Es zählt zum festen Jahresreigen der kulturellen Veranstaltungen in Würzburg: Das "Wein am Stein" genannte Weinfest von Sandra und Ludwig Knoll. Viele Ex-Würzburger nutzen das Fest für einen Besuch ihres alten Studienorts, und das Musikprogramm, von Weinguts-Chef Ludwig Knoll persönlich zusammengestellt, zieht auch viel jüngeres Publikum an. Viele sagen, es sei ja eigentlich gar kein Weinfest mehr, sondern ein Musikfestival mit angeschlossenem Weinausschank. Viele Bands waren da zu hören, die es auch national oder international zu einem größeren Bekanntheitsgrad gebracht haben. Zudem wird das Eröffnungskonzert seit einigen Jahren vom Radiosender "egoFM" präsentiert.
33mal fand das Fest, das Ludwig Knoll als junger Winzersohn selbst aus der Taufe gehoben hat, bereits statt. Doch auch am Stein ging Corona nicht spurlos vorüber. Der Julitermin 2020 konnte ebenso wie ein geplanter Ausweichtermin im Herbst nicht gehalten werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Für dieses Jahr planen Sandra und Ludwig Knoll ihr Weinfest vom 8. bis 21. Juli. Wie weit sind die Vorbereitungen gediehen?
"Wir sind noch voller Hoffnung, es ist nicht so, dass wir die Flinte ins Korn werfen", sagt Ludwig Knoll. "Wir haben alle Buchungen für dieses Jahr gemacht, die Konzerte sind alle geplant und das Programm steht, sodass wir relativ kurzfristig fähig sind, zu reagieren", versichert er. "Es wäre aber unsinnig, jetzt mehr zu sagen. Die Entscheidung, ob wir den 'Wein am Stein' machen können oder nicht, wird erst Ende Mai, Anfang Juni fallen können. Wir werden das so weit rausschieben, wie es nur geht, um gut auf die aktuelle Lage reagieren zu können", sagt Knoll.
"Wir haben ein sehr gutes und stimmiges Konzept erarbeitet, das sich nach den derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln richtet, so dass wir feiern könnten", fährt er fort. "Sicherlich wird nicht die gewohnte Anzahl an Menschen hier im Weingut feiern können, sondern es werden weniger zusammen kommen können. Wie das genau aussehen kann, muss dann mit der Stadt als Genehmigungsbehörde besprochen werden", weiß Knoll.
"Wichtig ist jetzt erst einmal, dass die langfristige Planung mit den Bands gelaufen ist, dass die alle Gewehr bei Fuß stehen, wie sie es zugesagt haben", sagt er. "Und dann müssten wir uns sputen und ich hoffe, dass die Genehmigungsbehörde auch bereit ist, mit uns über pragmatische Abläufe zu reden. Denn wir brauchen sechs bis acht Wochen zur Umsetzung", schickt er in Richtung Rathaus.
Der Kartenvorverkauf beginnt erst, wenn feststeht, ob das Fest stattfinden kann
Auch der Kartenvorverkauf werde erst beginnen, wenn feststehe, dass das Wein am Stein stattfinden könne. Denn die Rückabwicklung der Karten des ausverkauften Ausweichtermins im Herbst vorigen Jahres sei nach der endgültigen Absage ein hoher bürokratischer Aufwand gewesen. "Die Leute waren zwar alle unheimlich verständnisvoll, aber die Bürokratie müssen wir nicht noch mal haben", sagt Ludwig Knoll.