
Die Verbandsversammlung des Schulverbands Bergtheim hat die Jahresrechnung 2023 festgestellt und entlastet, die Haushaltssatzung für das Jahr 2025 verabschiedet und den Finanzplan für die Jahre 2024 bis 2028 genehmigt. Zum Grundschulverband gehören die Gemeinden Bergtheim, Hausen und Oberpleichfeld. Zum Stichtag am 1. Oktober 2024 gehen 327 Kinder aus diesen Gemeinden in die "Grundschule Bergtheim".
Seit Jahren ist die Schule mit ihren zwei Schulstandorten Bergtheim und Erbshausen zu klein. Nur zwölf Klassen sind genehmigt, aber im Moment werden 15 Klassen beschult. Rektorin Stephanie Kordmann rechnet zum nächsten Schuljahr mit so vielen Anmeldungen, dass es vier Klassen mit Erstklässlern geben wird. Dann würde die Schule in jeder Jahrgangsstufe vierzügig sein und somit 16 Schulklassen haben.
Wegen der Platznot sind jetzt schon zwei Schulklassen nach Hausen ausgelagert. Dafür wurde das ehemalige Schulhaus wieder aktiviert. Bürgermeister Bernd Schraud kann einen dritten Klassenraum anbieten, aber keine Nebenräume für das Unterrichtsfach Werken und Gestalten, für die Teilung der Religions- und Ethikstunden, Förderstunden, die Arbeit in Kleingruppen oder bestimmte Tests.
"Der Musikverein hat sein Domizil im Schulgebäude. Ich habe noch keinen neuen Raum für ihn", verwies der Hausener Bürgermeister auf ein Dilemma. Seit einem halben Jahr würde er auf die schriftliche Bestätigung eines zugesagten Förderbescheids für den Umbau des "Haus am Plätzle" warten. Dort könnte der Musikverein einmal einziehen. Ohne Förderbescheid könne die Gemeinde keine Aufträge erteilen. Gespräche mit dem Musikverein Hausen werden geführt.
Kosten für Schulhauserweiterung auf 6,5 Millionen Euro geschätzt
Demnächst wird das Schulgebäude in Erbshausen in den Besitz des Schulverbands Bergtheim übergehen. Die Verträge würden "beim Notar liegen" und zur Unterschrift vorbereitet. Es ist das Ziel, das Schulgebäude in Erbshausen zu vergrößern und dann zwei gleich große Schulstandorte mit jeweils acht Klassen plus Mittagsbetreuung zu haben. Für die Schulhauserweiterung rechnet der Schulverband mit 6,5 Millionen Euro.
In den kommenden Jahren werden aufgrund der Platznot weiter Lösungen gebraucht. Rektorin Kordmann und Schulverbandsleiter Bürgermeister Konrad Schlier aus Bergtheim denken an Leihcontainer, eine noch effektivere Mehrfachbelegung von Räumen oder nötige Transporte von Schulkindern in andere Schulhäuser. Das würde jedoch höhere Schulbuskosten nach sich ziehen.
Der Haushalt des Schulverbands Bergtheim umfasste im Jahr 2023 knapp 1,228 Millionen Euro. Davon entfielen 1,111 Millionen auf den Verwaltungshaushalt und 117.000 auf den Vermögenshaushalt. Es gibt keine Verbindlichkeiten und keine Schulden. Die beiden örtlichen Rechnungsprüfer Bruno Strobel und Martina Rottmann hatten keine Beanstandungen und keine Anmerkungen. Die Verbandsräte genehmigten die Jahresrechnung 2023 und erteilten die Entlastung.
Der Haushaltsansatz 2025 umfasst rund 1,771 Millionen Euro. Er verteilt sich mit 1,263 Millionen auf den Verwaltungshaushalt und 508.000 Euro auf den Vermögenshaushalt. Sandra Pfeuffer von der Finanzverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim rechnet mit einer Entnahme aus der Rücklage von 207.600 Euro.
Für die Schulverbandsumlage wurden 980.000 Euro festgelegt. Sie verteilen sich auf die 327 Schülerinnen und Schüler und betragen somit knapp 2997 Euro pro Schüler. Zum Stichtag waren es 165 Kinder aus Bergtheim, 114 aus Hausen und 48 aus Oberpleichfeld. Die Investitionsumlage beträgt 300.000 Euro und somit gut 917 Euro pro Grundschulkind.
Mit Beginn des Schuljahres 2025/26 gibt es an der Grundschule Bergtheim keine gebundenen Ganztagsklassen mehr. Das Schulsystem wird komplett auf die offene Ganztagsschule umgestellt. Die Trägerschaft der Mittagsbetreuung in Kurz- und Langgruppen übernimmt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Bezirksverband Unterfranken.