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Würzburg
Wein und Dienst am Menschen
Barbara Becker interviewte bei ihrer Moderation (v.l.): Prof. Dr. Mathias Mäurer, Katharina Gütlein und Dr. Michael Weis.
Foto: Peter Doneis | Barbara Becker interviewte bei ihrer Moderation (v.l.): Prof. Dr. Mathias Mäurer, Katharina Gütlein und Dr. Michael Weis.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 11.11.2021 02:39 Uhr

Einen ganz besonderen Abend zur Unterstützung der in der Pflege tätigen Menschen erlebten die Mitglieder der Weinbruderschaft Franken im Gartenpavillon des Juliusspitals. Dort informierten Vertreter der Initiative "Dienst-Tag für Menschen" der Stiftungen Juliusspital, Bürgerspital und Blindeninstitut die rund 60 Gäste über die Motivation der vielen engagierten Menschen, die sich täglich in den drei Stiftungen um alte, kranke oder behinderte Menschen kümmern. Als Zeichen der Solidarität der Weinbruderschaft für die engagierte Arbeit der Pflegekräfte übergab der Vorsitzende Peter Schwappach ein Spendenkästchen mit 3000 Euro an Annette Noffz, stellvertretend für die Initiative.

Moderiert von der zweiten Vorsitzenden Barbara Becker erklärten zunächst die Leiter der drei Stiftungen, Walter Herberth (Juliusspital), Annette Noffz (Bürgerspital) und Johannes Spielmann (Blindeninstitut), warum sie vor rund einem Jahr diese Initiative ins Leben gerufen hatten: nachdem die Menschen in "helfenden" Berufen (Pflege, Gesundheitswesen, Behindertenhilfe) in der ersten Welle der Corona-Pandemie viel Beifall und Wertschätzung erfahren haben, wollen die Initiatoren erreichen, dass es nicht nur beim Applaus bleibt. Vielmehr soll diese gesellschaftliche Anerkennung ihren dauerhaften Niederschlag in konkreten Verbesserungen der Berufe finden. Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, haben deshalb Mitarbeiter und Leiter ein Jahr lang jeden Dienstag bis zu den Bundestagswahlen 2021 in einer stillen und stationären Kundgebung demonstriert, erst in Würzburg, dann auch in München, Nürnberg und Amberg.

Katharina Gütlein vom Juliusspital benannte die wichtigsten Forderungen der Initiative. So soll durch den Abbau von überflüssiger Dokumentation wieder mehr Zeit für die Betreuung und Pflege der Patienten verfügbar sein. Auch Prof. Dr. Matthias Mäurer vom Juliusspital beklagte, dass Ärzte zunehmend zu medizinischen Sachbearbeitern werden, denen immer weniger Zeit für die Patienten bleibe. Dr. Michael Weiß vom Blindeninstitut erläuterte, warum die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auch von den Leitern der drei Stiftungen mitgetragen wird. Das sei wichtig, um beim vorhandenen Personal Überstunden abbauen zu können und in den einzelnen Stationen oder Pflegegruppen stets genügend Personal vorhalten zu können.

Ein Plädoyer für mehr Zeit am Patienten kam auch von Stephan Seitz von der Missionsärztlichen Klinik: "Der Mensch muss wieder mehr ins Zentrum unserer Arbeit gerückt werden." Seiner Beobachtung nach arbeiten die Pfleger dort aus Herzensüberzeugung. Deshalb kämpft er dafür, dass dieser Einsatz mehr wertgeschätzt wird, sei es über das Angebot eines Sabbatjahrs oder über andere Lebensarbeitszeit-Modelle.

Von: Peter Schwappach (Bruderschaftsmeister, Weinbruderschaft Franken)

Bruderschaftsmeister Peter Schwappach übergab eine Spendenbox an Annette Noffz, stellvertretend für die Initiative 'Dienst-Tag für Menschen'.
Foto: Peter Doneis | Bruderschaftsmeister Peter Schwappach übergab eine Spendenbox an Annette Noffz, stellvertretend für die Initiative "Dienst-Tag für Menschen".
 
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