Seit vielen Jahren schon findet dieser „europäische Austausch“ statt: Jetzt, zum Schuljahresbeginn, besuchten wieder Schülerinnen und Schüler aus Kolbudy (Polen) die Partnerstadt Uffenheim. Alle 19 Jugendlichen waren in Familien untergebracht. Wie bereits in den Jahren zuvor kooperierten dabei erneut die Mittelschule und die Bomhardschule; einige Jugendliche waren bei Mittelschülern, andere bei Gymnasiasten oder Realschülern in der Familie, berichtet eine Pressemitteilung der Christian-von-Bomhard-Schule, der die nachfolgenden Informationen entnommen sind. Im Mai nächsten Jahres ist der Gegenbesuch geplant, auf den sich nicht nur die beteiligten Kinder freuen, sondern ebenso die Begleiter beziehungsweise die gastgebenden Lehrer, denn mit vielen Gästen haben sich im Lauf der Jahre freundschaftliche Beziehungen entwickelt.
Überpünktlich traf am Montagmorgen der polnische Bus in Uffenheim ein. Nach dem Aussteigen ging es zum gemeinsamen Frühstück mit den gastgebenden Jugendlichen in die Alte Kelterei. Dort zeigte sich schnell der „Kern“ des Austausch-Gedankens: Obwohl sich die Gastgeber und die Gäste zuvor noch nie gesehen hatten, gab es bei der Zuteilung der polnischen Jugendlichen zu den deutschen Schülerinnen und Schülern strahlende Gesichter, herzliche Umarmungen und anschließend – zahlreiche Gespräche auf Deutsch oder eher auf Englisch; ein herzliches Miteinander war spürbar.
Beim weiteren Frühstück unterhielt man sich dann über Hobbys, Haustiere, Geschwister oder die Schule. Alle deutschen Schüler nahmen dann ihre Gäste mit in den Unterricht, während die begleitenden Lehrer ebenfalls in den Unterricht bei der Mittelschule „reinschnuppern“ konnten. Nach Schulschluss fuhren die deutsch-polnischen Paare nach Hause und verbrachten den Nachmittag/Abend in der Familie (Kennenlernen, Essen, Spiele, erzählen). Die polnischen Kollegen ließen mit den Schulleitern Hentschel, Specht und Lischka den Abend bei einer Pizza ausklingen.
Am nächsten Morgen traf man sich in der Christian-von-Bomhard-Schule und fuhr gemeinsam nach Bullenheim zum Weingut „Dürr“. Dort nahmen die Schüler an der Aktion „Der Weg der Trauben“ teil. Julia Dürr zeigte im Weinberg, wie Trauben gelesen werden, in Behälter („Bütten“) gefüllt werden und wie anschließend alles in das Weingut gefahren und in die Presse gegeben und gepresst wird. Viele Jugendliche kauften für ihre Eltern Wein ein, denn in Polen gibt es nicht sehr viel davon. Nach dem Mittagessen in der Alten Kelterei stand am Nachmittag der Sport im Mittelpunkt: Beim Fußball und Basketball spielte man dann „Nationen-gemischt“ gegen- oder miteinander.
Als „Belohnung“ für die gastgebenden Familien, die eine Woche lang ein „zusätzliches Kind beherbergten“, fand am Abend ein gemeinsames Grillen mit allen deutschen und polnischen Schülern und den Eltern der deutschen Schüler in der Alten Kelterei statt. Auch Bürgermeister Wolfgang Lampe und der Vorsitzende des deutsch-polnischen Vereins, Thomas Gröschel, schauten vorbei und beteiligten sich an den intensiven Unterhaltungen.
Am Mittwoch ging es nach Würzburg, um unter anderem die Festung zu besichtigen. Kaum wieder zurück an der Schule gab es „völkerverbindendes Backen“. In Gruppen wurde Pizzateig belegt und der Holzofen in der Mittelschule wurde eifrig befeuert, damit nach der Aktion alle satt wurden. Der Donnerstag stand erneut ganz im Zeichen des gemeinsamen Sporttreibens: Die polnischen Gäste machten in regulären Sportstunden mit und probierten sich in ganz vielen unterschiedlichen Sportarten aus, bevor sie mit ihren Gastgebern den letzten Nachmittag/Abend bei ihren „deutschen Familien“ verbrachten.
Am Freitag war es dann soweit, der Abschied kam viel zu schnell, da die Jugendlichen bereits nach wenigen Tagen gemerkt hatten, hier sind nicht „Polen“ da, sondern Jugendliche „wie du und ich“. In den knapp fünf Tagen waren Freundschaften entstanden, was beim abschließenden Frühstück und am Bus zu sehen war: es gab herzliche Umarmungen und traurige Gesichter. Alle freuen sich schon auf ein Wiedersehen im Mai 2025 in der Partnerstadt Kolbudy. Natürlich bleiben dank Handy viele im direkten, herzlichen Kontakt, endet die Pressemitteilung.