Johannes Bündgens, emeritierter Weihbischof im Bistum Aachen, kommt nach Franken. Laut Angaben des Bistums Würzburg übernimmt er zum 1. August als Ruhestandspriester einen Seelsorgeauftrag in Würzburg-Süd innerhalb des Pastoralen Raums Würzburg Süd-Ost. Der 68-Jährige wird den Titel "Pfarrer" tragen und keine bischöflichen Aufgaben übernehmen, heißt es.
Emeritierter Weihbischof verlässt auf eigenen Wunsch das Bistum Aachen
Bundesweit bekannt wurde der Aachener Kleriker, als die Staatsanwaltschaft Köln ihm Veruntreuung von Geldern einer Bekannten im sechsstelligen Bereich vorwarf. Seit 5. Dezember 2019 ließ Bündgens alle Ämter ruhen und zelebrierte keine öffentlichen Gottesdienste mehr im Bistum Aachen.
Im Oktober 2022 akzeptierte er einen Strafbefehl des Amtsgerichts Kerpen, wie das Bistum Würzburg berichtet. Damit wurde das Urteil rechtskräftig: neun Monate Freiheitsstrafe, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung sowie eine Geldbuße in Höhe von 5000 Euro. Damit sei Bündgens vorbestraft, hieß es damals vom Gericht.
Würzburgs Bischof will Bündgens "persönlichen Neuanfang" ermöglichen
Auf Nachfrage informiert Bernhard Schweßinger, Sprecher des Bistums Würzburg: Bündgens verlasse auf eigenen Wunsch das Bistum Aachen. Er habe in einigen Bistümern wegen eines Ruhesitzes angefragt. Würzburgs Bischof Franz Jung habe daraufhin einem Umzug des emeritierten Weihbischofs nach Würzburg zugestimmt, "um ihm einen persönlichen Neuanfang im Ruhestand zu ermöglichen".
Laut Auskunft des Amtsgerichts Kerpen läuft die Bewährung Ende September aus. Das heißt, der emeritierte Weihbischof unterliegt noch für einige Wochen Bewährungsauflagen, wenn er ab 1. August in Würzburg als Pfarrer tätig ist.
Bündgens übernimmt Aushilfen in Würzburg-Süd
Bündgens wird laut Bistumssprecher Schweßinger Aushilfen in der Seelsorge übernehmen – vor allem in der Feier der Sakramente. Zur Untergliederung Würzburg Süd gehören die Pfarreien St. Kilian (Dom mit Neumünster), St. Peter und Paul (mit Hofpfarrei). Zudem die Pfarreiengemeinschaft Würzburg Sanderau sowie Randersacker-Teilheim-Eibelstadt mit Winterhausen.
Johannes Bündgens studierte laut Angaben des Bistums Aachen von 1974 bis 1981 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 2006 wurde er in Aachen zum Bischof geweiht. Bis November 2022 war Bündgens dort Bischofsvikar für das Caritaswesen, bis Januar 2023 Mitglied des Domkapitels. Als das Urteil rechtskräftig wurde, forderte Aachens Bischof Helmut Dieser den damals 66-Jährigen auf, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Im November 2022 nahm Franziskus das Rücktrittsgesuch an. Normalerweise bieten Bischöfe ihren Amtsverzicht mit 75 an.
Pech für den beliebten, dem H. Jung zu ungehorsamen Diakon.
Bischöfliche Gutsherrenart halt.
"WER VON EUCH OHNE SCHULD IST, WERFE DEN ERSTEN STEIN!
anscheinend sind alle Kommentatoren hier ohne SCHULD und werfen bereits den ersten Stein!
Ob im Falle "Glaser" Herr Jung oder Herr Glaser die Schuld hat (vermutlich beide) können wir nicht beurteilen, aber es werden auch schon Steine in beiden Richtungen geworfen.
die Steinigung war zu biblischen Zeiten eine Form der Todesstrafe. Solche Steinwürfe muss der studierte und promovierte einstige Vorzeige-Theologe ja nicht fürchten.
Ob es angebracht ist, noch vor Ablauf der 2jährigen Bewährung wieder ‚Seelsorge’ zu betreiben und Sakramente zu zelebrieren, ist vielleicht nur eine Geschmacksfrage. -
Die Versetzung vom Ort seiner Straftat in die Provinz erinnert an ungute kirchliche Praxis. - Aachen wäre vielleicht geeigneter gewesen, sich der Verantwortung zu stellen. -
Den Gerichtsverhandlungen hat sich Herr Bündgens mittels Attest, das seine Verhandlungsunfähigkeit bestätigen sollte, entzogen. Wie schön, dass er wieder soweit genesen ist, um als guter Hirte eingesetzt zu werden. In der Anwerbung von Spenden war Herr Bündgens ja in Aachen sehr rege.
Mit 68 Jahren könnte man es auch einfach einmal gut sein lassen und sich als Privatmann um seine Resozialisierung bemühen.