hunger hat".
Keiner im Publikum war vor Marco und René Klenk sicher. Ihre Show-Acts gelingen ohne Worte. Ob nun Ippesheims Bürgermeister Karl Schmidt mit Augenmaske am Mikrofon stand und nicht wusste was um ihn herum geschah und nur das Lachen im Publikum hörte, oder ob es drei Gäste waren, die bestimmte Bewegungen absolvieren mussten, oder vier Mädels, die sich erst auf leeren Getränkekisten im Viererverbund legen durften und sich dann, der Kisten beraubt, so halten mussten. Gymnastikmatten wären da auf der harten Bühne doch hilfreich gewesen.
Die Dancinggirls, hatten sich dem Thema Wasser gewidmet und wirbelten als kleine Wassertröpfchen zur Freude der Besucher über die Bühne. Viel Beifall gab es auch für die Jugendgarde, die Damengarde und den Schautanz der Damen. Bunt war wie immer auch der Auftritt des Männerballetts des FV Uffenheim. Als Straßenkehrer begeisterte diesmal das Männerballett des ASV Ippesheim in der Umweltzone Sportheim.