
Fast wäre das A-Klasse Spiel der Randersackerer Fußballer in der A-Klasse noch abgesagt worden. Der Gegner SG SV Kleinochsenfurt/Gnodstadt II hatte nicht genügend Spieler zur Verfügung und wollte nicht antreten. Das war gar nicht nach dem Geschmack der Randersackerer.
Nicht, dass sie so versessen auf das Spiel waren, sie hatten sich für den Anstoß etwas besonderes einfallen lassen. Den Anstoß zum Spiel sollten der neue Pfarrer Tobias Fuchs und die Deutsche Weinprinzessin Klara Zehnder ausführen. So war es geplant. Fuchs ist noch neu in der Weinbaugemeinde und wollte gerne mit dabei sein, Klara Zehnder hatte sich in Form von Randersackers Weinprinzessin Madeleine Füssl gewünscht und auch bekommen.
"Wir wollten den Zuschauern einfach mal exklusives bieten", begründete Manfred Raupsch, Vorsitzender der Randersackerer Fußballer, die Aktion. Dafür wurde in den Medien die Werbetrommel gerührt. Es war nicht so einfach, alle drei Akteure auf einen gemeinsamen Termin zu verpflichten. Zehnder hat viele Repräsentationsauftritte, Pfarrer Fuchs ist in der Gemeinde unterwegs und auch Madeleine Füssl hat neben ihrer Arbeit viele Repräsentationstermine. Und doch klappte alles perfekt.
Während die beiden Hoheiten keinen besonderen Bezug zum Fußball haben, hat Pfarrer Fuchs früher gerne gekickt. Entsprechend wurde auch das Anstoßzeremoniell festgelegt. Die beiden Damen berührten zuerst den Ball, spielten einen kurzen Pass und der Pfarrer durfte ihn dann zu den eigentlichen Akteuren weiterleiten.
Bei der Platzwahl war bestimmt worden, dass die Kleinochsenfurter Anstoß haben. So wurde das runde Leder also zu ihnen gespielt, nachdem Schiedsrichter Simon Keller angepfiffen hatte. Danach schauten sich die "VIP-Gäste" das Spiel von der Tribüne auf ihrem Sofa aus zusammen mit den vielen anderen Zuschauern an.
"Normalerweise haben wird so 20-25 Zuschauer, heute sind es deutlich mehr", freute sich Manfred Rapsch, dass die Werbeaktion ein Erfolg wurde. Vorsichtige Schätzungen gehen von knapp 200 Zuschauern aus, die ihren Spaß an dem Spiel hatten.
Dabei hatten die Randersackerer Abergläubischen schon Angst, dass das Spiel verloren geht. Der Vorgänger von Pfarrer Fuchs hatte den Kickern kein Glück gebracht. Immer wenn er auf der Anlage am Sonnenstuhl auftauchte, verloren die Kicker das Spiel. Das war mit Pfarrer Fuchs nicht so. Die SG Randersacker gewann das Spiel nach 90 Minuten mit 5:0. Klar, dass der Pfarrer wiederkommen soll und auch die Weinhoheiten seien wieder gern gesehen, so das Fazit der Spieler, die sich von der Aktion der Abteilungsleitung gut unterstützt sahen.