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WÜRZBURG
Weißwurst und rote Nasen im Kiliani-Festzelt
Sommer auf dem Kiliani       -  Eine feucht-fröhliche Abkühlung hat's auch auf Kiliani.
Foto: Daniel Peter | Eine feucht-fröhliche Abkühlung hat's auch auf Kiliani.
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:10 Uhr

Es war ein heißes Wochenende auf Kiliani, und das nicht nur der sommerlichen Temperaturen wegen: Am Samstag ein brechend volles Festzelt mit den Würzburger „Würzbuam“, am Sonntag dann das klassische Kiliani-Radeln und Kiliani-Boxen im Festzelt.

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Seit 31 Jahren organisiert das Kampfsportereignis Karl Heinz Wolfstädter, tatkräftig unterstützt von seiner Frau Hannelore. Der ehemals aktive Boxer ist heute 70 Jahre alt und seit langem Abteilungsleiter Boxen bei den Würzburger Kickers. Bürgermeister Adolf Bauer dankte den beiden und ihren Helfern bei der Eröffnung. Wohlstädter hatte sich seinerseits zum Auftakt bei den Sponsoren bedankt, allen voran bei der Würzburger Hofbräu.

Zu Gast waren die Boxer aus der Tschechischen Stadt Usti nad Labem, die sich mit den Kämpfern der Kickers in allen Gewichtsklassen maßen. Selten hat man bei diesem Ereignis das Festzelt so voll gesehen, und so gab es für die vielen Besucher zum Weißwurstfrühstück auch ein paar blutige Nasen.

Wie die Umsätze auf dem diesjährigen Kiliani-Volksfest sind, ist noch nicht genau ausgezählt. Hofbräu-Geschäftsführer Norbert Lange geht nach einem ersten Überblick davon aus, dass in etwa das gute Niveau des Vorjahres erreicht wird. Für einen deutlichen Absatzrückgang hat die Fußball Europameisterschaft gesorgt. Vor allem bei den Spielen der deutschen Mannschaft war der Festplatz so gut wie leer gefegt. Das Festzelt, ausgestattet mit einer riesigen Leinwand und Bildschirmen an den Seiten, war zwar bei den Übertragungen sehr gut gefüllt. Doch die Besucher waren nur am Spiel interessiert, so dass sich der Absatz an Speisen und Getränken sehr in Grenzen hielt, bilanziert Festwirt Michael Hahn. Nach dem Ausscheiden der Deutschen ging dann gar nichts mehr.

Auch das zeitgleich laufende Weinfest im Hofgarten hat offensichtlich Auswirkungen auf die Umsätze der Schausteller und Wirte. Wegen der Termine des Mozartfestes war es in diesem Jahr zu dieser Überschneidung gekommen, was Festwirt Hahn sehr bedauert. Auch das Hofgartenweinfest war am Samstag wieder brechend voll. Dass das Festzelt dennoch gut besucht war, liegt offensichtlich zum einen an den zahlreichen jungen Besuchern, zum anderen daran, dass der Einzugsbereich des Kilianifestes weit über Würzburg hinausreicht.

Bei einer kleinen Show-Einlage der „Würzbaum“ zeigte sich, dass offensichtlich mehr Besucher aus dem Umland als aus der Stadt selbst im Festzelt waren. Aber auch der Aufschrei der Hessen und Baden-Württemberger war nicht zu überhören. Ein Tisch war auch mit Schotten im Schottenrock belegt.

Rund 200 Teilnehmer zählte die Kiliani-Radl-Tour am Sonntagvormittag, organisiert diesmal nicht mit der Radsportgemeinschaft, sondern mit dem gemeinnützigen Verein Projekt Würzburg. Am Ende kamen 1000 Euro in die Kasse, die an die Initiative „Abenteuerland“ geht, die Freizeitangebote für junge Menschen organisiert.

Weniger positiv fiel die Bilanz des Roten Kreuzes aus: Unbekannte hatten wohl in der Nacht zum Freitag an ihrer Sanitätsstation ein großes Werbebanner gestohlen. Das Banner wies nicht nur auf die dahinter liegende Sanitätsstation hin, es diente zugleich als Sichtschutz vor neugierigen Blicken, so BRK-Bereitschaftsleiter Michael Schwarz.

Zur Kiliani-Halbzeit meldet BRK Wachdienstleiter Markus Miller „ein gewöhnliches Einsatzgeschehen“: Bis einschließlich Samstagabend wurden zehn Festbesucher mit dem Rettungsdienst zur weiteren Diagnostik und Therapie in Kliniken transportiert. Am meisten Sorge machte darunter ein junger Mann, der nach einem Schlag ins Gesicht bewusstlos zusammengebrochen war. Am häufigsten wurden die ehrenamtlichen Sanitäter zu Einsätzen mit alkoholisierten Personen gerufen. Ein 14-jähriger Junge wurde mit einer Alkoholvergiftung in eine Kinderklinik eingeliefert, zwei Mädchen mit 15 und 17 wurden nach übermäßigem Alkoholkonsum ihren hinzugerufenen Eltern übergeben. Abgesehen von der Ausgabe von mehreren Metern Pflasterstreifen, versorgte das BRK bis Sonntagfrüh 28 Patienten an seiner Sanitätsstation.

Seinen Abschluss findet das Kiliani-Volksfest am kommenden Sonntag mit dem Oldtimer-Treffen und Weißwurstfrühstück am Vormittag ab 10 Uhr und dem großen Kiliani-Feuerwerk um 22.30 Uhr. Am heutigen Montag steht noch ein Highlight auf dem Programm, das wieder für ein rappelvolles Festzelt sorgen wird: der Auftritt der Kultband „Troglauer Buam“ aus der Oberpfalz.

Sommer auf dem Kiliani       -  Trotz schweißtreibender Temperaturen kamen am Wochenende wieder Tausende zum Festplatz.
Foto: Daniel Peter | Trotz schweißtreibender Temperaturen kamen am Wochenende wieder Tausende zum Festplatz.
Sommer auf dem Kiliani       -  Da heißt's cool bleiben.
Foto: Daniel Peter | Da heißt's cool bleiben.
„Huh, Huh, Huh . . . “– auch Kiliani wird von der allgemeinen „Islandisierung“ erfasst. Das ganze Zelt machte mit beim Schlachtruf, der seit den EM-Auftritten der tapferen Island-Elf selbst bei Nicht-Fußballfans bekannt ist.
Foto: Andreas Kneitz | „Huh, Huh, Huh . . . “– auch Kiliani wird von der allgemeinen „Islandisierung“ erfasst.
 
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