Vor allem in Güntersleben und Rimpar stößt die ab April geplante Vollsperrung der Kreisstraße Wü3 zwischen Gadheim und Veitshöchheim auf deutliche Kritik. Bei einer Besprechung im Straßenbauamt haben die Planer zwei Alternativen verworfen, wie nun Bürgermeister Burkard Losert im Marktgemeinderat mitteilte: Weder in Abschnitte aufgeteilte Bauarbeiten, wie ein Günterslebener Ingenieur vorgeschlagen hatte, noch der Vorschlag von Bürgermeister Losert fanden Zustimmung.
Losert hatte angeregt, die eigens für die Umleitung der Busse für 315 000 Euro hergestellte Trasse so auszubauen, dass sie zumindest Teile des Individualverkehrs nutzen könnten. Beide Vorschläge gelten als nicht umsetzbar, beziehungsweise als zu teuer. So stört die Fernwasserleitung, an die Veitshöchheim angeschlossen ist. Auch die schmale Sendelbachstraße von Gadheim zur B 27 entfällt als Umleitung. Sie wäre dem Verkehr nicht gewachsen. "Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt", fasste Losert den derzeitigen Stand zusammen.
Landrat reagiert auf Petition
Noch unklar ist, inwiefern die von Bürgern angestoßene Internet-Petition an den Landrat Folgen hat: Sie wurde 2392-mal unterzeichnet. Der Initiator Christian Storath hat sie am 20. Januar, übergeben. Es gibt bereits eine erste Reaktion des Landrats. Er hat zugesichert, dass er von den zuständigen Behörden "Vorschläge zur Entschärfung der Situation" haben möchte. Es könnte also noch Bewegung in die Sache kommen.
Nach derzeitigem Stand setzt das Straßenbauamt auf eine weiträumige Umleitung. Schon in Gramschatz soll es für Fahrer aus Arnstein Hinweisschilder geben, die auf die Sperrung verweisen. Eine Empfehlung über Retzstadt auszuweichen, gibt es dennoch nicht. Hier stellt sich der Landkreis Main-Spessart quer. In Güntersleben soll zudem eine Umleitung über die steile und schmale Ortsverbindungsstraße nach Thüngersheim, bekannt als "die Schrann", zur Verfügung stehen.
Verkehrskollaps am Marktplatz
Für Rimpars Straßen bedeutet die Sperrung, dass ab April bis voraussichtlich Dezember gut 3000 Fahrzeuge mehr am Tag durch den Ort rollen. Schon heute sind die Straßen zu manchen Tageszeiten deutlich überlastet. Rimpars Dritter Bürgermeister Oliver Voll befürchtet denn auch am Marktplatz einen Verkehrskollaps. Um dies zu vermeiden, soll ein "eingeschränktes Halteverbot" in der Günterslebener Straße erlassen werden.
Verbilligte Bustickets, die der Landkreis für die Betroffenen angekündigt hat, trafen zwar auf Zustimmung im Rat. Dies sei jedoch kein ernstzunehmender Ausweg, um den Verkehr spürbar einzudämmen, stellte Bernhard Weidner (CSU) fest.
Auf ein weiteres Problem wies Peter Schneider (SPD) hin: Die Maidbronner Straße, ebenfalls eine Kreisstraße, über die der Verkehr zur B19 abfließt, sei bereits jetzt in einem sehr schlechten Zustand. Er befürchtet nun, dass die Straße samt Pleichachbrücke zum Jahresende "vollends kaputt" ist und warnte vor Schäden an den Kanälen und Wasserleitungen. "Der Landkreis steckt seit Jahrzehnten keinerlei Geld mehr in seine Straßen", kritisierte er. Am Ende bleibe die Gemeinde auf den Kosten sitzen.