Hexenverfolgungen waren in der frühen Neuzeit in Franken gang und gäbe. Auch etliche Frauen aus Neubrunn wurden um 1600 wegen Hexerei angeklagt. Einblicke in diese düstere Zeit gibt Dr. Robert Meier, promovierter Historiker, Archivdozent und Lehrbeauftragter der Universität Würzburg, in einem Vortrag am Mittwoch, 25. Oktober, um 20 Uhr im Liederkrone-Vereinsheim in Neubrunn. Das berichtet der Kultur- und Heimatverein in einer Pressemitteilung.
Der Hexenforscher folgt einer Einladung des Vereins, war der Ursprung seiner Beschäftigung mit dem Thema Hexen doch eine Anklageschrift gegen eine Neubrunner Frau. Im Sommer 2014 entdeckte Meier sie in Dokumenten des Zentgerichts Remlingen. Sie lagerten viele Jahre unbeachtet in Archivkisten im Kloster Bronnbach (Main-Tauber-Kreis).
In diesen Dokumenten wird unter anderem über eine Neubrunnerin berichtet, die wegen eines angeblichen Schadenszaubers der Hexerei bezichtigt wurtde. Sie hätte ein "grausambes haagel-gewither" gezaubert, dass im Ort großen Schaden verursacht habe. In einem Schreiben direkt an den Fürstbischof forderten Neubrunner Bürger die Hexe "peinlich zu befragen", also zu foltern. Wenn man sie "zur Tortur" nehme, dann werde sie "ir ubel schon ausschwatzen", heißt es in den alten Schriftstücken.
Welches Schicksal diese Frau und andere der Hexerei beschuldigte Neubrunnerinnen erlitten, wird Robert Meier in seinem Vortrag schildern. Der Eintritt ist frei.