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WÜRZBURG
Weniger Schlägereien dank der „Safer Party“
Um Schlägereien und Sachbeschädigungen vor allem im Umfeld von Clubs und Diskotheken einzudämmen, haben Polizei, der Hotel- und Gaststättenverband (BHG) und die Stadt vor einem Jahr die Aktion „Safer Party – rote Karte für Krawallmacher“ ins Leben gerufen – mit Erfolg.
Von unserem Redaktionsmitglied Holger Welsch
 |  aktualisiert: 03.11.2008 19:33 Uhr

Jetzt sind auch die Suchtprävention des Diakonischen Werkes und der Einzelhandelsverband mit im Boot. Einen Gegner haben alle: Den nach wie vor starken Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen, Auslöser der meisten Gewalttaten.

Die Zahl der schweren Körperverletzungen im Stadtgebiet ist von 137 zwischen Januar und September 2007 auf 83 Fälle im Vergleichszeitraum 2008 gesunken, zog Walter Ehmann, Leiter der Polizeiinspektion Ost, vor Journalisten eine positive Bilanz von „Safer Party“.

Dazu trage die enge Zusammenarbeit mit zwölf Gastronomiebetrieben und Diskotheken bei, insbesondere mit Türstehern und Sicherheitspersonal. „Das funktioniert sehr gut“, so Ehmann. „Sobald eine Straftat vorliegt, werden wir verständigt.“

Das sei nicht immer so gewesen. „Plötzlich haben wir auch Zeugen“, freut er sich über eine Handhabe gegen Krawallmacher und Gewalttäter. Die Kompetenzen seien klar geregelt: „Security-Leute sind keine Hilfssheriffs.“

Eine positive Bilanz zog auch Michael Schwägerl. Der BHG-Geschäftsführer berichtete von neun Hausverboten für Krawallmacher, das dann zwei Jahre lang für den Eintritt in alle an der „Safer Party“ beteiligten Betriebe gilt.

„Es hat Wirkung gezeigt, das spricht sich herum“, sagte Schwägerl. Bislang sei keiner der neun, allesamt Männer über 25, noch mal aufgefallen. Laut Schwägerl werden bald drei weitere Lokale mitmachen.

Mit dabei sind neuerdings Diakonie und Einzelhandel. „Wir setzen auf ein Erfolgsmodell“, sagte Jürgen Keller von der Suchtpräventionsstelle. Mit Aufklärung und Schulung wolle man alle Beteiligten unterstützen.

Der Handlungsbedarf bei Jugendlichen ist laut Keller enorm: „Es wird gesoffen bis zum Umfallen. Und das immer mehr und immer öfter.“

Hoffnungsfroh stimmt ihn, dass bei einer Kontrolle in den beteiligten Betrieben kein einziger Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz auszumachen war.

Ausweiskontrolle funktioniert


Dass kein Alkohol unerlaubterweise an Jugendliche verkauft wird, dazu will der Einzelhandelsverband beitragen. Bezirksgeschäftsführer Volker Wedde kündigte Infoblätter und Schulungen an.

Laut Kommunalreferent Wolfgang Kleiner funktioniere die Ausweiskontrolle durchs Verkaufspersonal schon gut. Problematisch sei eher, so der Tenor der Beteiligten, dass häufig die Älteren für Jugendliche den Alkohol besorgten.

Zudem werde die „Droge Nummer eins“ Alkohol als gesellschaftliches Problem oft unterschätzt.

 
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