Krieg, Hunger, Folter, Sklaverei und die Folgen des Klimawandels sind die Ursachen: Nach Angaben der UNO Flüchtlingshilfe sind weltweit 82 Millionen Menschen auf der Flucht. Am Weltflüchtlingstag haben zahlreiche Würzburger Organisationen, unter ihnen die Seebrücke, Sea-Eye Würzburg und "Mehr als 16a" Solidarität mit Geflüchteten gefordert und die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union kritisiert.
Etwa 120 Menschen verschiedener Nationalitäten versammelten sich am Sonntagnachmittag am Bahnhofsvorplatz und zogen nach einer ersten Kundgebung durch die Innenstadt zum Marktplatz. "Diese Demonstration soll zeigen, dass Menschen Sicherheit suchen dürfen. Flüchten ist ein Menschenrecht", betonte ein Sprecher der Initiative "Jibbern". Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für alle Menschen, die die Flucht aus ihren Heimatländern nicht überlebt haben oder unter teilweise unmenschlichen Bedingungen leben müssen.
Bilder von Künstlerinnen und Künstlern aus Moria
Eine Sprecherin der Geflüchtetenhilfe "Hermine e.V." kritisierte die Rolle Deutschlands und Österreichs im Rahmen der "Abschottungspolitik" der EU: Durch systematischen wirtschaftlichen und politischen Druck würden die Länder an den Außengrenzen Europas "dazu gezwungen, die Drecksarbeit zu erledigen und die Abschottung voranzutreiben"
"Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall" riefen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihrem Weg zum Unteren Markt, wo der Ausländerbeirat zusammen mit dem Bündnis für Zivilcourage noch einmal die Bilder der Ausstellung "Pictures from Moria" mit Bildern von Künstlerinnen und Künstlern aus dem griechischen Flüchtlingslager zeigte, die zuvor in 21 Schaufenstern in der Innenstadt zu sehen waren.
Gerade an einem Tag wie dem "World Refugee Day" gehe es nicht nur um schockierende Zahlen und Statistiken: "Es geht um die Menschen, die sich aufgrund der unsolidarischen und rassistischen Einstellung der EU in unsicheren und prekären Situationen befinden", sagte Baris Yüksel als Sprecher des Zivilcourage-Bündnisses.
Am Badesee zu flacken macht bestimmt richtig Spaß, wenn man weiß, wie es am "nassen Grab Europas" zugeht. Wohl bekomm's!